AMD will das Gaming in 1080p besser machen – so zumindest die Zielvorgabe der Radeon RX 5600 XT. Als Gegenspieler dürften die GeForce GTX 1660 Ti und die GeForce RTX 2060 (Super) in Frage kommen. Mit der Radeon RX 5600 XT ergänzt man die aktuelle Navi-Serie um ein weiteres Mittelklasse-Modell. Mit der Radeon RX 5500 XT bedient man den Einsteiger-Markt, die Radeon RX 5700 XT zieht auf den ambitionierten Spieler ab.
Zur CES stellte AMD die Radeon RX 5600 XT vor. Doch wenige Tage vor erscheinen dieses Artikels aktualisierte AMD die Spezifikationen der Karte augenscheinlich signifikant. Anstatt einer Thermal Design Power von 150 W, sollte sich die Radeon RX 5600 XT nun bis zu 160 W genehmigen können. Der Boost-Takt wurde von 1.620 auf 1.750 MHz angehoben, wenngleich die Referenzversion mit 1.560 MHz angegeben wird. Auch der GDDR6-Speicher hat ein Update erhalten und läuft nun mit 1.750 anstatt 1.500 MHz (vorher 12 und nun 14 Gbps). Die Tester mussten also das BIOS ihrer Karten aktualisieren und die eventuell schon gemachten Tests allesamt wiederholen.
Alles beginnt mit einem UEFI-Update ...
Dies gilt für die Sapphire Pulse Radeon RX 5600 XT 6G. Wir haben aber auch eine ASUS TUF Radeon RX 5600 XT O6G Evo Gaming im Test. Diese hat ihr BIOS-Update nicht direkt erhalten und wir mussten warten, bis uns ASUS das entsprechende BIOS zur Verfügung stellen konnte.
Für die Karten die wir im Test haben ist die Situation nun einigermaßen klar. Anders sieht dies jedoch für zahlreiche weitere Modelle aus. PowerColor informiert uns, dass Red-Devil- und Red-Dragon-Karten ein BIOS-Update erhalten werden, die erste Schwung an Karten aber bereits mit dem alten BIOS im Handel sein wird. Über eine Support-Seite will man seine Kunden entsprechend anleiten, damit diese erkennen, welche Karten das neue BIOS schon haben und welche nicht. Außerdem soll es hier dann natürlich eine entsprechende Anleitung geben.
Dies gilt für alle von uns kontaktierten Hersteller und die dazugehörigen Modelle. Es wird BIOS-Updates geben und man wird den Kunden im Prozess so gut es geht unterstützen. Allerdings weiß man auch, dass nicht jeder Käufer einer solchen Karte ein Update machen wird, was die Situation fragwürdig erscheinen lässt, denn dieser kauft die Karte im Glauben eine bestimmte Leistung zu bekommen, die dann am Ende aber nur durch das BIOS-Update tatsächlich erreicht wird.
Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass keiner der Hersteller ein Problem bei der Kühlung und der Garantie sieht. Die Kühler sind meist für die Radeon RX 5700 ausgelegt und kämen daher mit der höheren Verlustleistung problemlos zurecht. Für die PCBs sowie die Strom- und Spannungsversorgung gelte dies ebenfalls. Insofern bestätigen uns die meisten Hersteller, dass keinerlei Nachteile zu erwarten sind.
Warum AMD so vorgegangen ist, lässt sich nur vermuten. Vermutlich will man die Radeon RX 5600 XT besser gegen die GeForce RTX 2060 (Super) positionieren. Ob dies am Ende gelungen ist, werden wir noch sehen müssen. Insgesamt war die Situation so kurz vor Start aus Sicht der Tester nicht ganz einfach. Solch kurzfristige Änderungen helfen zumindest nicht, einen Artikel möglichst ausführlich vorzubereiten.
