TEST

Medion Erazer X7611 im Test

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Aller guten Dinge sind drei. So oder so ähnlich verhält es sich mit dem Medion Erazer X7611, denn das ausgesprochen schlanke Gaming-Notebook haben wir uns bereits in Form des MSI GS70 und des Schenker Technologies XMG C703 genauer angesehen. Ob es bei Medion nennenswerte Abweichungen gibt, klären wir in unserem Test.

Die Miniaturisierung ist im PC-Segment im vollen Gange. Egal ob nun die Geräte selbst immer kleiner, leichter und flacher werden, wie es bei Ultrabooks der Fall ist, oder die Komponenten dank verkleinerter Fertigungsprozesse immer weniger Strom verbrauchen, der Trend ist klar vorgegeben. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass sich Gaming-Notebooks langsam in eine entsprechende Richtung bewegen. Noch dominieren zwar die wirklich „dicken Kisten“ den Markt, es entwickelt sich aber in die richtige Richtung. Nachdem zuerst mit kleineren Diagonalen und einer gewohnt voluminösen Bauweise experimentiert wurde, hat sich das Blatt gewendet und die Gehäuse werden bei gewohnt großen Diagonalen flacher. Die Dimensionen von Ultrabooks werden zwar nicht erreicht, der Fortschritt ist aber klar ersichtlich. Das prominenteste Beispiel dieser Entwicklung ist sicherlich immer noch Razers Blade-Serie, die es so aber nicht in Deutschland zu kaufen gibt. Das ruft direkt den MSI GS70-Barebone auf den Plan, der mit seiner schlanken Bauweise auf sich aufmerksam macht. MSI-typisch nutzt man den Barebone aber nicht nur für eigene Geräte, sondern verkauft die Geräte auch an Dritte. So ist es möglich, dass uns das GS70 bereits in Form des Schenker Technologies XMG C703 und nun als Medion Erazer X7611 begegnet.

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Kleinere Unterschiede gibt es bei der Ausstattung der jeweiligen Geräte. MSI spendiert seinem hauseigenen Modell eine Tastatur aus dem Hause Steelseries und nutzt als einziger Anbieter die Farbe „Gunmetal“, während ansonsten auf klassisches Schwarz gesetzt wird. Medion wiederum geht auch einen Sonderweg und legt als einziger Anbieter ein passendes USB-DVD-Laufwerk bei. Preislich gehört die Medion-Variante mit rund 1300 Euro zu den günstigeren Versionen.

Nicht neu, aber trotzdem überzeugend

Wirklich Neues ist beim X7611 nicht mehr zu finden, weshalb wir an dieser Stelle noch einmal auf die ausführlichen Tests des MSI GS70 und des Schenker Technologies XMG C703 verweisen wollen.

Medion X7611

Der Deckel wirkt recht labil

Das Highlight des X7611 ist ohne Frage sein Gehäuse, denn mit einer maximalen Bauhöhe von 22 mm fällt es für ein Gaming-Notebook im 17-Zoll-Format schlicht sensationell flach aus. Im direkten Vergleich wirken normale Gaming-Geräte mit ähnlich dimensionierten Displays beinahe plump. Auf diesem Wege kann der 17-Zöller auch ganz problemlos transportiert werden und dank des vergleichsweise überschaubaren Gewichts von 2,6 kg wird das Gewichtsbudget nicht übertrieben belastet. Farblich setzt Medion beim komplett aus Aluminium gefertigten Gehäuse auf ein klassisches Schwarz. Die Beschichtung erweist sich leider als ausgesprochen anfällig gegenüber Fingerabdrücken, sodass ein Putztuch im Optimalfall nie allzu weit entfernt sein sollte. Während die übrige Verarbeitungsqualität auf einem ansprechenden Niveau liegt, ist es aber erneut das sehr labile Display, das uns Kopfzerbrechen bereitet. Hier zeigt sich klar, dass es sich beim Erazer-Flachmann eben doch um ein waschechtes Leichtbaugerät handelt.

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Schnittstellen gibt es reichlich

Trotz der flachen Bauweise müssen hinsichtlich der Konnektivität keine Einschränkungen akzeptiert werden. Gerade im Bereich der Monitoransteuerung geht man in die Vollen und verbaut neben der üblichen HDMI-Buchse zwei Display-Port-Anschlüsse. Noch schöner wäre es gewesen, wenn es sich direkt um Thunderbolt-Ports gehandelt hätte. Aber auch USB-seitig müssen keine Abstriche akzeptiert werden, denn es gibt vier Buchsen im aktuellen 3.0-Standard. Für das Soundsystem stehen drei Klinkeanschlüsse bereit, während auch RJ45 den Weg auf das flache Seitenteil gefunden hat. Aus Platzgründen kommt allerdings eine Klappversion zum Einsatz, bei der sich der Stecker beim Abziehen gerne verkantet. Bedingt durch die Kühlung müssen allerdings die meisten Ports recht weit vorne auf den Seitenteilen platziert werden, was zu Kabelchaos auf dem Schreibtisch führen kann.

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Ein optisches Laufwerk liegt bei

Die extrem flache Bauweise stellt die Konstrukteure natürlich vor manches Hindernis, in erster Linie vor die Frage, wohin mit der entstehenden Abwärme. Das macht sich auch beim Layout des Top-Cases bemerkbar, denn die Tastatur sitzt vergleichsweise weit vorne im Gehäuse – der Platz dahinter wird für das Kühlsystem genutzt. An der Nutzbarkeit ändert das jedoch nichts, denn anders als beispielsweise beim Acer R7 wird dennoch eine ansehnliche Handballenauflage geboten. Anders als beim GS70 wird keine Steelseries-Tastatur geboten. Inwieweit der Unterschied spürbar ist, lässt sich bei dem erheblichen zeitlichen Abstand zwischen den Tests nur schwer sagen, es steht aber fest, dass sich die Tastatur prinzipiell gut tippen lässt. Der Druckpunkt könnte allerdings noch etwas definierter sein, der Hub wiederum weiß zu gefallen. MSI-typisch ist das Tastaturlayout allerdings ordentlich daneben gegangen. Zahlreiche Tasten haben ihren angestammten Platz eingebüßt und wurden neu angeordnet. Das erschwert die Eingewöhnung unnötig. Das Touchpad könnte ebenfalls einen etwas definierteren Druckpunkt vertragen, besitzt aber gute Gleiteigenschaften.

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Die Tastatur hat ein wirres Layout

 

Quellen und weitere Links

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