Wer Interesse an einem ROG-Mainboard hat, muss nun bekanntlich nicht unbedingt zur Maximus-Serie greifen, wenn wir zunächst bei Intel bleiben. Mit der Strix-Reihe bietet ASUS bereits einen attraktiven und preisgünstigeren Einstieg an. In diesem Kurztest werden wir uns das ASUS ROG Strix Z390-F Gaming genauer anschauen und durchtesten.
Sehen wir einmal vom Mini-ITX-Ableger (ASUS ROG Strix Z390-I Gaming) ab, gibt es drei ATX-Modelle mit Intels Z390-Chipsatz aus der ROG-Strix-Produktriege. Das uns vorliegende ASUS ROG Strix Z390-F Gaming stellt dabei den Mittelweg dar, denn unterhalb davon gibt es das ROG Strix Z390-H Gaming und oberhalb das ROG Strix Z390-E Gaming, das Flaggschiff der Serie.
Mit einem Preis von etwas mehr als 200 Euro gibt ASUS dem Besitzer des ROG Strix Z390-F Gaming eine ansprechende Ausstattung an die Hand. Von den vier DDR4-DIMM-Speicherbänken einmal abgesehen, befinden sich jeweils drei mechanische PCIe-3.0-x16- und PCIe-3.0-x1-Steckplätze, sechs SATA-6GBit/s-Ports sowie zwei M.2-M-Key-Schnittstellen an Ort und Stelle. Und natürlich sind auch einige der aktuellen USB-Anschlüsse vertreten sowie auch einmal Gigabit-LAN und ein guter Audio-Codec.
Optisch hat sich von den Z370-Modellen wenig verändert. Die VRM-Kühler wurden nicht nur größer, sondern haben auch mehr Rippen erhalten, um auch für den Core i7-9700K und Core i9-9900K gerüstet zu sein. Der untere M.2-Slot hat auch einen Aluminium-Kühlkörper erhalten.
Die technischen Eigenschaften
Das ASUS ROG Strix Z390-F Gaming wurde mit folgenden technischen Eigenschaften versehen:
Mainboard-Format | ATX |
---|---|
Hersteller und Bezeichnung |
ASUS ROG Strix Z390-F Gaming |
CPU-Sockel | LGA1151v2 (für Coffee Lake-S/R) |
Stromanschlüsse | 1x 24-Pin ATX 1x 8-Pin EPS12V |
Phasen/Spulen | 11 Stück (10x für CPU, 1x für RAM) |
Preis | ab 208 Euro |
Webseite | ASUS ROG Strix Z390-F Gaming |
Southbridge-/CPU-Features | |
Chipsatz | Intel Z390 Express Chipsatz |
Speicherbänke und Typ | 4x DDR4 (Dual-Channel), max. 4.266 MHz |
Speicherausbau | max. 128 GB UDIMM Non-ECC |
SLI / CrossFire | SLI (2-Way), CrossFireX (2-Way) |
Onboard-Features | |
PCI-Express |
2x PCIe 3.0 x16 (elektrisch mit x16/x8) über CPU |
PCI | - |
SATA(e)-, SAS- und M.2/U.2-Schnittstellen |
6x SATA 6 GBit/s über Intel Z390 |
USB |
4x USB 3.2 Gen2 (4x extern) über Intel Z390 |
Grafikschnittstellen | 1x DisplayPort 1.2 1x HDMI 1.4b |
WLAN / Bluetooth | - |
Thunderbolt | - |
LAN |
1x Intel I219-V Gigabit-LAN |
Audio-Codec und Anschlüsse |
8-Channel Realtek ALC1220 Codec 6x 3,5 mm Audio-Jacks |
FAN-Header |
1x 4-Pin CPU-FAN-Header (regelbar) |
LED-Beleuchtung | 2x RGB-Header 1x RGB-Header (adressierbar) |
Onboard-Comfort | Status-LEDs |
Lieferumfang
- Mainboard-Handbuch inkl. Treiber- und Software-DVD
- vier SATA-Kabel
- 2-Way-SLI-HB-Bridge
- zwei M.2-Schrauben
- zwölf ROG-Kabel-Sticker
- ROG-Sticker
- RGB-Verlängerungskabel
- RGB-Verlängerungskabel (adressierbar)
- ROG-Türhängeschild
- eine Lüfterhalterung
- ein Thermistor-Kabel
- sieben Kabelbinder
- Cablemod-Gutschein
ASUS legt dem ROG Strix Z390-F Gaming neben dem Handbuch und dem Support-Datenträger einiges bei: vier SATA-Kabel, zwei RGB-LED-Verlängerungskabel, ein Thermistor-Kabel, sieben Kabelbinder, dazu eine 2-Way-SLI-HB-Bridge, eine M.2-Lüfterhalterung und einen Quick-Start-Guide. Als Bonus liegt auch ein 20-Prozent-Gutschein für einen Einkauf bei cablemod.com bei. Doch auch zahlreiche ROG-Sticker sind mit enthalten.