Die Radeon RX 5600 XT verwendet ebenfalls die Navi-10-GPU (als Navi 10 XLE bezeichnet) mit 36 CUs bzw. 2.304 Shadereinheiten. Im Gegensatz zur Radeon RX 5700 reduziert AMD allerdings die Taktraten und beschneidet die Karte auch hinsichtlich der Speicheranbindung. Auf die Neuerungen in der RDNA-Architektur sind wir zum Start der Navi-Karten im Juni genauer eingegangen.
Modell | Radeon RX 5700 | Radeon RX 5600 XT | Radeon RX 5500 XT | |
Preis | ab 315 Euro | ab 299 Euro | ab 179 Euro | |
Technische Daten | ||||
---|---|---|---|---|
GPU | Navi 10 | Navi 10 | Navi 14 | |
Fertigung | 7 nm | 7 nm | 7 nm | |
Transistoren | 10,3 Milliarden | 10,3 Milliarden | 6,4 Milliarden | |
GPU-Takt (Basis) | 1.465 MHz | 1.235 MHz | 1.607 MHz | |
GPU-Takt (Game) | 1.625 MHz | 1.560 MHz | 1.717 MHz | |
GPU-Takt (Boost) | 1.725 MHz | 1.620 MHz | 1.845 MHz | |
Speichertakt |
1.750 MHz | 1.500 MHz | 1.750 MHz | |
Speichertyp | GDDR6 | GDDR6 | GDDR6 | |
Speichergröße | 8 GB | 6 GB | 4 / 8 GB | |
Speicherinterface | 256 Bit | 192 Bit | 128 Bit | |
Speicherbandbreite | 448 GB/s | 288 GB/s | 224 GB/s | |
Shadereinheiten | 2.304 | 2.304 | 1.408 | |
Textureinheiten | 144 | 144 | 88 | |
ROPs | 64 | 64 | 32 | |
TGP | 180 W | 150 W | 120 W |
Die Radeon RX 5600 XT bietet also 2.304 Shadereinheiten. Hinzu kommen 144 Textureinheiten und 64 Render Backends. Das Speicherinterface ist nur noch 192 anstatt 256 Bit breit. Zusammen mit einem abgesenkten Speichertakt reduziert sich die Speicherbandbreite von 448 auf 288 GB/s. Zudem sind nur noch 6 GB an GDDR6-Speicher verbaut. Die Thermal Design Power der Radeon RX 5600 XT liegt bei 150 W.
Die von uns getesteten Modelle unterscheiden sich wie folgt. Hier gibt es auch noch unterschiedliche BIOS-Versionen:
Modell | Sapphire Pulse Radeon RX 5600 XT 6G | ASUS TUF Radeon RX 5600 XT O6G Evo Gaming | ||
Standard-BIOS | Silent-BIOS | Standard-BIOS | Silent-BIOS | |
Technische Daten | ||||
---|---|---|---|---|
GPU-Takt (Basis) | 1.235 MHz | 1.235 MHz | 1.235 MHz | 1.235 MHz |
GPU-Takt (Game) | 1.615 MHz | 1.460 MHz | 1.615 MHz | 1.460 MHz |
GPU-Takt (Boost) | 1.750 MHz | 1.620 MHz | 1.750 MHz | 1.620 MHz |
Speichertakt |
1.750 MHz | 1.500 MHz | 1.500 MHz | 1.500 MHz |
Speicherbandbreite | 336 GB/s | 288 GB/s | 288 GB/s | 288 GB/s |
TGP | 160 W | 135 W | - | - |
Für die Sapphire Pulse Radeon RX 5600 XT 6G wurde der Game- und Boost-Takt von 1.460 bzw. 1.620 auf 1.615 auf 1.750 MHz angehoben. Zudem wurde der Speichertakt von 1.500 auf 1.750 MHz erhöht. Dies bedeutet eine um 16,6 % höhere Speicherbandbreite und das Taktplus beläuft sich auf 8 %. Demzufolge ist auch von einem gewissen Leistungsplus auszugehen.
