TEST

Huawei G8 (GX8) im Test

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Auf der IFA stand das Mate S im Vordergrund, doch mit dem G8 - das inzwischen auch als GX8 angeboten wird - hatte Huawei auch ein neues Mittelklassemodell mit dabei. Allmählich ist das Smartphone bei immer mehr Händlern verfügbar, die den Preis schnell unter die Empfehlung von knapp 400 Euro gedrückt haben. Lohnt deshalb ein Blick?

Die Antwort lautet zunächst einmal eindeutig ja. Denn im Vergleich mit dem deutlich teureren Mate S fällt schnell auf, dass so manches Detail bei beiden Geräten vorzufinden ist. Ob nun Material, Display-Größe und -Auflösung oder Speicherbestückung: Die Smartphones liegen teilweise sehr dicht beieinander. Aber an mancher Stelle wird schnell klar, dass Huawei gespart hat.

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Viel Speicher

So beispielsweise beim SoC. Denn im G8 vertraut man auf Qualcomms Snapdragon mit seinen zwei Clustern zu je vier Cortex-A53-Kernen. Deren volle Leistung ruft Huawei nicht ab, Schluss ist bei 1,2 und 1,5 GHz. In den üblichen Benchmarks reicht das für leicht unterdurchschnittliche Leistungen, im Alltag muss jedoch lediglich bei sehr fordernden Applikationen wie grafisch aufwändigen Spielen mit Einbußen gerechnet werden. Dass man dem SoC gleich 3 GB RAM zur Seite stellt, mag den ein oder anderen Prozentpunkt hinzusteuern und beim gleichzeitigen Betrieb zahlreicher Programme von Vorteil sein, 2 GB wären in der Praxis aber ausreichend.

Nie genug haben kann man hingegen vom internen Speicher. Auch hier bietet Huawei mit 32 GB die gleiche Kapazität wie im Mate S, zusätzlich kann eine microSD-Karte verwendet werden. Die geht aber wie inzwischen üblich zulasten der Dual-SIM-Tauglichkeit. Diese fällt im Übrigen weniger überzeugend als von Huawei gewohnt aus. Denn lediglich eine SIM kann im LTE-Netz (Cat 4) genutzt werden, die zweite wird lediglich in 2G-Netzen eingebucht. An der Gesprächsqualität gibt es hingegen nichts zu kritisieren. Lautsprecher und Mikrofon inklusive Geräuschunterdrückung arbeiten zuverlässig, beim Freisprechen fehlen die Tiefen.

Huawei verbaut im G8 viel Speicher, aber einen nur durchschnittlichen SoC

Huawei verbaut im G8 viel Speicher, aber einen nur durchschnittlichen SoC.

Hinsichtlich der weiteren Ausstattung gibt es keine Überraschungen. WLAN (802.11n) kann nur im 2,4-GHz-Netz genutzt werden, für kürzere Distanzen stehen Bluetooth 4.0 sowie NFC zur Verfügung. Der auf der Rückseite platzierte Fingerabdrucksensor sorgt für mehr Sicherheit und fiel im Test nicht mit Fehlerkennungen auf, an die Funktionsvielfalt des im Mate S verbauten Moduls kommt er aber nicht heran. Im G8 kann er neben dem Entsperren lediglich als Kameraauslöser oder zum Ein- und Ausblenden der Benachrichtigungszentrale verwendet werden.

Zum Gehäuse muss nur wenig gesagt werden. Der Aluminium-Unibody ist gut verarbeitet und liegt dank leicht rauer Oberfläche gut in der Hand. Mit 152,0 x 76,5 x 7,5 mm ist das G8 angesichts des Displays nicht übermäßig groß, mit 167 g liegt auch das Gewicht im üblichen Rahmen. Das Design orientiert sich an den Schwestermodellen, hervorstechend ist im wahrsten Sinne des Wortes einzig die rückwärtige Kamera.

Ordentliches Display

Mit 5,5 Zoll und 1.920 x 1.080 Pixeln bietet das G8 die gleichen Eckdaten wie das Mate S. Doch in einem anderen wichtigen Punkt weichen die beiden Geräte voneinander ab. Denn wo Huawei in der Oberklasse auf AMOLED setzt, muss die Mittelklasse mit einem IPS-Panel auskommen. Entsprechend geht der Kontrast auch nicht gen unendlich, ein Verhältnis von 1.050:1 ist aber gerade noch gut. Dafür ist das G8 aber heller. Bei maximaler Einstellung werden 441 cd/m² erreicht, was auch im Freien - nicht aber bei direkter Sonneneinstrahlung ausreicht.

5,5 Zoll, Full HD und eine ausreichende Helligkeit: Das Display gefällt

5,5 Zoll, Full HD und eine ausreichende Helligkeit: Das Display gefällt.

Wie vom chinesischen Hersteller gewohnt, muss man für eine gute Farbdarstellung aber selbst Hand anlegen. Ab Werk liegt die Farmtemperatur bei fast 8.000 Kelvin, was für einen unübersehbaren Blaustich bei weißen Flächen sorgt. Wer ein entsprechendes Messgerät besitzt, kann mit etwas Geduld aber optimale 6.500 Kelvin einstellen - alle anderen sollten den Regler ganz nach links schieben. Dann werden etwa 6.300 Kelvin erreicht.

Akku ohne Extras

Mit 3.000 mAh bietet der festverbaute Akku des G8 eine Kapazität, die man in dieser Größenklasse erwarten darf. Nicht erwarten sollte man jedoch, dass daraus auch überdurchschnittliche Laufzeiten resultieren. Denn nicht der nur der SoC, sondern auch das Display belasten die Bilanz, wie der Vergleich mit dem Mate S zeigt.

Der 3.000 mAh fassende Akku kann nur per Micro-USB geladen werden, im Alltag überzeugt die Laufzeit

Der 3.000 mAh fassende Akku kann nur per Micro-USB geladen werden, im Alltag überzeugt die Laufzeit.

Denn dieses bietet in den Benchmarks um bis zu 40 % bessere Werte - trotz kleinerem Akku. Mit knapp 7 Stunden bei der Video-Wiedergabe sowie gut 6 Stunden in PCMark werden aber immerhin durchschnittliche Zeiten geboten. Im Praxiseinsatz hielt das Smartphone dann aber doch etwas besser durch. Am frühen Morgen vom Ladegerät getrennt, musste es am Vormittag des übernächsten Tages wieder geladen werden.

Verzichten muss man aber sowohl auf das drahtlose als auch das schnelle Laden des Akkus.

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