Intels Z390-PCH reiht sich direkt in die 300er-Chipsatzserie ein und rundet die Reihe, ausgehend vom H370, B360 und H310, nach oben hin ab, stellt ebenfalls nativ USB 3.2 Gen2 bereit und hat von Intel ebenso eine WLAN-AC-Vorbereitung integriert bekommen. Der Z390-Chipsatz stellt damit eine Überarbeitung des Z370-PCH dar und ermöglicht ebenfalls eine CPU- und RAM-Übertaktung, kann allerdings im Vergleich zum H370 und B360 bis zu sechs native USB-3.2-Gen2-Schnittstellen steuern.
Aufgrund der 14-nm-Lieferschwierigkeiten soll der Z370-Chipsatz allerdings vorerst nicht gänzlich vom Markt verschwinden. ASUS beispielsweise hat einige seiner Z370-Mainboards neu aufgelegt.
Die folgende Tabelle ermöglicht einen übersichtlichen Vergleich der Intel-300-Chipsatzserie:
Fertigung | 22 nm | 14 nm | 14 nm | 14 nm | 14 nm |
---|---|---|---|---|---|
PCIe-3.0-Konfiguration (CPU) | 1x16, 2x8 oder 1x8+2x4 |
1x16 | 1x16 | 1x16 | |
Multi-GPU | SLI / CrossFireX | CrossFireX | - | ||
Max. Displays (iGPU) | 3 | 3 | 3 | 3 | 2 |
RAM Channel/ DIMMs pro Kanal | 2/2 | 2/2 | 2/2 | 2/2 | 2/1 |
CPU- und RAM-Overclocking | Ja | Ja | Nein | Nein | Nein |
integr. WLAN-AC-Vorbereitung | Nein | Ja | Ja | Ja | Ja |
Intel Smart Sound Technology | Ja | Ja | Ja | Ja | Nein |
Optane-Memory-Unterstützung | Ja | Ja | Ja | Ja | Nein |
integr. SDXC-(SDA 3.0)-Support | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja |
Anzahl HSIO-Lanes | 30 | 30 | 30 | 24 | 14 |
USB-Ports (USB 3.2 Gen1) | 14 (10) | 14 (10) | 14 (8) | 12 (6) | 10 (4) |
Max. USB-3.2-Gen1/2-Ports | 10/0 | 10/6 | 8/4 | 6/4 | 4/0 |
Max. SATA-6GBit/s-Ports | 6 | 6 | 6 | 6 | 4 |
Max. PCIe-3.0-Lanes | 24 | 24 | 20 | 12 | 6 (Gen2) |
Intel Rapid Storage Technology | Ja | Ja | Ja | Ja | Ja |
Max. Intel RST für PCIe-Storage-Ports (M.2 x2 oder x4) |
3 | 3 | 2 | 1 | 0 |
Intel RST PCIe RAID 0, 1, 5 | Ja | Ja | Ja | Nein | Nein |
Intel RST SATA RAID 0, 1, 5, 10 | Ja | Ja | Ja | Nein | Nein |
Intel RST CPU-attached Intel-PCIe-Storage |
Ja | Ja | Nein | Nein | Nein |
Intels Z390-Chipsatz wird wie die restlichen Modelle in der 14-nm-Lithografie hergestellt. Einzig der Z370-PCH weist noch die 22-nm-Fertigung auf. Die CPU- und Arbeitsspeicher-Übertaktung ist ausschließlich in Verbindung mit dem Z370- und Z390-Chipsatz möglich, wobei hier schließlich ein LGA1151v2-Prozessor mit dem K-Suffix (offener Multiplikator) die Voraussetzung darstellt.
Über ein 8-Pin-EPS12V-Stromanschluss wird die CPU-Spannungsversorgung, bestehend aus zehn Spulen, mit der nötigen Energie versorgt.
Vier DDR4-UDIMM-Steckplätze halten sich für den Arbeitsspeicher bereit, der mit dem aktuellen BIOS bis 128 GB fassen darf. ASUS gibt einen maximalen Takt von 4.266 MHz an, was den Großteil der Anwender zufriedenstellen dürfte. Vom 24-poligen ATX-Stromanschluss aus sind links der USB-3.2-Gen1-Header für eine Typ-C-Schnittstelle und rechts die vier Status-LEDs sowie der MemOK-II-Switch positioniert.