ASUS belässt es bei der TUF Radeon RX 5600 XT O6G Evo Gaming mit dem Q-BIOS bei den vorher bekanntgegebenen Standardwerten, die schon leicht über den Referenzangaben liegen. Mit dem nun neuen Standard-BIOS hebt man die Taktraten auf das Niveau der Karte von Sapphire an. Dies gilt allerdings nur für die GPU, denn den Speichertakt belässt man bei 1.500 MHz. Damit springt man als einzig uns bekannter Hersteller für sein Modell nicht auf den 14-Gbps-Zug auf.
ASUS bietet per Software noch einen OC-Mode, in dem der Boost-Takt auf 1.800 MHz und der Speichertakt auf 1.624 MHz angehoben wird. Getestet haben wir die beiden Karten mit der schnellsten BIOS-Auswahl (Standard-BIOS bei Sapphire und ASUS). Den OC-Mode per Software haben wir nicht verwendet.
Kommen wir nun zum ersten Testkandidaten. Dabei handelt es sich um die ASUS TUF Radeon RX 5600 XT O6G Evo Gaming. Wir schauen uns also dieses mal kein ROG-Strix-Modell von ASUS an, sondern eines aus der TUF-Serie, die leicht darunter positioniert wird. Man kann aber weiterhin von einem High-End-Modell sprechen.
Länge des PCBs | 265 mm |
Länge mit Kühler | 280 mm |
Slothöhe | 2,7 Slots |
zusätzliche Stromanschlüsse | 1x 8-Pin |
Lüfterdurchmesser | 1x 75 mm 2x 85 mm |
Display-Anschlüsse |
1x HDMI 2.0b |
Lüfter aus im Idle | - |
Die ASUS TUF Radeon RX 5600 XT O6G Evo Gaming wildert hinsichtlich der Abmessungen schon recht deutlich im High-End-Segment. Dies liegt aber auch daran, dass die Hersteller ihre Designs der Radeon RX 5700 (XT) weitestgehend übernehmen können. Dies hat auch ASUS getan und so landen wir bei einer Karte mit einer Länge von 280 mm mit einer Höhe von 2,7 Slots.
Spiel | Temperatur | Takt |
Kingdom Come Deliverance | 57 °C | 1.716 MHz |
Shadow of the Tomb Raider | 57 °C | 1.688 MHz |
Call of Duty: WWII | 57 °C | 1.696 MHz |
Assassins Creed: Origins | 57 °C | 1.708 MHz |
Star Wars: Battlefront II | 57 °C | 1.688 MHz |
Wolfenstein 2: The new Collosus | 57 °C | 1.716 MHz |
Destiny 2 | 57 °C | 1.692 MHz |
Far Cry 5 | 57 °C | 1.688 MHz |
Final Fantasy XV | 57 °C | 1.702 MHz |
Die GPU auf der ASUS TUF Radeon RX 5600 XT O6G Evo Gaming erreicht eine maximale Temperatur von 57 °C. Die Edge-Temperatur, also der Sensor, der die höchste Temperatur ausliest, gibt 66 °C aus. Die Drehzahl der Lüfter erreicht einen Wert von 1.060 Umdrehungen pro Minute. Der Boost-Takt wird mit 1.688 bis 1.716 MHz nicht ganz erreicht, der Game-Takt aber übertroffen.
Komplett in Schwarz zeigt sich die ASUS TUF Radeon RX 5600 XT O6G Evo Gaming. Einzig ein paar graue Streifen unterbrechen diese Optik und lockern sie damit etwas auf. Drei Axiallüfter dominieren die Frontansicht. Schnell fällt auf: Nicht alle drei verfügen über den gleichen Durchmesser. Während der mittlere auf 75 mm kommt, haben die äußeren beiden einen Durchmesser von 85 mm. Mit den drei Axiallüfter will ASUS die komplette Fläche des Kühlkörpers mit Frischluft durchfluten können.
