PC-Gehäuse gibt es in ganz unterschiedlichen Größen und Preisklassen. Die entscheidenden Fragen vor dem Kauf sind dann auch: Was für Hardware und welche Kühllösungen sollen Platz finden? Und welches Budget steht für das Gehäuse zur Verfügung? Dazu sollte man sich aber auch Gedanken über die Materialwahl und über die Ausstattung des Gehäuses machen.
Update: Wir haben die Gehäuse-Kaufberatung aktualisiert.
Die meisten PC-Gehäuse bestehen nach wie vor überwiegend aus Stahl. Vollaluminiumgehäuse sind zwar leichter und edler, mittlerweile aber auch im Premiumsegment selten geworden. Dafür gibt es häufig die Kombination aus solidem Stahlgerüst und Aluminiumpaneelen. Kunststoff wird häufig für Fronten, Deckel und Standfüße genutzt. Für Sichtfenster sind zwei Materialien üblich: Nur bei günstigen Modellen findet man noch Sichtfenster aus Kunststoff. Sie sind zwar leicht, zerkratzen aber auch schnell. Zum Standard sind in den letzten Jahren deshalb Sichtfenster aus Glas bzw. gleich komplette Glasseitenteile geworden.
Für das Format des Gehäuses ist vor allem erst einmal entscheidend, welchen Formfaktor das Mainboard hat. Mini-ITX, Micro-ATX, ATX und E-ATX sind besonders typische Formfaktoren. Der mit Abstand wichtigste Formfaktor ist nach wie vor ATX. In unserer Kaufberatung sind die meisten Gehäuse deshalb mindestens für ATX-Mainboards geeignet. Wir stellen diese Modelle sortiert nach Preiskategorie und Einsatzzweck vor. Dazu geben wir aber auch Empfehlungen für Micro-ATX- und Mini-ITX-Gehäuse ab.
Wer sich noch ausführlicher über Ausstattung und Features von PC-Gehäusen informieren will, kann einen Blick in unsere Gehäuse-FAQ werden.
Wir starten unsere Kaufberatung mit drei extremen Kaufempfehlungen für Enthusiasten.
Alles auf Maximum: Corsair Obsidian Series 1000D
Das Gehäuse soll absolut extreme Nutzungsmöglichkeiten bieten und gleichzeitig hochwertig sein? Dann ist Corsairs gigantisches Ausnahmemodell Obsidian Series 1000D (im Bild neben einem normalem Midi-Tower) das Mittel der Wahl. Hinter der edlen Fassade aus Glas und Aluminium finden zwei 480-mm-Frontradiatoren sowie optional noch zwei 480-mm-Deckelradiatoren und zwei komplette PC-Systeme Platz. Kein Wunder, dass ein Obsidian Series 1000D auch schon die erste Wahl für unseren Luxxkompensator war. Käufer müssen mit einem Preis von rund 500 Euro rechnen.
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Nicht verfügbar | 699,00 Euro | Ab 699,00 EUR |
Groß und leise: Fractal Design Define 7 XL
Mit der siebten Generation der Define-Serie gibt es auch wieder ein neues XL-Modell. Das Define 7 XL bietet enorme Nutzungsmöglichkeiten, darunter auch zwei 480/420-mm-Radiatorenplätze. Gleichzeitig ist es als Silent-Gehäuse aber auch auf einen sehr leisen Betrieb ausgelegt. Käufer haben die Wahl zwischen einem Stahlseitenteil und einem leicht oder stark getönten Glasseitenteil. Alle Modellvarianten gibt es für unter 200 Euro - damit ist das XL-Define deutlich günstiger als die beiden anderen Enthusiasten-Modelle. Wer eine Airflow-Auslegung bevorzugt, der kann mittlerweile zum Meshify 2 XL mit vergleichbarem Innenraum greifen.
