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MSI GE40 Gaming-Notebook im Test

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Das MSI GE40 ist ein Gaming-Notebook, das auf den ersten Blick nicht wirklich so aussieht, dessen inneren Werte in Form einer GeForce GTX 760M und eines Intel Core i7-4702QM die Herzen derjenigen Gamer höher schlagen lassen, die nicht immer mit großem Gepäck reisen wollen. Ob Gaming im 14-Zoll-Segment wirklich funktioniert, oder ob es auch Einschränkungen gibt, das wollen wir versuchen, zu klären.

Lange Zeit war „echtes“ Gaming lediglich den mobilen Dickschiffen vorbehalten, die sich auf dem heimischen Schreibtisch am wohlsten fühlen und Frischluft ähnlich mieden, wie es uns der klischeebehaftete Ruf ihrer Besitzer weißmachen möchte. Seit diesen Zeiten hat sich aber einiges getan. Nicht zuletzt die immer bessere Implementierung der automatischen Umschaltung zwischen den Grafik-Lösungen hat ihren Teil dazu beigetragen, dass Gaming-Notebooks tatsächlich ein Stück weit mobil geworden sind – zumindest unter der Prämisse, dass mehr als drei Kilogramm herumgetragen werden wollen. Alienware macht es mit seinem M14X, das in diesem Jahr durch das Alienware 14 abgelöst wurde, schon eine Zeit lang vor: Gaming-Notebooks können auch kleiner sein. Ein wirklicher Trend sind die kleinen Gaming-Begleiter aber erst in diesem Jahr geworden, denn nun wandern auch GTX-GPUs in handliche Gehäuse. Das nutzt MSI, um mit dem GE40 ein „Gaming-Notebook“ im schlanken 14-Zoll-Gehäuse anzubieten. Preislich ordnet sich der kleine Gaming-Begleiter mit knapp 1200 Euro bereits im gehobenen Feld ein – sollte die Leistung stimmen, kann man es ihm verzeihen. Das Alienware 14 ist leider auch nicht günstiger und das Razer Blade gar nicht erst für den deutschen Markt geplant.

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MSI setzt auf schlichtes Gehäuse

Gaming-Könner in unscheinbarem Gewand

Richtig, wir beschreiben ein Gaming-Notebook von MSI tatsächlich als „unscheinbar“ - das hat es bis dato nicht gegeben. Sowohl beim Deckel als auch bei der Handballenauflage setzt MSI auf schwarzes Aluminium – das sieht bis zur ersten Berührung recht schick aus, gerade im Sommer fällt aber auf, dass jeder Kontakt direkt Fingerabdrücke hinterlässt, was nicht unbedingt für die Qualität der Beschichtung spricht. Da MSI das Keyboard zudem in ein schwarzes Piano-Lack-Segment setzt, wird das Mikrofasertuch ein guter Freund werden. Das MSI-Logo wird von einer Perforation eingefasst, die einzig optische Gründe hat. Optisch wirkt das GE40 so deutlich gefälliger und zeitloser als die meisten Geschwister. Die Materialgüte befindet sich auf einem durchschnittlichen Niveau, genau wie die Verarbeitungsqualität. Die Spaltmaße sind einheitlich, könnten aber noch etwas schmaler ausfallen. Auch die Verwindungssteifigkeit hat noch Luft nach oben, was sich insbesondere im Bereich des Displays bemerkbar macht. Das Gewicht ist mit 2 kg im üblichen Rahmen für einen 14-Zöller, vor dem Hintergrund der Gaming-Fähigkeiten, kann das GE40 aber als Leichtgewicht eingestuft werden. Die maximale Höhe liegt bei 20 mm, dass es flacher geht, zeigt Razer, das Alienware 14 ist ein Stück höher - teurer sind beide.

MSI GE40

Anschlusstechnisch bietet MSI den aktuell guten Standard. Zum Datenaustausch stehen drei USB-Anschlüsse (2x 3.0) und sowie ein Gigabit-fähiger RJ45-Port bereit. Ebenso wird ein 3-in1-Cardreader geboten. Zur Bildausgabe gibt es das übliche Duo, bestehend aus HDMI und VGA. Headsets können über zwei 3,5-mm-Klinkestecker verbunden werden. Nicht sonderlich gut gelungen ist die Verteilung der Anschlüsse. Die Rückseite bleibt frei von Ports, die auf den beiden Seitenteilen untergebrachten Buchsen sind allesamt sehr weit vorn platziert, was sowohl bei Rechts- als auch bei Linkshändern dazu führen kann, dass sich Maus und Kabel ins Gehege kommen.

MSI nutzt seine gewohnte Chiclet-Tastatur, die mit 15x15 mm großen Tasten bei einem Tastenabstand von 4 mm aufwarten kann, entsprechend tippt sich die Tastatur im Grunde genommen recht gewohnt. Wie so oft macht dem User bei genauerem Hinsehen aber das Layout einen Strich durch die Rechnung, auch wenn die Wirrungen nicht ganz so umfangreich ausfallen wie beim aktuellen 15-Zoll-Layout. Das liegt daran, dass kein zusätzlicher numerischer Block untergebracht werden muss. Dennoch wandert die „<“-Taste  links neben die Tastatur und sowohl Enter-Taste als auch rechte Shift-Taste fallen deutlich zu klein aus. Das ist schade, denn auf beiden Seiten steht neben der Tastatur noch genügend Platz bereit, sodass das Layout problemlos entzerrt werden könnte. Das Tippverhalten ist durchschnittlich. Der Hub kann gefallen, der Druckpunkt könnte aber noch etwas knackiger sein und wird durch das flexende Top-Case unschön beeinflusst. Eine Tastaturbeleuchtung gibt es auch, diese ist weiß, kann aber nicht weiter personalisiert werden. Alienware bietet hier zwar deutlich mehr Möglichkeiten, MSIs Lösung ist in unseren Augen aber ausreichend.

MSI GE40

Die Tastatur kommt im klassischen Chiclet-Layout

Natürlich gibt es auch ein Touchpad, das fällt mit 80x43 mm aber eher klein aus, was auch daran liegt, dass MSI die Tasten klar abgrenzt. Die Gleiteigenschaften und die Präzision sind ordentlich, sodass unterwegs keine Einschränkungen entstehen – und auf dem Schreibtisch wird ohnehin meist eine Maus genutzt werden.

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