Auf der Rückseite verbaut ASUS eine geschlossene Backplate. Einzig für die Schrauben und rückseitig der GPU hat man ein paar Öffnungen gelassen. Auch hier kommt die aktuelle Designsprache mit schrägen Verlaufsmustern zum Einsatz.
Die drei Lüfter auf der ASUS TUF Radeon RX 5600 XT O6G Evo Gaming beginnen ab einer GPU-Temperatur von 52 °C mit ihrer Arbeit. Die GPU wird unter Last mit 57 °C auch nur 5 °C wärmer. Lässt die Last auf der Karte wieder nach, schalten sich die Lüfter ab 52 °C und weniger auch wieder ab. Mit dem Q-BIOS sehen wir übrigens das gleiche Verhalten in der Lüftersteuerung.
Auf der Stirnseite der Karte werden zum einen die Dimensionen bzw. die Höhe von 2,7 Slots deutlich, zum anderen aber auch der Aufbau der Karte. Unter der Abdeckung sitzt der große Kühlkörper, der die wichtigsten Komponenten auf dem PCB kühlt.
Am hinteren Ende der Karte befindet sich der zusätzliche Stromanschluss. ASUS verbaut auf der TUF Radeon RX 5600 XT O6G Evo Gaming einen 8-Pin-Anschluss, der laut Spezifikation bis zu 150 W an die Karte führen kann. Zusammen mit dem PCI-Express-Steckplatz ist somit eine ausreichende Versorgung der Karte gewährleistet. Zwei LEDs zeigen an, ob der Stecker korrekt angeschlossen ist und die Karte versorgt werden kann.
Auf der Slotblende bietet die ASUS TUF Radeon RX 5600 XT O6G Evo Gaming dreimal DisplayPort 1.4 und einmal HDMI. Damit dürften Spieler ihren Gaming-Monitor und noch weitere Modelle problemlos anschließen können.
Ohne Kühler zeigt sich das PCB der ASUS TUF Radeon RX 5600 XT O6G Evo Gaming in voller Pracht. In der Mitte ist das GPU-Package mit Navi-10-GPU zu sehen. Rechts davon befindet sich die Spannungs- und Stromversorgung. Rechts oben ist zu erkennen, dass das PCB-Design auch für einen weiteren zusätzlichen Stromanschluss vorgesehen ist – ebenso wie freie Lötpads für weitere Speicherchips, die bei der Radeon RX 5700 (XT) nicht bestückt sind.
Die sechs GDDR6-Speicherchips sitzen links und rechts vom GPU-Package. ASUS verbaut Speicherchips aus dem Hause Micron, die mit bis zu 14 Gbit arbeiten, also bis zu einem Takt von 1.750 MHz vorgesehen sind.
Acht Spannungsphasen kümmern sich um die Versorgung von GPU, Speicher und sämtlicher Interfaces. Die VRMs werden vom Kühler abgedeckt und somit aktiv gekühlt. Im hinteren Bereich der Karte befinden sich die Sicherheitsschaltungen für die Stromversorgung sowie die Controller für die Lüftersteuerung und Beleuchtung.
Der Kühler besteht aus einem vernickelten Kupferblock, der direkt auf der GPU aufliegt. Die Speicherchips werden über den Rahmen, in dem dieser Kühlblock sitzt, gekühlt. Für die VRMs besitzt der Kühlkörper eine weitere Platte, die dann die Abwärme direkt in den Kühlkörper abgibt. Im Bereich der GPU helfen dabei fünf Heatpipes.
Ein nettes Detail unter der Backplate: Hier bietet ASUS Spannungsmesspunkte für 12, 3,3 und 1,8 V an. Somit könnte mit einem Multimeter die Spannung überwacht werden. An anderer Stelle werden weitere Spannungsmesspunkte angeboten, die dann die Spannung am Speicher oder der GPU überwachen lassen.
