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Dell Latitude 13 7000 Serie (7370) im Test

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Auch professionelle Nutzer mögen es schick. Denkt sich zumindest Dell und schickt das erste Latitude-Notebook mit Infinity Display ins Rennen. Das hört auf den etwas sperrigen Namen Latitude 13 7000 Serie - oder kurz Latitude 7370. Wie eng die Verwandtschaft mit dem XPS 13 und welches am Ende die bessere Wahl ist, zeigt der Test.

Wie üblich steht bei Dell vor dem Kauf die Frage, was genau man denn nun braucht. Entsprechend gilt es, aus zunächst vier Grundkonfigurationen die richtige zu wählen. Die Bandbreite reicht vom Core m5-6Y54 mit Full-HD-Display und 128 GB großer SSD für 2.360 Euro bis hin zum Core m7-6Y75 mit 256 GB fassender SSD und QHD+-Anzeige für 3.045 Euro. Das Testgerät stellt die zweitgünstigste Variante dar: Core m5-6Y57, Full HD und 256 GB. Dafür verlangen die Texaner 2.475 Euro.

Die Aufpreisliste ist in allen Fällen kurz. Zur Wahl stehen ein LTE-taugliches Modem (Cat 6, maximal 300 Mbit/s im Downstream), verschiedene Varianten der Handauflage mit oder ohne Fingerabdrucksensor und Smartcard-Reader sowie die üblichen Service-Pakete.

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Mit Vorsicht zu genießen sind die Online-Shop angegebenen Preise. Seine Latitude-Modelle preist Dell immer mit Netto-Angaben aus, es sind also für Privatkäufer 19 % Mehrwertsteuer hinzuzurechnen. Zudem wirbt man zum Zeitpunkt des Tests mit großzügigen Rabatten in Höhe von 35 %.

Fast randlos, fast sehr gut

Tatsächlich teilen sich Latitude 7370 und XPS 13 (9350) weit weniger Teile als ursprünglich angenommen. Eines davon ist natürlich das Display. Das von Sharp stammende IPS-Panel besticht natürlich mit seinen extrem schmalen Rändern, die auch hier Auswirkungen auf das gesamte Design haben.

Auf 13,3 Zoll verteilen sich 1.920 x 1.080 Pixel, in allen Fällen setzt man auf eine matte Oberfläche; einen Touchscreen bietet Dell nur im Topmodell an, ebenso wie mehr Pixel.

Auffällig ist die Anzeige aber auch aus einem anderen Grund. Bei höchster Einstellung erreicht das Notebook eine durchschnittliche Helligkeit von 432 cd/m² - ein für sich genommen sehr guter Wert. Doch Minimum und vor allem Maximum weichen hiervon deutlich ab. Während es an der hellsten Stelle 480 cd/m² sind, bleibt das Display an der dunkelsten mit 402 cd/m² vergleichsweise dunkel. Das Ergebnis ist eine Homogenität von noch guten rund 83 %, mit dem bloßen Auge sind die starken Unterschiede aber kaum zu erkennen.

Das Display des Latitude 7370 bietet viele Stärken, die Homogenität könnte aber besser sein

Das Display des Latitude 7370 bietet viele Stärken, die Homogenität könnte aber besser sein

Hervorzuheben ist noch der ausgezeichnete Kontrast, der bei 2.448:1 liegt, die Farbtemperatur von durchschnittlich knapp 6.900 Kelvin ist hingegen verbesserungswürdig.

Ansonsten verwöhnt der Bildschirm mit kräftigen Farben und überzeugenden Blickwinkeln.