Das ASUS ROG Strix Z390-F Gaming stellt jeweils drei PCIe-3.0-x16- und drei PCIe-3.0-x1-Slots zur Verfügung. Die oberen beiden, großen Schnittstellen arbeiten direkt mit der LGA1151v2-CPU zusammen, sodass sich die 16 PCIe-3.0-Lanes in den Modi x16/x0 und x8/x8 aufteilen lassen. Der Rest agiert über den Z390-Chipsatz.
Mechanisch | elektrische Anbindung (über) | Single-GPU | 2-Way-SLI/ CrossFireX |
---|---|---|---|
PCIe 3.0 x1 | x1 (Z390) | - | - |
PCIe 3.0 x16 | x16/x8 (CPU) | x16 | x8 |
- | - | - | - |
PCIe 3.0 x1 | x1 (Z390) | - | - |
PCIe 3.0 x16 | x8 (CPU) | - | x8 |
PCIe 3.0 x1 | x1 (Z390) | - | - |
PCIe 3.0 x16 | x4 (Z390) | - | - |
Für kompakte SSDs sind auch zwei M.2-M-Key-Steckplätze berücksichtigt worden, die auch beide jeweils im PCIe-3.0-x4-Modus arbeiten können. Für den Unteren ist auch ein Passivkühler mit von der Partie. Als einzige Restriktion gilt, dass der zweite SATA-Port deaktiviert wird, wenn im oberen M.2-Anschluss ein SATA-M.2-Modul installiert wird.
Am linken Rand wurde gewohnterweise der Audio-Bereich (ROG SupremeFX) und auch der SuperI/O-Controller untergebracht.
Alle sechs nativen SATA-6GBit/s-Ports wurden um 90 Grad angewinkelt. Links davon befinden sich der adressierbare RGB-LED-Header und einige FAN/Pump-Header.
- PS/2, 2x USB 2.0
- 2x USB 3.2 Gen2 (Typ-A/C, Intel Z390)
- DisplayPort 1.2, HDMI 1.4b
- 2x USB 3.2 Gen2 (Typ-A, Intel Z390)
- Gigabit-LAN (Intel I219-V), 2x USB 3.2 Gen1 (Typ-A, Intel Z390)
- 5x 3,5 mm Klinke, 1x TOSLink
Im Lieferumfang ist eine I/O-Blende nicht enthalten, was natürlich absichtlicher Natur ist, denn die Blende ist bereits vormontiert. Das I/O-Panel besteht aus jeweils zwei USB-3.2-Gen1- und USB-2.0- und vier USB-3.2-Gen2-Schnittstellen. Eine von der letzteren Kategorie wurde als Typ-C-Variante und der Rest in der Typ-A-Version realisiert.
Hinzu kommen ein PS/2-Anschluss, jeweils ein DisplayPort-1.2- und HDMI-1.4b-Grafikausgang, einmal Gigabit-LAN und die üblichen Audio-Konnektoren.
ASUS hat den Platz des ATX-Formats gut ausgenutzt, ohne jedoch die Übersichtlichkeit zu vernachlässigen. Die silber gefärbten Kühlelemente sind natürlich Geschmackssache, allerdings hat uns die sehr gute Verarbeitung generell gefallen. Am ASUS ROG Strix Z390-F Gaming lassen sich zwei CPU-Lüfter und drei Gehäuse-Lüfter anklemmen, die natürlich regelbar sind. Des Weiteren hält sich ein Header für eine Wasserpumpe bereit.
BIOS
Das ASUS ROG Strix Z390-F Gaming haben wir mit der BIOS-Version 0905 getestet, die im Vergleich zu den vorherigen Versionen folgende Veränderungen mit sich bringt:
- Improved system stability (0506)
- Improved system stability and performance (0602)
- Updated Microcode for 8-core CPU (0602)
- Improved DRAM stability (0602)
- Fixed USB device issue (0602)
- Improved DRAM stability (0805)
- Supported JEDEC standard DDR4 32GB memory (0805)
- Updated RST driver (0805)
- Update ME FW (0805)
- Improve system performance (0805)
- Improved DRAM stability (0805)
- Updated Microcode for the latest Intel processors (0903)
- Enhanced security (0905)
Generell werden dunkle Farben auf den Monitor gezaubert, passend zum ROG-Mainboard. Dabei werden die einzelnen Punkte gelb hervorgehoben und die restlichen Werte in weißer Schrift dargestellt. Oben links angefangen, sind an dieser Stelle das aktuelle Datum und auch die Uhrzeit einsehbar. Rechts daneben kann auch die generelle UEFI-Sprache geändert werden. Mit dabei ist der "EZ Tuning Wizard", der eine Art Overclocking-Assistent ist und Neueinsteigern das Overclocking einfacher machen soll. Eingefleischte Overclocker werden von dieser Funktion in der Regel die Finger lassen und stattdessen sämtliche Einstellungen manuell festlegen. Dennoch ist es schön zu sehen, dass Einsteiger nicht im Regen stehen gelassen werden.