Verbaut und eingeschaltet offenbart die ASUS TUF Radeon RX 5600 XT O6G Evo Gaming einen RGB-Leuchtstreifen an der Stirnseite der Karte. Ohne RGB kommt man in diesem Segment offenbar nicht mehr aus.
Die Sapphire Pulse Radeon RX 5600 XT 6G ist im Vergleich zur ASUS TUF Radeon RX 5600 XT O6G Evo Gaming eher als Standardmodell für eine Radeon RX 5600 XT anzusehen. Die Frage ist, welchen Vor- oder Nachteil man durch das jeweilige Modell hat.
Länge des PCBs | 230 mm |
Länge mit Kühler | 250 mm |
Slothöhe | 2 Slots |
zusätzliche Stromanschlüsse | 1x 8-Pin |
Lüfterdurchmesser | 2x 95 mm |
Display-Anschlüsse |
1x HDMI 2.0b |
Lüfter aus im Idle | Ja (ab 50 °C) |
Mit 250 mm ist die Sapphire Pulse Radeon RX 5600 XT 6G etwas kompakter. Dies zeigt sich auch in der Länge des PCBs mit 230 mm. Zudem verwendet Sapphire nur zwei Axiallüfter und benötigt auch nur zwei Slots in der Höhe. Wie sich dies in der Kühlung auswirkt, werden wir dann bei den Messwerten sehen.
Spiel | Temperatur | Takt |
Kingdom Come Deliverance | 64 °C | 1.705 MHz |
Shadow of the Tomb Raider | 64 °C | 1.730 MHz |
Call of Duty: WWII | 63 °C | 1.730 MHz |
Assassins Creed: Origins | 63 °C | 1.735 MHz |
Star Wars: Battlefront II | 63 °C | 1.720 MHz |
Wolfenstein 2: The new Collosus | 64 °C | 1.735 MHz |
Destiny 2 | 63 °C | 1.725 MHz |
Far Cry 5 | 64 °C | 1.720 MHz |
Final Fantasy XV | 64 °C | 1.715 MHz |
Bei einer GPU-Temperatur von 63-64 °C (Durchschnittswert, 70 °C als Maximalwert der Sensoren) erreicht die GPU einen Takt von 1.705 bis 1.735 MHz. Damit bewegt man sich leicht unter dem maximalen Boost-Takt, aber über dem zu erwartenden Game-Takt.
Das zweite BIOS reduziert die TDP auf 135 W und senkt auch die Taktraten auf einen Boost-Takt von 1.620 MHz. Entsprechend sehen wir hier eine um wenige Prozentpunkte geringere Leistung bei reduzierter Leistungsaufnahme. Man könnte dies als eine Art Sparmodus verstehen, denn wirklich leiser wird die Karte mit dem zweiten BIOS nicht.
Die Sapphire Pulse Radeon RX 5600 XT 6G kommt in der für diese Serie klassischen Optik daher. Zwei Axiallüfter dominieren die Frontansicht. Viel Schwarz wird unterbrochen von einigen hellgrauen und roten Elementen. Es handelt sich bei der Karte um eine Einsteigervariante, die ohne RGB-Beleuchtung oder dergleichen auskommen muss.
Auch Sapphire setzt eine Backplate ein, die für mechanische Stabilität sorgen und dem Schutz der Hardware dienen soll. Gerade im hinteren Bereich lässt Sapphire viele Öffnungen, um einen Hitzestau zwischen PCB und Backplate zu vermeiden. Da der Kühler deutlich tiefer baut als das PCB, hat Sapphire auch die Backplate etwas höher als die Slotblende gestaltet.
Die beiden Axiallüfter kommen auf einen Durchmesser von jeweils 95 mm. Ab einer GPU-Temperatur von 52 °C beginnen sie sich zu drehen. Wenn die GPU wieder 50 °C und weniger erreicht, stehen sie wieder still. Unter Volllast erreicht die GPU eine Temperatur von 64 °C. Der Edge-Sensor gibt einen Maximalwert von 70 °C aus. VRM und Grafikspeicher bleiben unterhalb von 60 °C.
