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Huawei MediaPad M3 im Test

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Weihnachten naht und damit auch ein neues MediaPad: Nachdem Huawei sich beim Sprung von Generation 1 zu 2 Zeit gelassen hat, kommt mit dem MediaPad M3 die dritte Auflage nun nach fast genau einem Jahr in den Handel. Die Hände in den Schoß gelegt hat man nicht, wie die technischen Daten zeigen. Ob das angesichts des sehr ruhig gewordenen Tablet-Markts für Aufmerksamkeit reicht, zeigt der Test.

Entgegen vielen Herstellern, die das Entwicklungstempo bei ihren Tablets heruntergeschraubt haben, bleibt Huawei am Ball. In schöner Regelmäßigkeit stellte das Unternehmen zuletzt neue Modelle vor, auch wenn so manches nicht ins Rampenlicht einer großen Präsentation durfte. So auch beim MediaPad M3, das offiziell auf der IFA erstmals gezeigt wurde. Bislang angekündigt sind acht Versionen (Gold und Silber, 32 und 64 GB Speicher, LTE und WiFi-only), allerdings nur mit einer Display-Größe. Ob es wie schon beim MediaPad M2 erneut einen 10-Zoll-Ableger geben wird, ist noch unbekannt. Der dürfte, dem bisherigen Schema folgend, auf dem MWC Ende Februar vorgestellt werden.

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Für die bislang genannten Modelle verlangt Huawei unverbindliche 349 bis 449 Euro, das Testmodell mit 32 GB Speicher und LTE-Modul schlägt mit 399 Euro zu Buche; im Handel geht es bereits bei etwa 370 Euro los.

Größer, dünner, leichter, gut

Im Vergleich zum MediaPad M2 8.0 hat das MediaPad M3 leicht in Höhe und Breite zugelegt, aus 214,8 x 124,0 wurden 215,5 x 124,2 mm. Das Plus fällt lediglich im direkten Vergleich auf und ist dem größeren Display geschuldet. Zugelegt hat auch der Akku, dennoch konnte das Gehäuse 0,5 mm dünner gestaltet werden, in dieser Dimension misst es nun 7,3 mm. Zusätzlich hat Huawei das Tablet auf Diät gesetzt, es bringt mit 310 g minimal weniger auf die Waage.

Dabei setzt man erneut auf viel Aluminium, lediglich auf der Rückseite gibt es einen schmalen Kunststoffstreifen. Der sorgt dafür, dass das Tablet den aktuellen Smartphones in Form des P9 und nova ähnelt. Aber auch die sich im Profil zu den Seiten hin verjüngende Rückseite oder die am Rahmen umlaufende Fase kennt man bereits. Dadurch wirkt das neue Tablet deutlich moderner als sein Vorgänger. Wie bei dem gibt es aber auch jetzt keinen echten Eyecatcher, auffällig ist lediglich der unterhalb des Displays verbaute Fingerabdrucksensor. Darüber hinaus gibt es nur noch kleinere Highlights, die Herkunft signalisieren lediglich ein kleines Hersteller-Logo auf der Rückseite sowie der Schriftzug auf der Front.

Nichts zu kritisieren gibt es bei der Verarbeitung und Haptik, das MediaPad M3 bietet in beiden Punkten die von Huawei gewohnte Qualität.

In Ordnung geht die Ergonomie, auch wenn man sich augenscheinlich nicht einigen konnte, in welcher Ausrichtung des Tablet vorrangig genutzt wird. Position der Tasten am rechten Rand und des Fingerabdrucksensors deuten auf den Portrait-Modus hin, die oben und unten verbauten Lautsprecher hingegen auf den Landscape-Modus. Entscheidet man sich für ersteren, sind die Tasten mit dem rechten Zeigefinger gut zu erreichen, in letzterem verdecken die Hände die Lautsprecher nicht.