In der nächsten Zeile werden die üblichen Vorabinformationen wie das Mainboardmodell inkl. BIOS-Version, die aktuell installierte CPU inkl. Taktfrequenz sowie die Arbeitsspeicher-Kapazität angezeigt. Weiter rechts sind dann auch gleich die CPU- und Mainboard-Temperatur zu sehen, zusätzlich auch die CPU-Spannung. Eine Etage tiefer teilt auf der linken Seite ein ergänzender RAM-Status mit, in welchen Slots aktuell welche Module mit welcher Kapazität und der aktuell anliegenden Taktung installiert sind. Zudem kann auf Wunsch auch gleich ein Extreme-Memory-Profile (kurz: XMP) ausgewählt werden, sofern vorhanden. Wer sich für die derzeit angekoppelten Storage-Gerätschaften interessiert, erhält diese Infos direkt rechts daneben. Hinzu kommen dann wiederum unten noch die Lüftergeschwindigkeiten, die sich mit der Funktion "Manual Fan Tuning" auch gleich individuell festlegen lassen.
Am rechten Rand des Bildschirms kann vom Anwender das grundlegende Funktionsschema ausgewählt werden. Standardmäßig ist der normale Modus aktiviert. Es lassen sich jedoch auch "ASUS Optimal" und der Modus "Power Saving" aktivieren. Während beim "ASUS Optimal"-Modus das System auf gesteigerte Performance ausgelegt ist, lässt sich das Setup mit dem "Power Saving"-Modus effizienter betreiben. Darunter kann die Boot-Reihenfolge mit Leichtigkeit abgeändert werden. Entweder per Klick auf "Advanced Mode" oder mit einem Tastendruck auf "F7" gelangen wir in die erweiterte Ansicht, die wir uns nun anschauen werden.
Advanced-Mode: Optisch genau wie der EZ-Mode, allerdings nach traditioneller Art und Weise strukturiert. Der erste Menüpunkt ist das "My Favorites"-Feature, das die Auswahl der häufig verwendeten Funktionen aus dem BIOS anzeigt, die der Nutzer frei auswählen kann. Für das Hinzufügen oder Entfernen von Funktionen muss dafür oben der Punkt "MyFavorite(F3)" angeklickt oder die Taste "F3" gedrückt werden. Dies öffnet ein eigenständiges Fenster, in dem die Funktionen ausgewählt werden können.
Auf der "Main"-Seite werden noch einmal einige Vorabinformationen wie die BIOS-Version, das installierte Prozessormodell und einige RAM-Infos angezeigt. Auch hier lässt sich die Menüsprache ändern, falls gewünscht. Sämtliche Overclocking-Funktionen sind im Ai-Tweaker-Reiter hinterlegt worden, und es sind wieder einmal sehr viele Funktionen implementiert worden. Ob es nun um die Taktfrequenz von CPU oder Arbeitsspeicher oder doch um die einzelnen Spannungen geht, hier wird der Anwender fündig. Zur Unterstützung wird jeweils unten erklärt, was die einzelnen Funktionen bewirken.
Wie immer können die zahlreichen Onboard-Komponenten mithilfe des nächsten Reiters konfiguriert werden. Auch wenn auf der rechten Seite ständig einige Informationen vom Hardware-Monitor angezeigt werden, hat ASUS eine eigene "Monitor"-Seite umgesetzt, auf der unter anderem die Lüfter gesteuert werden können. Aber auch die Temperaturen und Spannungen werden noch einmal aufgelistet.
Sämtliche Einstellungen, die den Startvorgang betreffen, wurden auf den Reiter "Boot" geparkt. Wer sich von dem Boot-Logo gestört fühlt, kann es dort abschalten. Zusätzlich sind an dieser Stelle die Boot-Overrides untergebracht worden, die man häufig auch auf der letzten Seite findet. ASUS gibt auch hier erneut ein paar Tools mit auf den Weg. Darunter das "ASUS EZ Flash 3 Utility", womit das UEFI entweder über einen USB-Datenträger oder aber über das Internet aktualisiert werden kann. Sämtliche UEFI-Einstellungen können mithilfe des "ASUS Overclocking Profile" in maximal acht Profilen gesichert werden, die auch von einem USB-Stick exportiert und importiert werden können. "ASUS SPD Information" liest die Serial Presence Detect-Werte aus den DIMMs aus. Und unter "Exit" können die gesetzten Settings abgespeichert und auch die Default-Werte geladen werden. Bevor das UEFI die Settings abspeichert, zeigt ein kleines Fenster alle Einstellungen an, die verändert wurden. Wer sich nützliche Notizen anlegen möchte, muss glücklicherweise auf keinen Zettel und Stift zurückgreifen, sondern verwendet einfach das "Quick Note"-Feature.