Auf der Stirnseite der Karte gibt es ein beleuchtetes Sapphire-Logo. Dieses leuchtet im Betrieb der Karte rot. Auf eine aufwändige RGB-Beleuchtung, die häufig so oder so in einem geschlossenen Gehäuse verschwindet, hat man bei diesem Modell verzichtet.
Im hinteren Bereich zu finden ist der zusätzliche Stromanschluss. Sapphire verwendet hier ebenfalls einen 8-Pin-Anschluss, was die Karte mehr als ausreichend versorgt. Zu erkennen ist aber auch, dass das PCB und die Karte für mehr Anschlüsse ausgelegt sind. Dies sind die Anleihen der Radeon-RX-5700-Serie, auf der die Sapphire Pulse Radeon RX 5600 XT 6G basiert.
Der BIOS-Switch findet sich in direkter Nähe zur Slotblende. Über ihn kann zwischen den zwei BIOS-Versionen gewechselt werden. Wer möchte kann die Sapphire Pulse Radeon RX 5600 XT 6G darüber in einen sparsamerem Modus zwingen, der die Leistung allerdings auch etwas einschränkt.
Die Slotblende zeigt die üblichen Anschlüsse in diesem Bereich: Dreimal DisplayPort 1.4 und einmal HDMI 2.0b sind für alle modernen Displays vollkommen ausreichend. Da die Karte bzw. der Kühler über die Slotblende hinausragt, sehen wir auch hier einige Öffnungen, aus denen etwas warme Luft entweichen kann. Anders als bei einem Radiallüfterdesign ist der Anteil der warmen Luft, die hier aus dem Gehäuse geblasen wird, aber recht gering.
Ohne Kühler können wir uns dann das PCB-Design der Sapphire Pulse Radeon RX 5600 XT 6G anschauen. Mittig ist das GPU-Package zu erkennen - links die Slotblende samt der Displayanschlüsse und rechts sind die Komponenten der Spannungs- und Stromversorgung zu erkennen.
Die sechs GDDR6-Speicherchips mit einer Kapazität von jeweils 1 GB sind rechts und links vom GPU-Package zu finden. Darüber sind noch zwei Lötpads zu erkennen, die auf den Radeon-RX-5700-Karten verwendet werden.
Sechs Spannungsphasen reichen für die Versorgung der GPU und der weiteren Komponenten aus. Ausgelegt ist das PCB-Design für acht Phasen. Am hinteren Ende des PCBs zu erkennen ist auch, dass Sapphire hier einen weiteren Stromanschluss unterbringen könnte. Dies ist für die Radeon RX 5600 XT aber nicht der Fall.
Der Kühler verwendet eine Bodenplatte aus Kupfer. Diese nimmt ausschließlich die Abwärme der GPU auf. Drei Heatpipes sollen dann dabei helfen, die Abwärme in den Kühlkörper aus Aluminium zu transportieren. Die sechs Speicherchips und VRMs werden durch weitere Kühler abgedeckt, die einen direkten Kontakt zum Kühlkörper herstellen.
Ein Blick noch auf die Karte, wenn diese im System verbaut ist: Das Sapphire-Logo auf der Stirnseite leuchtet rot auf. Mehr an Beleuchtung gibt es bei der Sapphire Pulse Radeon RX 5600 XT 6G nicht.
Die Software in Form der Spiele und Benchmarks haben wir umgestellt, die Hardware ist ebenfalls aufgefrischt worden. Um möglichst praxisnah zu testen, befindet sich das Testsystem in einem geschlossenen Gehäuse. Zudem befindet sich zwar das Windows 10 auf der PCI-Express-SSD, die Spiele mussten wir aber auf eine Festplatte auslagern. Den Tests tut dies aber keinen Abbruch.
