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Sapphire Radeon HD 7870 und Radeon HD 7850 OC

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Erst kürzlich hatten wir einen näheren Blick auf zwei "Pitcairn"-Ableger von XFX werfen können. Vor allem mit seiner Radeon HD 7870 Black Edition konnte der AMD-Boardpartner in Sachen Leistung, Lautstärke und Overclocking-Potential punkten und sahnte schließlich unseren heiß begehrten Excellent-Hardware-Award ab. Heute haben wir zwei weitere Vertreter der Radeon-HD-7800-Familie zum Test gerufen. Dieses Mal aus dem Hause Sapphire. Beide Modelle können mit einem eigenen Kühlsystem und ab Werk mit höheren Taktraten aufwarten. Ob sie mit der Konkurrenz gleichziehen oder diese gar überholen können, wollen wir in diesem Artikel klären. Wir haben die Sapphire Radeon HD 7870 OC und die Radeon HD 7850 OC auf den Prüfstand gestellt.

Als die US-amerikanische Grafikschmiede Anfang März mit der "Pitcairn"-GPU (zum Launch-Test der Radeon HD 7870 und 7850) zum nächsten Schlag gegen NVIDIA ausholte, waren die beiden Grafikkarten noch längst nicht verfügbar. Erst knapp zwei Wochen später lagen die Radeon HD 7870 und Radeon HD 7850 in den Regalen der Händler. In unserer Redaktion trudelten die ersten Testkandidaten sogar noch etwas später ein. Erst vier Wochen nach dem offiziellen Marktstart versorgte uns XFX mit seinen beiden Black-Edition-Modellen (zum Test), die man uns schon auf der CeBIT 2012 in Hannover zeigte, aber noch keine näheren Details nennen wollte bzw. dies von AMD aus nicht durfte. Vor allem die XFX Radeon HD 7870 Black Edition wusste zu gefallen und konnte dank einer guten Leistung, eines leisen Betriebsgeräusches und eines gewaltigen Overclocking-Potentials unseren heiß begehrten Excellent-Hardware-Award einsacken. 

Heute wollen wir uns zwei ähnlichen 3D-Beschleunigern aus dem Hause Sapphire widmen. Sowohl die Sapphire Radeon HD 7870 OC wie auch die Sapphire Radeon HD 7850 OC kommen ab Werk mit höheren Taktraten aus und verfügen über ein eigenes Kühlsystem, das mit jeweils zwei Axiallüftern, zahlreichen Aluminiumfinnen und dicken Kupfer-Heatpipes ausgestattet ist. Bei den Taktraten ist Sapphire nicht ganz so aggressiv gewesen wie die Konkurrenz. Während XFX seine beiden "Pitcairn"-Flaggschiffe mit 975/1250 bzw. 1100/1250 MHz ins Rennen schickte, erhöhte Sapphire die Frequenzen lediglich auf 920/1250 respektive 1050/1250 MHz. Damit dürften sich beide Vertreter leistungsmäßig zwischen den beiden XFX-Modellen und der jeweiligen Referenz einpendeln. Ob die Dual-Slot-Kühler eine ähnlich gute Effizienz besitzen und sich die beiden Grafikkarten ähnlich gut übertakten lassen, versuchen wir auf den nachfolgenden Seiten zu klären.

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Bevor wir die beiden Testmuster allerdings durch unseren breit angelegten Benchmark-Parcours schicken und einen näheren Blick auf die Karten werfen, wollen wir noch einmal die Architektur der beiden Chips durchleuchten. Beide Samples basieren auf AMDs neuester "Pitcairn"-GPU, die bereits im fortschrittlichen 28-nm-Verfahren vom Band läuft und rund 2,8 Milliarden Transistoren unterhalten muss. Im Vergleich zum bisherigen "Tahiti"-Flaggschiff ist "Pitcairn" allerdings kräftig beschnitten worden. Legte die Radeon HD 7970 noch 32 CUs und damit 2048 Streamprozessoren in die Waagschale, bleiben "Pitcairn XT" noch 20 Compute-Units erhalten. Da jede CU jeweils vier SIMD-Einheiten, die nochmals je 16 ALUs bereithalten, beherbergt, stehen der Radeon HD 7870 noch 1280 Streamprozesoren zur Verfügung (20 x 4 x 16). Die Quad-TMU pro CU ist aber auch "Pitcairn" geblieben, weswegen dem "XT"-Chip immerhin noch 80 Textureinheiten zur Verfügung stehen. Die kleinere Radeon HD 7850 muss abermals Abstriche bei den Einheiten hinnehmen. AMD strich ihr vier weitere CUs, weswegen noch 1024 Streamprozessoren bzw. 64 TMUs übrig bleiben.