Fractal Design Define 7 XL | ||
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Nicht verfügbar | 279,90 Euro | Nicht verfügbar |
Full-Tower mit Dual-System-Support zum Kampfpreis: Phanteks Enthoo Pro 2
Wer einen richtig vielseitigen Full-Tower mit extremen Nutzungsmöglichkeiten sucht, der muss nicht unbedingt Hunderte von Euro ausgeben. Das Phanteks Enthoo Pro 2 bietet gleich zwei 480-mm-Radiatorenplätze, acht 140- oder 15 120-mm-Lüfterplätze, bis zu zwölf HDD-Plätze (mit optionalen Laufwerkskäfigen) und die Unterstützung für SSI-EEB- und E-ATX-Mainboards. Selbst Dual-System- oder Dual-PSU-Systeme sind damit nutzbar - und das alles für einen Preis knapp über 150 Euro.
Phanteks Enthoo Pro 2 | ||
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Nicht verfügbar | 174,90 Euro | Ab 174,90 EUR |
Riesige und teure Extremgehäuse sind nur für einen kleinen Nutzerkreis relevant. Deutlich sinnvoller sind für die meisten Nutzer typische Midi-Tower bzw. kompaktere ATX-Gehäuse. In der Preisklasse zwischen 100 und 200 Euro können wir aktuell vor allem folgende Modelle besonders empfehlen:
Platzsparend und leise oder besonders luftig: Fractal Design Define 7 Compact und Meshify 2 Compact
Die größeren Geschwister Define 7 und Define 7 XL sind zwar noch flexibler, aber auch sperriger und teurer. Für die meisten Nutzer dürfte das Define 7 Compact deshalb das ausgewogenste Modell der aktuellen Define-Generation sein. Das stimmige ATX-Modell ist durchdacht und auch als Silent-Gehäuse bestens geeignet. Im Handel wird es ab rund 100 Euro angeboten. Dabei gibt es neben der Variante mit schallgedämmtem Stahlseitenteil auch Varianten mit dunkel oder leicht getöntem Glasseitenteil. Als luftige Mesh-Alternative mit sehr ähnlichem Innenraum bietet sich im gleichen Preisbereich Fractal Designs Meshify 2 Compact an.
Fractal Design Define 7 Compact | ||
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Nicht verfügbar | 134,90 Euro | Nicht verfügbar |
Wahlweise Airflow oder A-RGB-Show: Corsair 5000D Airflow und iCUE 5000X RGB
Eigentlich ist es ein Gehäuse, aber die beiden Varianten könnten kaum unterschiedlicher sein: Während Corsairs 5000D Airflow mit zahlreichen Öffnungen in Front und Deckel für eine effektive Kühlung sorgt, bringt das iCUE 5000X RGB seine RGB-Lüfter hinter Glas besonders gut zur Geltung. Als großzügige Midi-Tower bieten sich beide Gehäusevarianten für unterschiedliche Nutzungen an. Sie können dafür z.B. gleich mehrere 360-mm-Radiatorenplätze bereitstellen. Besonders positiv fällt auch auf, wie nutzerfreundlich diese Modelle mit praktischen Montagelösungen, Staubfiltern und einem durchdachten Kabelmanagement sind.
Während es das 5000D Airflow für rund 140 Euro gibt, werden für das beleuchtete iCUE 5000X RGB über 170 Euro fällig.
Corsair 5000D Airflow | ||
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Nicht verfügbar | 199,90 Euro | Nicht verfügbar |
Lian Li PC-O11 Dynamic: Wasserkühlungsgehäuse mit hohem Showfaktor und attraktivem Preis
Das Lian Li PC-O11 Dynamic hat sich schnell zu einem beliebten Wasserkühlungsgehäuse entwickelt. Es ist sogar so beliebt, dass Dritthersteller schon maßgeschneidertes Wasserkühlungsequipment dafür anbieten. Die Erfolgsformel ist einfach: Das PC-O11 Dynamic sieht edel aus, ist aus Sicht des Wasserkühlungsnutzers durchdacht und präsentiert Hardware und Wasserkühlung auch noch besonders gut. Und schließlich ist der Preis mit rund 125 Euro bemerkenswert attraktiv. Mit dem PC-O11D XL gibt es mittlerweile ein größeres und etwas aufgewertetes, aber auch teureres Geschwistermodell.
