BIOS
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Ein sehr jungfräuliches BIOS befand sich bereits vorab auf dem Z87 Extreme11/ac, nämlich die Version M0.30. Ein Blick auf ASRocks-Webseite verriet, dass es aber bereits Version P1.10 gibt, welche gleichzeitig das First Release ist. Diese verwendeten wir natürlich für den Test.
ASRock verpasst dem Z87 Extreme11/ac das äquivalente UEFI, wie es auch auf den anderen Extreme-Modellen aufzufinden ist. Damit verzichtet man auf einen EZ-Mode und belässt es einzig beim Advanced-Modus. Wird das UEFI aufgerufen, bekommt der Anwender gleich die "Main"-Seite mit einigen Vorabinformationen wie dem Mainboard-Modell, der aktuell vorliegenden UEFI-Version sowie der Arbeitsspeicher-Kapazität mit Blick auf die DIMM-Slot-Belegung. Im nächsten Menüpunkt mit dem Titel "OC Tweaker" geht es dann mit den Overclocking-Funktionen ordentlich zur Sache. Alles, was das Herz begehrt, wird einem dort serviert, um die eigenen Komponenten mit schnellen Taktfrequenzen laufen zu lassen. Dazu aber später mehr.
Der "Advanced"-Reiter hält alle Einstellungen bereit, die zahlreichen Onboard-Komponenten betreffen. Diese lassen sich beispielsweise auf Wunsch auch deaktivieren. Unter "Tool" gibt es kleine Raffinessen wie den System Browser, der anzeigt, in welchen Slots und Anschlüssen welche Komponenten aktuell installiert sind. Weiter gibt es den "Online Management Guard", mit dem ganz klar definiert werden kann, zu welchen Uhrzeiten in der Woche die Netzwerkverbindung aktiviert ist. Der "UEFI Tech Service" kann bei Problemen behilflich sein. Etwa wenn es spezielle Probleme mit dem UEFI selbst gibt. Als erwähnenswert gilt natürlich auch hier das "Instant Flash"-Utility, womit das UEFI komfortabel aktualisiert werden kann (bei Problemen ist auch ein Downgrade möglich). Dabei kann der User entweder die UEFI-Datei per Wechseldatenträger einspeisen oder doch das "Internet Flash"-Feature verwenden, sodass das Board aus dem UEFI heraus mit den ASRock-Servern Kontakt aufnimmt und die aktuellste Version findet und dann schließlich flasht. Auch ist es problemlos möglich, alle gesetzten Einstellungen in maximal drei Profilen zu hinterlegen.
Für die erste Überwachung der Temperaturen, Spannungen und Lüftergeschwindigkeiten zeigt sich der "H/W Monitor" verantwortlich. Über ihn können auch die Lüfter individuell geregelt werden, falls sie zu laut sein sollten. Alle Boot-Optionen sind im gleichnamigen Menüpunkt auffindbar. Dort können beispielsweise sämtliche Boot-Prioritäten konfiguriert werden. Darüber hinaus sind aber natürlich noch weitere Settings enthalten, die den Bootvorgang beeinflussen. Die letzten Punkte "Security" und "Exit" bedürfen dabei keinerlei spezieller Erklärung.
Bereits das First Release in der Version P1.10 hinterließ einen sehr zufriedenstellenden und stabilen Eindruck. Wir haben keinerlei Fehler entdecken können. Die Navigation erfolgte dabei mit Maus und/oder Tastatur angenehm und erweckte keine negativen Eindrücke. Ganz unten auf dieser Seite haben wir noch eine Bildergalerie eingefügt, in der alle UEFI-Screenshots in Ruhe eingesehen werden können.
Overclocking
ASRock hat das Z87 Extreme11/ac nicht einfach nur mit üppiger Ausstattung überhäuft, sondern hat auch im Overclocking-Bereich einiges zur Verfügung gestellt. Für die CPU-Spannungsversorgung sind aus diesem Grund insgesamt zwölf hochwertige Phasen an der richtigen Stelle und halten sich nicht nur für moderates, sondern auch für erweitertes Übertakten bereit. Vorab sei aber erwähnt, dass das Z87 Extreme11/ac nicht als reinrassige Overclocking-Platine angepriesen wurde und auch nicht als solche konzipiert wurde. Dennoch klingen die Overclocking-Features auf dem Papier sehr zuversichtlich. Darunter wurden auf dem PCB gleich zwei 8-polige-ATX +12V-Buchsen hinterlassen.
