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Acer Aspire P3 im Test

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Bis vor wenigen Monaten war die Trennung zwischen Notebook und Tablet noch deutlich vorhanden. War die Tastatur fest verbaut, war es ersteres, war diese abnehmbar oder gar nicht erst vorhanden, war es letzteres. Doch nach und nach haben sich beide Kategorien vermengt, eine klare Grenze gibt es nicht mehr. Eines der besten Beispiele dafür ist Acers neues Aspire P3. Alle Technik steckt im Display, eine physische Verbindung zur Tastatur gibt es nicht. Dennoch bewerben die Taiwaner es stolz mit Intels Segen als Ultrabook. Zum Vergleich: Der „große Bruder“ Iconia W7 wird als reinrassiges Tablet angeboten, obwohl das Konzept das gleiche ist.

Was also macht das Aspire P3 so anders, dass es gleich in eine ganz andere Kategorie fällt? Die ehrliche Antwort gleich zu Beginn: Auch nach umfangreichen Tests über mehrere Tage hinweg konnten wir dies nicht herausfinden. Denn zahlreiche andere Geräte, mit denen das Aspire P3 mehr oder minder in direkter Konkurrenz steht, werden nicht als Notebook angeboten. So zählen sowohl Microsofts Surface Pro, aber auch ASUS‘ VivoTab zu den Tablets.

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Viel Aluminium, wenig Kunststoff

Nüchtern betrachtet erfüllt Acers Neuling dabei die Ultrabook-Kriterien. Mit seinen 19 Millimetern fällt das Gehäuse - ohne Tastatur - angenehm dünn aus und wiegt trotz seiner weiteren Maße - 299 x 196 Millimeter - und dem Aluminium-Unibody nur 790 Gramm. Das Design ist schlicht und auf des Wesentliche beschränkt, was dem Aspire P3 gut steht. Während die Front vom 11,6 Zoll großen Display sowie der zentral darunter angeordneten Windows-Taste dominiert wird, schmückt die Rückseite ein gut ein Zentimeter breiter weißer Kunststoffstreifen - dahinter sind die Antennen verbaut - sowie ein Acer-Schriftzug. Die Schalter für Standby und Lautstärke sowie die Audio-Buchse befinden sich auf der rechten, alle anderen Anschlüsse in Form von USB 3.0, Micro-HDMI und Netzteil auf der linken Seite. Dort steht zudem auch ein Reset-Schalter für den Fall der Fälle zur Verfügung.

Vorne Aluminium, hinten Kunstleder und Kunststoff Vorne Aluminium, hinten Kunstleder und Kunststoff

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Weitere Elemente sind die vergleichsweise guten Stereo-Lautsprecher auf der Unterseite, eine Fünf-Megapixel-Kamera auf der Rückseite sowie zwei Lüftungsöffnungen auf der Oberseite. Durch den Einsatz eines Unibodys wirkt das Gerät sehr hochwertig, ein Eindruck, der durch die hervorragende Verarbeitung der Tablet-Einheit noch gestärkt wird. Alle Bauteile sind sauber zusammengefügt, scharfe Kanten oder wackelnde Tasten gibt es nicht.

Ähnliches gilt auch für das Sleeve, in dem Tastatur und Tablet-Einsatz untergebracht sind. Allerdings setzt Acer hier nicht auf Leichtmetall, sondern grau-silber gefärbten Kunststoff. Im geschlossenen Zustand erinnert das Sleeve aufgrund der Beschichtung an eine große Notizmappe, nur der Acer-Schriftzug sowie die sichtbaren Schnittstellen verraten das Tablet. Wird das Tablet in das Sleeve eingesetzt, sorgen zwei Halterungen im oberen Bereich für einen sicheren Halt. Was für die Arbeit mit Tastatur sinnvoll ist, entpuppt sich beim Herausnehmen als kleineres Problem. Denn das Tablet wird derart fest gehalten, dass man beim Herausnehmen befürchtet, den Einsatz zu beschädigen. Allerdings sind im Test keine Schäden aufgetreten.

Aluminium-Unibody mit schlichtem Design Aluminium-Unibody mit schlichtem Design

Im Betrieb kann das eingesetzte Tablet nur in zwei Positionen sicher eingesetzt werden: Mit der Rückseite nach unten flach auf einer Unterlage oder angewinkelt. Der Winkel lässt sich dabei nicht beeinflussen, je nach eigener Größe und Höhe der Unterlage kann die Arbeit so mehr oder weniger ergonomisch sein. Eine tatsächliche Arretierung gibt es aber nicht, lediglich ein über die Breite des Tablets reichender Keil, der in eine entsprechende Aussparung geführt wird, sorgt für das Einhalten der Position. Ein Nachteil: Die unten verbauten Lautsprecher werden zu einem größeren Teil verdeckt, Lautstärke und Klang dementsprechend verschlechtert.

Gute Tastatur mit Anschlussproblemen

Besser gefällt da die Tastatur, die am besten mit „knackig“ beschrieben werden kann. Zwar fällt der Tastenhub minimal zu gering aus, der gut ausgeprägte Druckpunkt macht dies aber wieder wett. Darüber hinaus sind alle Tasten klar und deutlich beschriftet, auch die Sonderfunktionen sind ohne Studium der Anleitung auffind- und benutzbar. Die Verbindung zwischen Tastatur und Tablet findet per Bluetooth statt.

Micro-USB zum Laden Micro-USB zum Laden

Während man so einerseits keine aufwendigen mechanischen und elektrischen Verbindungen benötigt, kann es im Alltag aber zu zwei Probleme kommen. Denn zum einen wird der Akku der Tastatur per Micro-USB-Kabel geladen, zum anderen werden im Flugmodus sämtliche Funkverbindungen gekappt. Während letzteres schon auf den ersten Blick als Fehler erkannt wird, ist bei ersterem eine Erklärung notwendig. Zwar ist der Ladeanschluss der Tastatur genormt, aufgrund der Gehäuseform der Tastatur kann aber nur das mitgelieferte Kabel verwendet werden. Dieses sieht vor, dass über eine vollformatige USB-Schnittstelle geladen wird. Zwar könnte dies auch über den Port des Tablets erfolgen, damit wäre die einzige USB-Buchse jedoch belegt. Wie oft geladen werden muss, konnte im Test allerdings nicht ermittelt werden. Ein Touchpad gibt es im übrigen nicht.

Minimal zu kurzer Hub, sehr guter Druckpunkt, kein Touchpad Minimal zu kurzer Hub, sehr guter Druckpunkt, kein Touchpad

Wer sich nicht allein auf die Bedienung per Tastatur oder Touchscreen verlassen will, sollte zu einer Bluetooth-Maus greifen. Andere Funktechniken würden aufgrund des benötigten Dongles andernfalls den einzigen USB-Port blockieren. Neben Bluetooth steht aber auch WLAN zur Verfügung, unterstützt werden a-, b-, g- und n-Netze. Eine Ethernet-Schnittstelle gibt es aber ebenso wenig wie ein Mobilfunkmodul.

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