Lian Li PC-O11 Dynamic | ||
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Nicht verfügbar | 159,90 Euro | Ab 148,78 EUR |
Unterhalb der 100-Euro-Marke müssen meist einige Abstriche gemacht werden. Die Gehäuse sind meist weniger flexibel und die Ausstattung wird einfacher. Doch auch in diesem Segment gibt es grundsolide Gehäuse - und zum Teil auch Modelle mit regelrecht überraschendem Preis-Leistungs-Verhältnis.
be quiet! Pure Base 500: Das günstige Silent-Modell
Das Pure Base 500 ist eigentlich das absolute Einsteigermodell von be quiet! - und dabei überraschend gut. Zu einem Einstiegspreis von rund 65 Euro (mit Stahlseitenteil) lässt dieses Gehäuse kaum Wünsche offen. Von außen zeigt es sich mit frischem Design und in drei Farbvarianten. Der moderne Zweikammeraufbau lässt innen genug Platz für hohe Kühler und lange Grafikkarten sowie einen 360-mm-Frontradiator. Sämtliche Lüfterplätze nehmen sowohl 120- als auch 140-mm-Lüfter auf. Und der Deckel kann wahlweise geschlossen oder geöffnet genutzt werden. be quiet! bietet mit dem Pure Base 500DX alternativ auch eine Airflow-Alternative an. Sie ist etwas teurer, bietet dafür aber auch neben der Meshfront einen 140-mm-Lüfter mehr, eine A-RGB-Beleuchtung und USB Typ-C.
be quiet! Pure Base 500 | ||
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Nicht verfügbar | 99,90 Euro | Ab 73,82 EUR |
Corsair 4000D Airflow: Die Airflow-Alternative
Corsairs 4000er-Modelle gibt es analog zu den 5000er-Modellen in mehreren Varianten. Aus Preis-Leistungs-Sicht besonders empfehlenswert ist das 4000D Airflow (links im Bild), bei dem Front und Deckel luftig gestaltet worden sind und damit beste Voraussetzungen für die Kühlung bieten. Es fällt kompakter als das 5000D Airflow aus, kann aber zumindest noch einen 360-mm-Radiatorenplatz hinter der Front bieten. Die meisten Towerkühler finden genauso Platz wie eine lange High-End-Grafikkarte - und auch in puncto Nutzerfreundlichkeit kann der Midi-Tower voll überzeugen. Angeboten wird er für rund 90 Euro.
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Nicht verfügbar | 119,90 Euro | Ab 109,89 EUR |
Günstig und trotzdem umfangreich beleuchtet: Chieftec Hunter (GS-01B-OP)
So mancher Nutzer wünscht sich ein günstiges, aber trotzdem auffälliges Gehäuse. Das Chieftec Hunter kann zu einem Preis von knapp über 60 Euro gleich vier A-RGB-Lüfter mit Controller bieten. Die Lüfter können anders als bei vielen anderen günstigen A-RGB-Modellen unkompliziert geregelt werden, sodass ein recht leiser Betrieb möglich ist. In Kombination mit der Gitterfront sorgen sie aber auch für eine gute Kühlleistung. Ganz ohne Sparmaßnahmen konnte Chieftec den Preis des Hunters aber nicht möglich machen - das Material fällt eher dünnwandig aus, es werden Einweg-Slotblenden genutzt und eine HDD-Entkopplung wurde auch gestrichen.