Das Testsystem | |
---|---|
Prozessor | AMD Ryzen Threadripper 1950X, 16x 3,4 GHz |
Kühlung | Noctua NH-U14S TR4-SP3 |
Mainboard | ASUS ROG Strix X399-E Gaming |
Arbeitsspeicher | G.Skill Flare X F4-3200C14Q-32GFX, 4x 8GB DDR4-3200 |
SSD | Samsung SSD 960 Pro 512GB |
HDD | Seagate FireCuda 2TB |
Netzteil | Seasonic Prime Titanium Series 850W |
Betriebssystem | Windows 10 64 Bit |
Gehäuse | Fractal Design Define XL R2 |
Folgende Treiber kamen für die Tests zum Einsatz:
- alle NVIDIA-Grafikkarten: GeForce 399.24
- alle NVIDIA-GeForce-RTX-Karten: 411.15
- alle Partnerkarten der GeForce-RTX-Serie: 411.63
- alle AMD-Grafikkarten: Radeon Software 18.9.1
- AMD Radeon RX 590: Radeon Software Pressetreiber
- AMD Radeon VII: Radeon Software Adrenalin 2019 Edition Pressetreiber
- GeForce GTX 1660 Ti: GeForce 418.91
- GeForce GTX 1660: GeForce 419.35
- GeForce GTX 1650: GeForce 430.39
- GeForce RTX 2060 Super und GeForce RTX 2070 Super: 431.15
- AMD Radeon RX 5700 und Radeon RX 5700 XT: Radeon Software 19.3
- Custom-Karten der Radeon RX 5700 und RX 5700 XT: Radeon Software 19.7.5
- GeForce GTX 1660 Super: GeForce 441.07
- AMD Radeon RX 5500 XT: Radeon Software 19.12.2
- GeForce GTX 1650 Super: GeForce 441.87
- AMD Radeon RX 5600 XT: Radeon Software 20.1.1
Folgende Spiele und Benchmarks haben wir verwendet:
- UL 3DMark
- LuxMark 3.1
- GPUPI 3.2
- Blender Benchmark
- Call of Duty: WWII
- Project CARS 2
- Assassins Creed: Origins
- Star Wars Battlefront II
- Wolfenstein 2: The new Colossus
- Destiny 2
- Far Cry 5
- Final Fantasy XV
- Kingdom Come Deliverance
- Shadow of the Tomb Raider
Lautstaerke
Last / Idle
Sowohl die ASUS TUF Radeon RX 5600 XT O6G Evo Gaming als auch die Sapphire Pulse Radeon RX 5600 XT 6G schalten im Idle-Betrieb ihre Lüfter ab. Damit sind sie in diesem Zustand als lautlos anzusehen. Unter Last ist das Modell von Sapphire etwas leiser als die Konkurrenz von ASUS. Insgesamt bewegen wir uns bei der Lautstärke im oberen Drittel des Testfeldes.
Leistungsaufnahme (Gesamtsystem)
Last / Idle
Entsprechend der Positionierung in der Mittelklasse zeigt sich dies auch in der Leistungsaufnahme des Gesamtsystems. Die Radeon RX 5600 XT bewegt sich hier in etwa auf Niveau der Polaris-Vorgänger sowie der GeForce RTX 2060.
Leistungsaufnahme (nur Grafikkarte)
Last
Die Einzelmessung zeigt dies noch einmal etwas deutlicher. Die ASUS TUF Radeon RX 5600 XT O6G Evo Gaming ist wenige Watt sparsamer als die Sapphire Pulse Radeon RX 5600 XT 6G.
Temperatur
Last / Idle
Bei den Temperaturen sehen wir bei beiden Karten keinerlei Probleme. Trotz der "Übertaktung" vor Markteinführung sprechen wir von gerade einmal 64 bzw. 57 °C. Der Einsatz des Kühldesigns der Radeon RX 5700 scheint sich hier entsprechend positiv auszuwirken.
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