Die Bedienbarkeit der UEFI-Oberfläche stufen wir als akzeptabel ein. Die Navigation kann durch die Menüs nach langer UEFI-Benutzung in meist ruckeliger Weise durchgeführt werden, was wir schon häufiger kritisieren mussten. Abgesehen von dieser Tatsache wurden alle gewählten Einstellungen zu unserer vollsten Zufriedenheit übernommen. Auch gab es an der Stabilität nichts zu bemängeln.
Overclocking
Mithilfe des Z390-Chipsatzes und mittels der zehn CPU-Spulen ist das ASUS ROG Strix Z390-F Gaming in Verbindung mit den zahlreich vertretenen Overclocking-Funktionen hervorragend für die Übertaktung vorbereitet.
ASUS erlaubt beim ROG Strix Z390-F Gaming eine Veränderung des BCLK von 40 MHz bis 650 MHz. Die Intervalle betragen auch hier feine 0,05 MHz. In Sachen CPU-Spannung hat der Anwender jede Menge Optionen. So stehen ihm die Modi Override, Offset und Adaptive zur Verfügung. Im Override-Modus lässt sich die Spannung von 0,600 V bis 1,700 W fixieren. Im Offset-Modus fällt der Spielraum mit -0,635 V bis +0,635 V in beide Richtungen ebenfalls sehr ansprechend aus. Das Ganze findet in 0,005-Volt-Schritten statt.
Bei den RAM-Teilern reicht es bis DDR4-8533, wobei ein Betrieb mit einer derart hohen Taktfrequenz sehr unwahrscheinlich ist.
Die Overclocking-Funktionen des ASUS ROG Strix Z390-F Gaming in der Übersicht | |
---|---|
Base Clock Rate | 40,00 MHz bis 650,00 MHz in 0,05-MHz-Schritten |
CPU-Spannung | 0,600 V bis 1,700 V in 0,005-V-Schritten (Override-Modus) 0,250 V bis 1,920 V in 0,001-V-Schritten (Adaptive-Modus) -0,635 V bis +0,635 V in 0,005-V-Schritten (Offset-Modus) |
DRAM-Spannung | 1,0000 V bis 2,0000 V in 0,0050-V-Schritten (Fixed-Modus) |
CPU-SA-Spannung | 0,70000 V bis 1,80000 V in 0,00625-V-Schritten (Fixed-Modus) |
CPU-IO-Spannung | 0,90000 V bis 1,80000 V in 0,00625-V-Schritten (Fixed-Modus) |
CPU-PLL-Spannung | 0,70000 V bis 1,60000 V in 0,00625-V-Schritten (Fixed-Modus) |
PCH-Core-Spannung | 0,90000 V bis 1,80000 V in 0,01000-V-Schritten (Fixed-Modus) |
PCIe-Takt | - nicht möglich - |
Weitere Spannungen | CPU Standby, BCLK Aware Adaptive, PLL Termination, Boot Voltages, DRAM REF Voltages, DRAM VTT VPPDDR, DMI, Internal PLL, GT PLL, Ring PLL, SA PLL, IMC PLL, Eventual PLL Termination Eventual CPU Standby, Eventual DMI |
Speicher-Optionen | |
Taktraten | CPU-abhängig |
Command Rate | einstellbar |
Timings | 92 Parameter |
XMP | wird unterstützt |
Weitere Funktionen | |
Weitere Besonderheiten |
UEFI-BIOS |
Das ROG Strix Z390-F Gaming war leider nicht in Lage, den Core i7-8700K stabil mit 5 GHz zu betreiben, selbst mit hoher VCore nicht. Aus diesem Grund sind wir auf 4,9 GHz ausgewichen und konnten die Spannung im BIOS auf 1,245 V fixieren, die dank Load Line Calibration effektiv etwas höher bemessen wurde.
Beim RAM-Test gab es keine negativen Auffälligkeiten. Das XMP-Profil wurde korrekt erkannt und umgesetzt und selbst mit manuellen Settings war ein stabiles Ergebnis mit strafferen Timings möglich. Die VDIMM lag in beiden Fällen bei 1,35 Volt.
Mit diesem Testsystem haben wir das ASUS ROG Strix Z390-F Gaming getestet:
Hardware:
- Intel Core i7-8700K
- Corsair Hydro H115i
- entsprechendes Sockel-LGA1151-Mainboard mit Intels Z370/Z390/H370/B360-Chipsatz
- 4x4 GB DDR4-3000 (G.Skill RipJaws 4) - @ 2.666 MHz, 16-16-16-35 2T, bei 1,2 V
- ASUS Radeon R9 380 Strix
- Seasonic Prime Platinum 1.200 W Netzteil
- OCZ ARC 100 SSD 240 GB
Für Bandbreiten/Transferratentests kommen weitere Komponenten zum Einsatz.
