Ubuntu Server vs Promoxmox - Anfängerfrage

ebniv

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Hallo,

Ich wollte meinen ersten Homeserver nach dieser Anleitung (Homeserver/NAS mit Ubuntu 18.04: Teil 1, Einleitung, Hardware und Kosten - techgrube.de) mit Ubuntu Server aufsetzten.
Nun bin ich im Netz über Proxmox gestolpert.
Da ich später auch überlege einen ts/mumble Server ein zu richten frage ich mich ob die Verwendung von Proxmox besser ist.
Mit welchen Programmen/Paketen würde man eine Virtualisierung auf einem Ubuntu server basierten System nutzen?
OpenVPN brauche ich auch, gefühlt wäre das auch sinnvoller in einer eigenen VM.

Ich bin immer auf der suche nach der "perfekten Lösung", aber trotzdem sollte hier die Einfachheit auf Grund meiner geringen Erfahrung ganz oben stehen.

Was würdet ihr mir raten?
 
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Hi,
ich kann nur aus meiner Erfahrung berichten. Ich habe Proxmox auf meinem Server laufen und nutze für die verschiedenen Services LXC Container (pihole, plex, ts, openvpn, wordpress, nextcloud). Ein einzelner Container verbraucht kaum Ressourcen (die Anwendung braucht natürlich den selben Speicher wie sonst auch), ist in 5 min einsatzbereit und ich habe für alles getrennte IPs.
Auch zum Testen nehme ich einfach einen Container, kann darin basteln wie ich will und ihn am Ende löschen ohne mit meiner sonstigen Konfiguration ins Gehege zu kommen oder Spuren zu hinterlassen. Wäre mit VMs natürlich auch alles möglich, aber deutlich aufwändiger.
Ein ähnliches Setup kann man vermutlich auf Ubuntu mittels Docker errichten. Sofern ich mit Docker aber bisher in Berührung gekommen bin, trenne ich den Zugriff darauf nur über die verschiedenen Ports. Da sind mir eigenständige IPs und Hostnamen einfach lieber (evtl. auch mit Docker möglich, da hab ich mich aber nicht mit beschäftigt).

Am Ende stellt sich die Frage was genau du am Ende mit den Server machen/darauf betreiben willst, wie viele Ressourcen du hast, wie flexibel das alles sein soll usw.

Die LXC Container kann man natürlich auch auf Ubuntu nutzen, Proxmox bietet hier aber eine angenehme Weboberfläche über die sich die Administration erledigen lässt.

Daher meine Empfehlung: Proxmox

Grüße,
Saykel
 
Vielen Dank für die Antwort. Das mit den getrennten IPs klingt vielversprechend/sicherer wenn ich nextloud und openVPN getrennt erreichen will.

Da dies mein erster Server ist, würde ich mich am liebsten an der von mir verlinkten Anleitung entlang hangeln, will aber auch nicht mein Host OS in einem Monat plattmachen und wechseln müssen wenn ich OpenVPN (oder etwas anderes) nicht mit im host installieren will.

Du sagst Proxmox ist leicht zu handhaben? Dann überlege ich einfach Proxmox als host zu installieren und dann die verlinkte Anleitung in einem Ubuntu Server LXC Container um zu setzen. Oder wird das viel mehr Arbeit? Hätte den Vorteil, dass ich später dann openVPN bequem in einem LXC meiner Wahl nachrüsten könnte.

Wie verhält sich das mit HDDs und deren Nutzung in LXCs? Wäre es da eventuell sinvoll eine extra Samba VM/LXC zu erstellen, statt diese mit in den Nextloud Haufen zu werfen?
Oder kann ich Samba auch auf proxmox als Host problemlos/sinnvoll installieren und direkt von diesem die Freigabe machen?

Mein Gedanke zu Samba: dann könnte ich die HDDs(bzw. Daten) beliebigen VMs und Clients im Heimnetzwerk zur Verfügung stellen. Oder ist es unnötig Samba und Nextcloud zu separieren?