Der Grundtakt, der unter anderem mit dem CPU-Multiplikator multipliziert wird, lässt sich von 90 MHz bis 300 MHz in 0,1-MHz-Intervallen einstellen. Dies lässt eine Menge Spielraum, um auch die letzten Taktreserven aus der Haswell-CPU heraus zu kitzeln. Der Anwender hat bei der CPU-Spannung freie Auswahl, in welchem Modus sie festgelegt werden soll. Soll heißen, entweder im Fixed-, Adaptive- oder im Offset-Modus. In den ersten beiden Modi bedeutet das folgenden Spielraum: 0,800 Volt bis 2,000 Volt in feinen 0,001-Volt-Schritten. Die Spanne beim Offset-Modus beträgt hingegen -1,000 Volt bis +1,000 Volt in ebenfalls 0,001-Volt-Intervallen. Alle weiteren Overclocking-Features haben wir, wie immer, in einer übersichtlichen Tabelle zusammengefasst:
Die Overclocking-Funktionen des ASRock Z87 Extreme11/ac in der Übersicht | |
---|---|
Base Clock Rate | 90 bis 300 MHz in 0,1 MHz-Schritten |
CPU-Spannung | 0,800 V bis 2,000 V in 0,001-V-Schritten (Fixed- und Adaptive-Modus) -1,000 V bis +1,000 V in 0,001-V-Schritten (Offset-Modus) |
DRAM-Spannung | 1,165 V bis 1,800 V in 0,005-V-Schritten (Fixed-Modus) |
CPU-VCCIN-Spannung | 1,200 V bis 2,300 V in 0,010-V-Schritten (Fixed-Modus) -0,600 V bis +0,400 V in 0,010-V-Schritten (Offset-Modus) |
CPU-Ring-Spannung | 0,800 V bis 2,000 V in 0,001-V-Schritten (Fixed- und Adaptive-Modus) |
CPU-SA-Spannung | -1,000 V bis +1,000 V in 0,001-V-Schritten (Offset-Modus) |
CPU-IO-Analog/Digital-Spannung | -1,000 V bis +1,000 V in 0,001-V-Schritten (Offset-Modus) |
CPU PLL-Spannung | - |
PCH-Core-Spannung | 0,977 V bis 1,322 V in 0,005-V-Schritten (Fixed-Modus) |
PCIe-Takt | - nicht möglich - |
Weitere Spannungen | PCH 1,5V, CPU Input Offset |
Speicher-Optionen | |
Taktraten | CPU-abhängig |
Command Rate | einstellbar |
Timings | 35 Parameter |
XMP | wird unterstützt |
Weitere Funktionen | |
Weitere Besonderheiten | UEFI-BIOS Settings speicherbar in Profilen Energiesparoptionen: Standard-Stromspar-Modi wie C1E, CSTATE (C6/C7), EIST Turbo-Modus (All Cores, By number of active cores), erweiterte Lüfterregelung für CPU-Fan und vier optionale Fans, Short Duration Power Limit, Long Duration Maintained, Long Duration Power Limit, Primary Plane Current Limit FIVR Switch Frequency Signature, FIVR Switch Frequency Offset |
Es gelang uns mit dem Core i7-4770K ohne Schwierigkeiten, einen Takt von 4,7 GHz mit einer VCore von 1,261 Volt stabil zu betreiben. Als Anfangsspannung haben wir 1,250 Volt im UEFI fixiert. Aufgrund einiger Bluescreens während der Ausführung von Prime95 mussten wir die Spannung also schrittweise erhöhen, bis wir bei 1,260 Volt angelangt sind, womit sich das Z87 Extreme11/ac zufriedengegeben hatte. Mit dem CPU Strap 1.25 verweigerte jedoch auch das Flaggschiff den Dienst.
Auch wenn das ASRock Z87 Extreme11/ac kein reines Overclocking-Brett ist, kann sich das Ergebnis durchaus sehen lassen.
Aber auch das Overclocking-Verhalten beim Arbeitsspeicher haben wir uns angeschaut. Wir haben mittlerweile neue RAM-Module für Overclocking-Zwecke besorgt: Corsair XMS3 Dominator Platinum DDR3-2800. Ohne auf das XMP-Profil zuzugreifen, kamen wir zu folgendem Ergebnis:
DDR3-2800 ohne XMP? Für das Z87 Extreme11/ac ist das keine Herausforderung. Mit den oben sichtbaren Latenzen konnten wir einen stabilen Betrieb erreichen. Dabei war es auch kein Problem, mit leicht reduzierten Timings zu fahren. Zu diesem Zeitpunkt musste jedoch natürlich eine VDIMM von 1,65 Volt anliegen.
Als Steuerungs-Software packt ASRock dem Z87 Exreme11/ac auch das A-Tuning-Utility hinzu, womit vor allem die Übertaktung auch unter der Windows-Oberfläche vorgenommen werden kann.
ASRock gibt aber auch noch eine Software mit auf den Weg, die sich für den einen oder anderen Käufer durchaus als nützlich erweisen könnte. Sie hört auf den Namen "A-Tuning". Mit ihr kann beispielsweise der Operation-Modus eingestellt werden. Ebenso bietet sie die drei Modi "Performance Mode", "Standard Mode" und "Power Saving". Weiterhin enthalten sind Features wie XFast RAM, FAN-Tastic Tuning und der Dehumidifier (Entfeuchter). Generell kann das System auch von diesem Utility aus übertaktet werden und bietet die entsprechenden Regler für den CPU-Multiplikator, der BCLK-Frequenz und den dazugehörigen Spannungen. Unter dem Punkt "System Info" verbirgt sich eine Übersichtsseite, die Informationen wie die aktuell anliegende CPU-Taktfrequenz, die Spannungen, die Temperaturen und auch die Lüftergeschwindigkeiten preisgibt. Ebenfalls dabei ist der "System Browser", auf dem komfortabel gecheckt werden kann, welche Komponenten zu aktuellem Zeitpunkt installiert sind.
In den folgenden Videos werden die XFast555-Funktionen, das Dehumidifier- und das ASRock OMG-Feature (Online Management Guard) präsentiert:
Alle BIOS- und A-Tuning-Screenshots sind in der folgenden Bildergalerie einsehbar.
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