Software:
- Windows 10 Pro 64-Bit, Version 1703 (Build 15063)
- Intel INF 10.1.16.5
- AMD Crimson Edition ReLive 17.7.2
Bei weiteren Treibern verwenden wir jeweils die aktuellste Version.
Seit der Integration des Speichercontrollers in die CPU haben wir festgestellt, dass sich die getesteten Mainboards kaum mehr in der Performance unterscheiden. Dies ist auch kein Wunder, denn den Herstellern bleibt fast kein Raum mehr fürs Tweaken: Früher war es möglich, durch besondere Chipsatztimings noch den einen oder anderen Prozentpunkt an Performance aus dem Mainboard zu holen, heute fehlt diese Optimierungsmöglichkeit. Ist ein Mainboard also in der Lage, die Speichertimings einzustellen, so werden alle Mainboards - wie auch bei unseren Tests mit konstant 2.666 MHz und 16-16-16-35 2T - dieselbe Performance erreichen.
Auch wenn wir deshalb die Performancetests im Vergleich zu früheren Mainboardreviews deutlich eingeschränkt haben, sind sie dennoch interessant, denn mit den Leistungsvergleichen findet man schnell heraus, ob der Hersteller beispielsweise den Turbo-Modus ordentlich implementiert hat oder im Hintergrund automatische Overclocking-Funktionen laufen. Beim ASUS ROG Strix Z390-F Gaming mussten wir das ASUS-MultiCore-Enhancement-Feature deaktivieren, damit ein fairer Vergleich vorgenommen werden konnte.
Wir testen allerdings nur noch vier Benchmarks und beschränken uns hier auf 3DMark 2013, SuperPi 8M, Cinebench R15 und Sisoft Sandra 2017 Memory Benchmark:
3DMark 2013
Fire Strike
Cinebench R15 CPU
SiSoft Sandra 2017
Memory Benchmark
SuperPi 8M
Memory Benchmark
Die gebotene Grundperformance liegt genau dort, wo sie liegen soll.
Auch weiterhin werden wir die Bootzeit protokollieren. Wir messen die Zeit in Sekunden, wie lange das Mainboard benötigt, um alle Komponenten zu initialisieren und mit dem Windows-Bootvorgang beginnt.
Bootzeit
Vom Einschalten bis zum Windows-Bootvorgang
Bei der Bootzeit befindet sich der Großteil des ASUS-Geschwaders auf einem Level und auch das ROG Strix Z390-F Gaming reiht sich dort mit einer Dauer von 14,11 Sekunden ein.
Neben der wichtigen Performance ist auch der Stromverbrauch des heimischen PCs kein unwichtiges Kriterium. Was man häufig unterschätzt, ist die Tatsache, dass selbst die verschiedenen Mainboard-Modelle der zahlreichen Hersteller unterschiedlich viel Strom aus der Steckdose ziehen. Ein Grund dafür sind die verschieden eingesetzten BIOS-Versionen, die teilweise die referenzierten Stromsparmechanismen schlecht oder gar falsch umsetzen oder dass Onboardkomponenten sich eigentlich deaktivieren sollten, wenn diese entweder durch dedizierte Hardware ersetzt wurden oder einfach nicht verwendet werden. Darüber hinaus kann aber manchmal auch die Stromversorgung verantwortlich gemacht werden, wenn unter Default Settings mehr Energie zur Verfügung gestellt wird, als eigentlich benötigt wird. Genau deswegen spielt die Effizienz eine wichtige Rolle. Wenn die Effizienz der Stromversorgung nun also schlecht ausfällt, wird mehr Strom verbraucht. Zu unterschätzen ist hierbei aber auch die Software nicht, sodass sie ebenfalls gut abgestimmt sein muss, damit eine zufriedenstellende Effizienz gegeben ist.
Das ASUS ROG Strix Z390-F Gaming hat nur sehr wenige Zusatz-Controller erhalten. Ein LAN-Controller und ein Audio-Codec tragen ihren Teil zum Stromverbrauch bei.
Gemessen haben wir im Windows-Idle-Betrieb ohne Last, mit Cinebench 15 unter 2D-Volllast und mit Prime95 (Torture-spanTest, Vollauslastung). Die jeweiligen Leistungs-Werte entsprechen dem System-Gesamtverbrauch.
Test 1: Mit aktivierten Onboardkomponenten:
Für den ersten Test sind die Default Settings aktiv, sodass der Großteil der Onboardkomponenten bereits aktiviert ist. Die Grafikausgabe erfolgt über die Radeon R9 380. Wie bereits weiter oben geschrieben, sind alle Stromspar-Features eingeschaltet, was mit den Werten einer manuellen Konfiguration anscheinend gut umgesetzt wurde.
