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Gigabyte P37X im Test - extrem flacher High-End-Gamer

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Der Schlankheitstrend ist mit der aktuellen GPU-Generation endgültig auch im Bereich der Gaming-Notebooks angekommen. Nachdem wir in den letzten Monaten bereits mehrere flach bauende Gaming-Könner wie das Schenker Technologies XMG P505 Pro auf dem Prüfstand hatten, wird es jetzt aber noch ein Stück flacher. Das Gigabyte P37X bietet eine GeForce GTX 980M, bringt es dabei aber auf eine Höhe von rekordverdächtigen 22,5 mm. Ob dafür Kompromisse eingegangen werden müssen, zeigt unser Test.

Was einmal mit den Ultrabooks begonnen hat, ist in der Zwischenzeit ein Trend, der sich durch alle Geräteklassen zieht. Die Rede ist natürlich von möglichst flachen Gehäusen. Was allerdings bei ultramobilen Geräten recht einfach zu realisieren ist, da die Hardware, insbesondere die Grafikeinheit nicht allzu leistungsstark sein muss, ist bei einem reinrassigen Gaming-Gerät schon wieder eine ganze andere Sache, schließlich muss leistungsstarke High-End-Hardware in allen Bereichen in Zaum gehalten werden. Entsprechend geht die Kombination aus maximaler Gaming-Performance und kleinem Gehäuse oft mit Kompromissen einher. Auf der einen Seite ist da natürlich die maximale Integration der Komponenten, die beispielsweise bei unserem Review des Schenker Technologies XMG P505 Pro heiß diskutiert wurde. Ähnlich wie bei den meisten Ultrabooks sind 2015 auch in den meisten Gaming-Könnern CPU und GPU fest verlötet und der Akku sollte wenn überhaupt, nur von Fachpersonal getauscht werden. Eine Entwicklung, die gerade der bastel-affinen Gaming-Klientel zuwidergeht. 

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Wer sich die Eckdaten des P37X von Gigabyte aber einmal genauer ansieht, der wird schnell erkennen, dass auch bei Gigabytes 17-Zöller nichts anderes als eine extreme Systemintegration stattgefunden haben muss, schließlich haben wir hier den bislang kompaktesten 17-Zöller mit einer GeForce GTX 980M und einem 4-Kern-Prozessor. Abgerundet wird die High-End-Ausstattung auch noch durch ein SSD-RAID, sodass es kein Wunder ist, dass unsere Testkonfiguration auf einen stattlichen Preis von 2.200 Euro kommt.

 

Extrem flach, extrem schlicht

Ein echter Hingucker ist das Gigabyte P37X nicht – und das im positivsten Sinne dieser Aussage. Gigabyte gelingt es die High-End-Ausstattung nicht nur in ein extrem kompaktes Gehäuse zu integrieren, das gerade einmal knappe 23 mm misst, sondern verzichtet bewusst auf alle Auffälligkeiten. Während ansonsten meist „marktschreierisch“ darauf hingewiesen wird, dass ein echtes High-Performance-Gerät auf dem Schreibtisch steht, verhält es sich beim P37X gänzlich anders – und das hat durchaus seinen Reiz. Die Kombination aus flachem und vergleichsweise leichtem Gehäuse macht das P37X damit prinzipiell zu einem durchaus mobilen Gerät – es wird sich also zeigen müssen, wie es um die Akkulaufzeit bestellt ist. Zudem sollte nicht vergessen werden, dass es sich noch immer um einen 17-Zöller handelt – Platz sollte in der Tasche also vorhanden sein.

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Gigabyte P37X

Gigabyte verpackt besagte High-Technik in ein schlankes Gehäuse, das gänzlich aus mattem, schwarzem Aluminium besteht. Einzig der verchromte Gigabyte-Schriftzug auf dem ansonsten schlichten Deckel kann als Eye-Catcher interpretiert werden – in der Tat wäre ein mattschwarzes Logo aus Understatement-Sicht sicherlich die Ideal-Lösung gewesen. Zurückhaltend, beinahe schon ein wenig beliebig fällt die leicht abgerundete Formensprache aus – auch hier kann das P37X also mit maximalem Understatement aufwarten. Gleiches gilt auch für den Innenraum, der von einer schwarzen Chiclet-Tastatur und dem großflächigen Einsatz von schwarzem, mattem Aluminium dominiert wird. Zwei kleinere Elemente zur Blickführung setzt Gigabyte aber ein: einerseits die leicht geschwungenen Lautsprecher-Abdeckungen, andererseits den silbernen Hauptschalter.  