In der Hand macht sich das Gerät erst nach längerer Nutzung bemerkbar, die Rückseite könnte etwas griffiger sein. Einen großen Sprung gibt es bei der Flächenausnutzung, rund 76 % der Front werden vom Display eingenommen - ein vergleichsweise sehr guter Wert.

Das Display des MediaPad M3 ist zu blau

Oben mitspielen kann das Display auch in zwei anderen Kategorien. Denn mit einer maximalen Helligkeit von 403 cd/m² sowie einem Kontrastverhältnis von 1.672:1 übertrumpft es nicht nur die Anzeige des Vorgängers, sondern bietet auch im Vergleich mit der Konkurrenz überdurchschnittlich viel. Damit lässt sich das MediaPad M3 auch in helleren Umgebungen ablesen, nur bei direkter Sonneneinstrahlungen oder vergleichbaren Situationen kommt es zu Problemen.

Für eine gute Darstellung sorgt das IPS-Panel mit seiner natürlichen Farbdarstellung und den großzügigen Blickwinkeln, einzig beim Thema Farbtemperatur überzeugt es nicht. Ab Werk sind rund 8.900 Kelvin eingestellt, in den Optionen kann aber selbst Hand angelegt werden. Leider ist ein besserer Wert als 8.200 Kelvin nicht erreichbar, ein Blaustich bei weißen Flächen ist somit nicht vermeidbar. Ein Stück weit kompensiert das die scharfe Darstellung, die aus 2.560 x 1.600 Pixeln bei 8,4 Zoll resultiert.

Auf Wunsch kann wieder ein spezieller Lesemodus aktiviert werden. Der reduziert den Blauanteil, was die Augen weniger anstrengen soll.

Der Kirin 950 sorgt für mehr Leistung

Einen sehr großen Sprung nach vorn macht das MediaPad M3 in puncto Leistung. Der noch im Vorgänger verbaute Kirin 930 musste seinem Nachfolger Kirin 950 weichen, der beispielsweise in den Smartphones Mate 8 und in abgewandelter Form auch im P9 steckt. Die wichtigsten Unterschiede betreffen die Art der Kerne - je viermal Cortex-A53 und -A72 mit 1,8 und 2,3 GHz anstatt achtmal -A53 mit 1,5 und 2,0 GHz - sowie GPU - Mali-T880 MP4 anstatt Mali-T628 MP4 - und Fertigungsverfahren; beim Kirin 950 setzt man auf 16 nm FinFET Plus anstelle von 28 nm HPC. Das verspricht nicht nur eine spürbare bessere Performance, sondern auch eine gesteigerte Effizienz - Entwicklungen, die auch bei Huawei-Smartphones und dem Wechsel dort zu beobachten waren.

Im 3DMark (Ice Storm Unlimited) äußert sich dies beispielsweise mit 15.300 Punkten in einer gut 25 % höheren Wertung, in AnTuTu 5 liegt das Plus schon bei fast 30 %. Aber auch in allen anderen Belangen ist das MediaPad M3 schneller als sein Vorgänger. Das fängt beim internen Speicher, der beim Lesen und Schreiben nun bis zu 100 und 66 MB/s erreicht, an und endet beim Arbeitsspeicher, der nun dem LPDDR4-Standard entspricht und 4 GB groß ausfällt.

Damit ist das Tablet auch für grafisch anspruchsvollere Applikationen gewappnet, auch wenn es aufgrund der hohen Display-Auflösung im Test in wenigen Fällen zu einer nicht flüssigen Darstellung kam. Davon abgesehen steht mehr als genügend Leistung für alle erdenklichen Aufgaben bereit, weder bei der Video-Wiedergabe noch beim Surfen oder der Nutzung von Office für Android gab es Probleme aufgrund fehlender Performance. Dabei bietet das MediaPad M3 in seiner Preisklasse aber insgesamt nur leicht überdurchschnittliche Resultate.

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