Leistungsaufnahme
Idle
Im Leerlauf zeigt sich das ASUS ROG Strix Z390-F Gaming mit 42,6 Watt relativ genügsam und bleibt damit deutlich unterhalb von 50 Watt.
Leistungsaufnahme
Cinebench R15 CPU
In Verbindung mit Cinebench R15 im xCPU-Benchmark stieg die Leistungsaufnahme bis auf 137,8 W und liegt mit diesem guten Wert auf den oberen Plätzen.
Leistungsaufnahme
Prime95
Ähnlich gestaltete es sich auch mit Prime95, wo unser Verbrauchsmessgerät 131,6 Watt angezeigt hat.
Spannungen (Prime95)
Unter Last signalisierte uns CPU-Z eine VCore von sehr humanen 1,163 V.
Da die meisten Anwender nicht alle Onboard-Chips benötigen, haben wir einen Test mit nur einem aktivierten Onboard-LAN und dem Onboard-Sound durchgeführt. Sofern möglich sind hier vorhandene Zusatzchips deaktiviert. Die Spannungen werden weiterhin vom Board automatisch festgelegt, aber alle energiesparenden Features werden zusätzlich manuell aktiviert. Die Radeon R9 380 ist weiterhin die primäre Grafikkarte.
Test 2: Mit deaktivierten Onboardkomponenten (1x LAN + Sound an):
Leistungsaufnahme
Idle
Leistungsaufnahme
Cinebench R15 CPU
Leistungsaufnahme
Prime95
Spannungen (Prime95)
Beim ASUS ROG Strix Z390-F Gaming konnten keine Zusatzchips deaktiviert werden, da schlicht keine vorhanden waren. Aus diesem Grund kommen dieselben Werte zum Einsatz.
Ohne Frage gehört das ASUS ROG Strix Z390-F Gaming nicht zu den effizientesten LGA1151v2-Mainboards, kommt aber insgesamt mit guten Verbrauchswerten - gerade im Idle-Betrieb - daher.
USB-3.2-Gen2-Performance
Das ASUS ROG Strix Z390-F Gaming stellt insgesamt vier USB-3.2-Gen2-Schnittstellen bereit. Alle vier Stück befinden sich am I/O-Panel und arbeiten nativ mit dem Z390-Chipsatz zusammen.
Für den Test setzen wir das externe Akitio NT2-U3.2-Gen2-Gehäuse ein, in dessen Inneren wir zwei 2,5-Zoll-SSDs des Typs OCZ Vector 150 mit einer Speicherkapazität von jeweils 480 GB nutzen. Das Solid State Drive kommt bis auf 550 MB/s lesend und 530 MB/s schreibend. Beide SSDs arbeiten im RAID-0-Verbund, sodass die USB-3.2-Gen2-Schnittstelle ordentlich ausgelastet werden kann.
Mit einigen Peaks wurden im Lesen und Schreiben zwar Werte mit mehr als 900 MB/s erreicht, der Grundton reicht allerdings "nur" bis etwa 855 MB/s. Bekanntermaßen agiert der ASMedia ASM3142 in dieser Disziplin etwas flotter als Intels eigener Controller im Z390-Chipsatz.
USB-3.2-Gen1-Performance
An USB-3.2-Gen1-Buchsen bietet das ASUS ROG Strix Z390-F Gaming insgesamt nur vier Stück an. Am I/O-Panel kann auf zwei Stück direkt zugegriffen werden, die restlichen beiden Anschlüsse können über den Front-Header realisiert werden. Alle sechs Ports arbeiten direkt mit dem Z390-Chipsatz zusammen. Für den USB-3.2-Gen1-Performancetest haben wir ebenfalls die oben genannte USB-3.2-Gen2-Lösung verwendet.
Mit über 440 MB/s lesend und mehr als 450 MB/s im Schreiben wurden dagegen sehr gute USB-3.2-Gen1-Performancewerte erreicht.
SATA-6GBit/s-Performance
Das ASUS ROG Strix Z390-F Gaming stellt sechs SATA-6GBit/s-Buchsen bereit. Alle sechs Konnektoren arbeiten nativ mit dem Z390-Chipsatz zusammen. Für den Test verwenden wir die SanDisk Extreme 120, die wir natürlich direkt an die SATA-Ports anschließen.
Als gut kann auch die SATA-6GBit/s-Performance bezeichnet werden. Während die Leserate bis knapp 550 MB/s reicht, stieg der Schreibdurchsatz bis auf etwa 500 MB/s.