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Gigabyte P37X

Die Verarbeitungsqualität unseres 2,8 kg schweren Testmusters lag, genau wie die Materialgüte, auf einem ansprechenden Niveau. Ungleichmäßige Spaltmaße und unsaubere Übergänge sucht man vergebens.

 

Alles dabei und gut positioniert

Da Gigabyte das Display hinter das Gehäuse klappen lässt, was optisch zu begrüßen ist, wird nur auf den beiden Seitenteilen Platz für Anschlussbuchsen geboten. Der wird von Gigabyte allerdings sehr gut ausgenutzt. 

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Gigabyte P37X

Gigabyte setzt auf eine weitestgehend zeitgemäße Schnittstellenausstattung und verbaut insgesamt drei Schnittstellen zur Bildausgabe. Neben dem obligatorischen Duo, bestehend aus HDMI und dem betagten VGA-Anschluss, gibt es auch noch einen Mini-Display-Port. Für die Datenübertragung stehen vier USB-Anschlüsse bereit, die sich 50/50 auf die beiden Seitenteile verteilen – leider können aber nur die beiden Ports auf der rechten Seite mit dem aktuellen USB-3.0-Format überzeugen. Darüber hinaus gibt es einen Card-Reader und natürlich die übliche RJ45-Buchse, die im Falle desP37X Gigabit-LAN beherrscht. 

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Gigabyte P37X

Die Positionierung der Schnittstellen kann überzeugen, denn auf beiden Seiten ist es Gigabyte gelungen, die Ports recht weit hinten auf den Seitenteilen unterzubringen. So kommt es auf beiden Seiten nicht zu Problemen, wenn eine Maus neben dem Notebook genutzt wird.

Drahtlos bietet das Gigabyte P37X WLAN nach dem AC-Standard, schnellen Datentransfers steht also nichts im Wege. Ebenso wird Bluetooth 4.0 angeboten, während NFC gaming-typisch fehlt.

 

Gute Tastatur, kleines Touchpad

Gigabyte spendiert dem P37X eine Tastatur im aktuell üblichen Chiclet-Layout. Die Tasten sind mit 15x15 mm dafür normal dimensioniert. Da Gigabyte zudem auf einen angenehm dimensionierten und nicht allzu kurzen Hub setzt, der mit einem gerade noch präzisen Druckpunkt kombiniert wird, lässt sich die Tastatur sehr angenehm tippen. Gut gefällt auch, dass Gigabyte auf ein überzeugendes Layout setzt, das sich praktisch nicht von einem Standard-Layout unterscheidet - das erleichtert den Umstieg vom Desktop-System enorm. Nachdem es in den letzten 18 Monaten zahlreiche Geräte mit recht verunglückten Layouts gab, haben sich die Hersteller nun offenbar eines Besseren besonnen. 

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Gigabyte P37X

Direkt neben der Tastatur ist dann auch einer der wenigen Hinweise darauf zu finden, dass es sich beim P37X um einen Gaming-Könner handelt. Dort verbaut Gigabyte mehrere programmierbare Makro-Tasten.

Eine Besonderheit ist uns im Bereich des Touchpads aufgefallen. Aus optischen Gründen hat sich Gigabyte dazu entschlossen, auf eine Lösung ohne dedizierte Maustasten zu setzen. Anders als wir es dabei aber gewohnt sind, ist der Bereich der „virtuellen“ Maustasten aber nicht berührungssensitiv, was die Fläche des Pads doch deutlich einschränkt. Zumindest kann das damit recht kleine Pad aber mit guten Gleiteigenschaften und einer ansprechenden Präzision aufwarten.

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Gigabyte P37X

 

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