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Nicht verfügbar | Nicht verfügbar | Ab 64,79 EUR |
Wenn gezielt möglichst viel Platz gespart werden soll, empfiehlt sich die Nutzung eines Micro-ATX- oder gar Mini-ITX-Gehäuses.
Luftiger, bunter und günstiger Mini-Tower: Kolink Citadel Mesh RGB
Unsere Micro-ATX-Kandidaten punkten beide besondes beim Preis-Leistungs-Verhältnis, könnten ansonsten aber kaum unterschiedlicher sein. Das Kolink Citadel Mesh RGB ist ein Micro-ATX-Cube mit Meshfront und drei A-RGB-Lüftern. Es sorgt so für eine effektive Kühlung, die Lüfter können aber auch weit heruntergeregelt werden. Das Kolink-Gehäuse ist zwar nicht besonders klein, bietet dafür aber auch viel Platz für hohe CPU-Kühler und längere Grafikkarten. Und auch Dual-Radiatoren können verbaut werden. Im Handel wird das Citadel Mesh RGB für knapp 70 Euro angeboten.
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Nicht verfügbar | 69,90 Euro | Ab 68,92 EUR |
Unauffälliger Mini-Tower mit ODD-Option: Cooler Master MasterBox MB400L
Nicht jeder Nutzer ist ein Fan von A-RGB-Beleuchtung und Glasseitenteil. Wer einen wirklich dezenten Mini-Tower für kleines Geld sucht, der wird beim Cooler Master MasterBox MB400L fündig. Die Optik wird vor allem von der schlichten Kunststofffront im Alu-Look geprägt. Das Micro-ATX-Modell nimmt zumindest mittelhohe Towerkühler und lange Grafikkarten auf, kann aber mit einem Dual-Radiator bestückt werden. Cooler Master bietet das MasterBox MB400L in Varianten mit oder ohne 5,25-Zoll-Laufwerksplatz und wahlweise auch mit Glasseitenteil an. Alle Varianten bewegen sich preislich um die 50-Euro-Marke.
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Nicht verfügbar | Nicht verfügbar | Nicht verfügbar |
Die Edel-Option für Mini-ITX: Streacom DA2 V2
Richtig platzsparend wird es mit kompakten Mini-ITX-Gehäusen. Streacoms DA2 V2 ist dabei eine spannende Premium-Option. Äußerlich zeigt es sich schick und edel in einem Gewand aus strichgeschliffenem Aluminium. Und im Innenraum sorgt ein extrem flexibler Aufbau dafür, dass das begrenzte Volumen optimal und ganz individuell ausgereizt werden kann. Das DA2 V2 ist nicht gerade unkompliziert und mit einem Preis von etwa 185 Euro auch alles andere als günstig - als hochwertiges und extrem flexibles Mini-ITX-Gehäuse kann es aber allemal überzeugen.
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Nicht verfügbar | 229,90 Euro | Ab 228,28 EUR |
Die rundum gelungene Mini-ITX-Option: Cooler Master MasterBox NR200P
Das Cooler Master MasterBox NR200P ist schon regelrecht die eierlegende Wollmilchsau unter den Mini-ITX-Gehäusen. Es bietet ein ansprechendes Design (und mittlerweile auch einige ganz ungewöhnliche Farbvarianten) und einen überzeugenden Mix aus Größe und Nutzungsmöglichkeiten. Bei einem Volumen von 18,25 Litern können selbst diverse Towerkühler oder alternativ ein Dual-Radiator verbaut werden. Und auch längere Triple-Slot-Grafikkarten finden ihren Platz. Wahlfreiheit hat der Nutzer selbst beim Seitenteil, denn Cooler Master liefert für die linke Seite ein Glas- und ein perforierters Stahlseitenteil mit. Anders als viele Kleinserien-SFF-Modelle ist das MasterBox NR200P auch preislich sehr attraktiv und für rund 80 Euro zu haben.
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Nicht verfügbar | 79,90 Euro | Ab 79,90 EUR |