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Bessere Margen

Samsung verschiebt Kapazitäten hin zu DRAM

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Samsung verschiebt Kapazitäten hin zu DRAM
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Wer derzeit die Anschaffung eines neuen Gaming-PCs plant oder seinen Arbeitsspeicher aufrüsten möchte, der wird von stark gestiegenen Preisen für den Speicher ausgebremst. Die Auswirkungen könnten aber noch weitreichender sein, denn alle Produkte, welche DRAM in jeglicher Form verwenden, könnten davon betroffen sein.

Für 2026 haben alle Speicherhersteller einen weiterhin hohen, wenn nicht gar höheren Bedarf für DRAM prognostiziert. Aus der Vergangenheit wissen wir, dass Nachfrage, Produktionsvolumen bei den Herstellern und damit die Preise mehr oder weniger regelmäßigen Zyklen unterlegen sind. Phasen mit hohen Preisen wechseln sich mit Niedrigpreisphasen ab. Am Anfang und Ende einer DDR-Generation kommt es ebenfalls zu höheren Preisen, zwischen den Übergangsphasen sehen wir dann üblicherweise wieder niedrigere Preise.

Derzeit lässt sich mit DRAM viel Geld verdienen. In den vergangenen zwei bis drei Jahren war die Speicherfertigung von HBM am gewinnbringendsten, doch mit den hohen RAM-Preisen verschiebt sich die Verteilung mit den guten Margen. Wie Digitimes berichtet, soll Samsung den Fokus abseits von HBM4 nun in den weiteren HBM-Kategorien auf die Herstellung von DRAM verschoben haben. Bis zu 80.000 DRAM-Wafer an Fertigungskapazität sollen verschoben werden.

Der Grund dies zu tun ist ganz einfach: Mit DRAM lässt sich aktuell mehr Geld verdienen. Teure RDIMM-Module kann Samsung Berichten zufolge mit Margen von 75 % und mehr verkaufen. RDIMM-Module mit 64 GB (DDR5-5600) kosten aktuell mehr als 800 Euro. Zur Jahresmitte waren es noch 320 Euro.

Laut einer Analyse des sicherlich nicht ganz unabhängigen Finanzdienstleisters Samsung Securities (via Jukan auf X) liegen die Margen von DRAM und HBM in etwa gleichauf, was eher ungewöhnlich ist, denn Sk Hynix und vermutlich auch Micron verdienen mit HBM viel Geld.

Eine von Ian Cutress geteilte Infografik zeigt ebenfalls einen möglichen Hintergrund der aktuellen Speicherkrise auf. Demnach sind die Investitionen in Fabrikausrüstung für Speicherwerke in den Jahren 2022 und 2023 deutlich zurückgegangen und erst 2024 wieder angestiegen – allerdings mit verschobenem Fokus: Der Anteil der Ausgaben für massentauglichen DRAM und NAND bleibt klar niedriger, während ein wachsender Teil in HBM fließt.

Die Darstellung zeigt dabei nicht die Verkaufszahlen oder Umsätze der Speicherchips selbst, sondern den Umsatz mit Ausrüstungsgütern wie Wafern, Produktionsmaterialien und Fertigungsanlagen. Diese Größen hängen jedoch eng mit der Absatzentwicklung der Speicherbranche zusammen. Nach dem Ende der Chip-Knappheit 2020/21 brach die Nachfrage nach Consumer-Speicher spürbar ein, und das ab 2023 stärker wachsende professionelle Segment konnte diesen Rückgang nur teilweise kompensieren. Auf dieser Entwicklung fußt die jetzige Speicherkrise: Zuerst haben die großen professionellen Bestellungen im Jahr 2025 die Lagerbestände weitgehend abgebaut, anschließend kamen die Großdeals von OpenAI mit Samsung und SK Hynix hinzu, die auf einen Schlag rund 40 % der weltweiten RAM-Fertigung binden.

Quellen und weitere Links

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