Dem Rotstift zum Opfer gefallen sind im Vergleich zu "Tahiti" auch zwei 64-Bit-Controller. Damit verfügen unsere heutigen Testkandidaten nicht mehr über einen 384 Bit breiten Datenbus, sondern nur noch über ein 256-Bit-Interface. An jeden der vier erhalten gebliebenen Speichercontrollern sind weiterhin zwei 256-MB-Chips des Typs GDDR5 angeschlossen, weswegen beide Grafikkarten auf insgesamt 2048 MB an Videospeicher zurückgreifen können. Bei dieser Speicherausstattung besitzen die zwei Modelle 32 Raster-Operations-Units. Bei den Taktraten fährt AMD ein gewohnt hohes Level und lässt die schnellere von beiden standardmäßig mit 1000/1200 MHz arbeiten. Das langsamere Schwester-Modell rechnet hingegen mit 860/1200 MHz. Sapphire drehte bei seinen OC-Editions zudem weiter an der Taktschraube und lässt seine jüngsten "Pitcairn"-Ableger mit 1050/1250 respektive 920/1250 MHz arbeiten und ersetzte zudem den langweiligen Referenzkühler gegen ein eigenes Dual-Fan-Modell.

Die technischen Daten haben wir tabellarisch zusammengefasst:

Sapphire Radeon HD 7870 OCSapphire Radeon HD 7850 OC
Straßenpreis ab 315 Euro Straßenpreis ab 230 Euro
Homepage Sapphire-Produktseite Homepage Sapphire-Produktseite
Technische DatenTechnische Daten
GPU Pitcairn XT GPU Pitcairn Pro
Fertigung 28 nm Fertigung 28 nm
Transistoren 2,8 Milliarden Transistoren 2,8 Milliarden
GPU-Takt 1050 MHz GPU-Takt 920 MHz
Speichertakt 1250 MHz Speichertakt 1250 MHz
Speichertyp GDDR5 Speichertyp GDDR5
Speichergröße 2048 MB Speichergröße 2048 MB
Speicherinterface 256 Bit Speicherinterface 256 Bit
Speicherbandbreite 160,0 GB/Sek. Speicherbandbreite 160,0 GB/Sek.
DirectX-Version 11.1 DirectX-Version 11.1
Shadereinheiten 1280 (1D) Shadereinheiten 1024 (1D)
Shadertakt 1050 MHz Shadertakt 920 MHz
Textur Units 80 Textur Units 64
ROPs 32 ROPs 32
Pixelfüllrate 33,6 Gigapixel Pixelfüllrate 29,4 Gigapixel
SLI/CrossFire CrossFire SLI/CrossFire CrossFire

Dank der höheren Frequenzen fallen Speicherbandbreite und Pixelfüllrate der Sapphire Radeon HD 7870 OC und Radeon HD 7850 OC etwas höher aus. Der 2048 MB große GDDR5-Videospeicher beider Karten schaufelt nun 160 GB pro Sekunde an Daten heran, wohingegen die Pixelfüllrate jetzt 33,6 bzw. 29,4 Gigapixel pro Sekunde beträgt.

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Damit dürfte die Leistung der beiden Grafikkarten klar über der der Referenz liegen. Wie sich die beiden Testkandidaten in Sachen Lautstärke und Kühleffizienz schlagen und was aus ihnen im Overclocking-Test noch herauszuholen ist, klären wir auf den nächsten Seiten. Zunächst werfen wir aber noch einen näheren Blick auf die beiden Testkandidaten selbst.