M.2-Performance
Auf dem ASUS ROG Strix Z390-F Gaming halten sich zwei M.2-Schnittstellen bereit, welche an den Intel-Chipsatz mit jeweils vier Gen3-Lanes angebunden sind (32 GBit/s, shared). Für den M.2-Test verwenden wir die Samsung SSD SM961 mit 256-GB-Speicherkapazität, die auf eine Länge von 8 cm kommt und von Samsung mit 3.100 MB/s lesend und 1.400 MB/s schreibend spezifiziert wurde. Als Protokoll nutzt das Solid State Module NVMe in der Version 1.2 und bedient sich an vier Gen3-Lanes vom Chipsatz.
Die volle Performance zeigte sich dann mit dem M.2-PCIe-Test, bei dem Werte von 3.330 MB/s im Lesen und 1.526 MB/s im Schreiben ermittelt wurden.
Ohne große Überraschungen hat sich das ASUS ROG Strix Z390-F Gaming als grundsolide Oberklasse-Platine für Intels achte und neunte Core-Generation mit der LGA1151v2-Fassung herausgestellt. Mit im Gepäck ist auch die Unterstützung für 32-GB-UDIMMs (aktuelles BIOS vorausgesetzt), wodurch sich die maximale Arbeitsspeicher-Kapazität auf 128 GB aufstocken lässt. Und bei der Ausstattung gibt es wenig Grund für Kritik, denn ASUS setzt neben vier DDR4-UDIMM-Speicherbänken auf jeweils drei mechanische PCIe-3.0-x16- und PCIe-3.0-x1-Steckplätze.
Für SSDs und Co. stehen nicht nur die sechs nativen SATA-6GBit/s in angewinkelter Ausrichtung parat, sondern auch zwei M.2-M-Key-Schnittstellen. Die Untere bringt gar einen Passivkühlkörper mit. Mit gleich vier USB-3.2-Gen2-Ports am I/O-Panel wird der Z390-Chipsatz gleich ordentlich ausgelastet. Etwas gering erachten wir die USB-3.2-Gen1-Anzahl mit nur fünf Buchsen. An dieser Stelle hätten zwei zusätzliche Ports nicht geschadet. Aber immerhin werden sechs USB-2.0-Anschlüsse bereitgestellt.
Sollte generell oder nur temporär die im Prozessor integrierte Grafikeinheit (die KF-Modelle sind davon ausgenommen) zum Einsatz kommen, befinden sich am I/O-Panel je ein DisplayPort-1.2- und HDMI-1.4b-Grafikausgang. Bleiben noch der Gigabit-LAN-Port (Intel I219-V) und der ROG-SupremeFX-Audio-Bereich. Generell lassen sich auch jede Menge Lüfter sowie die Pumpe für eine Wasserkühlung anklemmen. Und auch RGB-Liebhaber kommen mit dem ASUS ROG Strix Z390-F Gaming natürlich nicht zu kurz. Die RGB-LED-Beleuchtung am I/O-Panel-Cover lässt sich mit insgesamt drei RGB-Headern erweitern, von denen einer adressierbar ist.
Als größter Kritikpunkt bleibt damit der Preis von etwas mehr als 200 Euro für das ASUS ROG Strix Z390-F Gaming. Unserer Ansicht nach wäre ein Preis in Richtung 180 Euro deutlich angemessener. Dennoch ist die Platine zweifellos eine gute Basis für die aktuellen LGA1151v2-Prozessoren.
Positive Eigenschaften des ASUS ROG Strix Z390-F Gaming:
- sehr gute Leistungsfähigkeit mit einer guten CPU-Spannungsversorgung
- umfangreiche Ausstattung, u.a. sechs SATA-Schnittstellen und fünf USB-3.1-Gen2-Buchsen
- PCI-Express-3.0-Unterstützung an drei PEG-Slots
- sehr gute Gesamtperformance und sehr gute Stabilität
- niedriger Idle-Stromverbrauch
- zwei M.2-Schnittstellen inkl. 1x Passivkühler
Negative Eigenschaften des ASUS ROG Strix Z390-F Gaming:
- hoher Preis
- wenig USB-3.2-Gen1-Ports
Das ASUS ROG Strix Z390-F Gaming ist ein gutes Mainboard für die LGA1151v2-Prozessoren, auch wenn der Käufer etwas mehr Geld investieren und dafür mit einer reduzierten Anzahl an USB-Ports auskommen muss.
Die Verarbeitung des ASUS ROG Strix Z390-F Gaming ist über jeden Zweifel erhaben, allerdings ist der Preis etwas zu hoch angesetzt, was sich vor allem bei den USB-Ports bemerkbar macht. Dafür kann das Board mit einem guten Idle-Stromverbrauch punkten. (Marcel Niederste-Berg)
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