Schnittstellen in fast allen Variationen

Erste größere Unterschiede gibt es bei den verbauten und möglichen Schnittstellen. Sp verfügt das Latitude 7370 nur noch über einmal USB 3.0 Typ-A, dafür aber über zweimal Thunderbolt 3. Zusätzlich gibt es einen Micro-HDMI-Ausgang, einen Smartcard-Leser sowie einen Fingerabdrucksensor. Die beiden letztgenannten Punkte sind im Bestellvorgang in beliebigen Kombinationen einzeln oder gemeinsam entfernbar. Headsets finden an der üblichen Audio-Buchse Platz, der vollwertige SD-Kartenleser musste einem microSD-Pendant weichen. Gänzlich verzichtet hat man auf einen dedizierten Ladeanschluss, diese Rolle übernimmt einer der Thunderbolt-Ports.

Dell bietet gleich zweimal Thunderbolt 3, davon einmal mit Ladefunktion

Dell bietet gleich zweimal Thunderbolt 3, davon einmal mit Ladefunktion

Auf der drahtlosen Seite werden ac-WLAN, NFC und Bluetooth 4.2 kostenlos angeboten, das bereits erwähnte LTE-Modem kostet extra, ist aber nicht mit jeder Konfiguration kompatibel. Gleiches gilt für zwei alternative WLAN-Module - die teuerste Alternative (Intel Wireless-AAC 18260) bietet auch WiGig-Unterstützung.

Der Fingerabdrucksensor konnte im Test nicht überzeugen. Durch die vertiefte Platzierung in der Handballenablage ist die Nutzung nicht nur ein Stück weit unkomfortabel, auch die Erkennungsrate war schlecht; mehrfach wurde der Abdruck erst nach mehreren Versuchen erkannt.

Fingerabdruck-Sensor und Smartcard-Raader sind vorhanden, auch Wunsch auch LTE und WiGig

Fingerabdruck-Sensor und Smartcard-Raader sind vorhanden, auch Wunsch auch LTE und WiGig

Unter der vorderen Kante verbaut Dell Stereo-Lautsprecher, die für ein Business-Notebook überraschend gut abschneiden. Das Klangbild ist vergleichsweise harmonisch, auch mittlere und tiefe Frequenzen sind erkennbar. Zudem fällt der Maximalpegel hoch aus, Verzerrungen sind nur im Ansatz ab etwa 90 % erkennbar. Die wie schon im XPS 13 an ungewöhnlicher Stelle platzierte Webcam reicht für Video-Chats in ausreichend beleuchteten Umgebungen aus.

Tastatur und Touchpad für Business-Nutzer

In Sachen Eingabegeräte weicht Dell ebenfalls vom XPS 13 ab und orientiert sich stärker an den Bedürfnissen und Vorgaben der Business-Kunden. Das fängt bei der Beschriftung der Tasten an, die zwar optisch weniger gediegen, dafür aber funktioneller ist, und hört bei der Positionierung der Pfeiltasten auf. Mit 15 x 15 mm fallen die Haupttasten ausreichend groß aus, die leichte Wölbung nach Innen sorgt für sicheres Tippen. Dem kommen auch der gut gewählte Druckpunkt und beinahe ideale Hub entgegen. Beim Arbeiten in dunklen Umgebungen kann die Hintergrundbeleuchtung helfen, die inklusive Aus-Stellung in drei Stufen regulierbar ist. Am Testmuster wirkt die an einer Stelle im Bereich der Funktionstasten merklich dunkler, hier tippen wir auf einen Einzelfall.

Tastatur und Touchpad richten sich klar an Business-Nutzer

Tastatur und Touchpad richten sich klar an Business-Nutzer

Auch mit dem Touchpad richtet man sich ganz an der Zielgruppe aus. So sind die beiden Tasten nicht integriert, sondern einzeln unterhalb des Feldes untergebracht. Da erhöht die Präzision beim Klicken, verkleinert aber auch die Fläche zur Steuerung des Cursors. Die Erkennungsrate ist optimal, ähnlich sieht es bei den Gleiteigenschaften aus. Etwas ausgeprägter dürfte der Druckpunkt der beiden Tasten sein. Diese vermitteln ein leicht schwammiges Gefühl. Einen Trackstick gibt es nicht. Ob dies ein Nachteil ist, hängt von den eigenen Vorlieben ab.

Quellen und weitere Links

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