Gäbe es andere/bessere Wege VMs den Zugriff auf eine Festplatte zu ermöglichen?

CPU ist mindestens ein i5 4590, potenziell auch i7. Ram bis zu 32GB. Wollte das System trotzdem auf minimalen IDLE trimmen, also bloß weil die Ressourcen da sind muss ich sie nicht auch unbedingt ausnutzen
 
Hi,
Proxmox ist ein Debian-Linux auf dem zusätzliche Pakete und die Weboberfläche installiert sind (mal ganz grob). Du hast also ein vollwertiges Linux als Unterbau auf dem du machen kannst was du gerne möchtest.
Ich hab die Anleitung nur mal kurz überflogen. Soweit ich das gesehen habe, müsste diese auch in einem Container umsetzbar sein. Hier stellt sich aber die Frage der Sinnhaftigkeit. Mal zu meinem Setup, dann wird es evtl. etwas deutlicher und um es vorweg zu nehmen, ich habe auch bei vielen Sachen bei null angefangen. Es gibt jedoch zu jedem Thema so viele Tutorials und Howtos, dass das am Ende mit ein bisschen lesen kein Problem war.

In meinem System stecken eine 250 GB SSD und 3 2TB Platten. Auf der SSD habe ich eine 20 GB Partition erstellt und dort Proxmox installiert. Den restlichen Platz habe ich in zwei ZFS Pools verteilt.
  1. Den Rest der SSD um dort die Container und VM Verzeichnisse abzulegen
  2. Die drei 2TB Platten in einem Raidz-1 (vergleichbar Raid 5) als Datengrab
Den Datenexport für andere Systeme im Netzwerk oder VMs, habe ich über die ZFS internen SMB- und NFS-Freigaben auf dem Proxmox-Host realisiert. Bis hier hin läuft noch kein Container oder eine VM. Das ist alles auf dem Proxmox umgesetzt.
Verzeichnisse die ich an Container weiterreichen möchte, habe ich per LXC bind mount (Linux Container - Proxmox VE) umgesetzt. Das hat für mich den Charme, dass ich kein NFS oder SMB dafür benötige.
Auf meinem Desktop läuft Linux und da habe ich die benötigten Verzeichnisse via NFS eingehangen. Meine Frau nutzt auf Ihrem Laptop Windows und da wird dann SMB genutzt.

Nextcloud verwende ich lediglich um von unterwegs auf meine Daten zugreifen zu können. Dazu habe ich Nextcloud in einem Container, dort mein "Datengrab" wieder per LXC bind mount eingehangen und als "lokalen Storage" in Nextcloud verfügbar gemacht.

Ich hoffe das macht es ein wenig verständlicher wie ICH es umgesetzt habe. Du wirst auch viele finden, die ESXi als Unterbau verwenden und dort eine StorageVM laufen lassen (z.B. Open Media Vault). Hat bestimmt auch seine Vorteile, persönlich habe ich mich aber dagegen entschieden.

Zu den Ressourcen: Bei mir läuft alles auf einem Intel Pentium G4400 mit 16 GB RAM. Für alles was ich laufen habe völlig ausreichend. Hier stellt sich wieder die Frage, was man am Ende laufen lässt und wie intensiv das alles genutzt wird.

Bevor ich damals meinen Server installiert habe, hab ich mal Proxmox in einer VM auf meinem Desktop installiert. Da ein paar virtuelle Platten zu und dann kann man schon mal ein bisschen rumspielen und verschiedene Sachen ausprobieren. Ist natürlich je nach Hardware nicht mehr soo performant, aber zum rumspielen reicht es.

Die Entscheidung kann dir am Ende keiner abnehmen, aber vielleicht hilft das ja ein bisschen.
 
Hallo,
Vielen Dank, deine Umsetzung hat eine gute Richtung vorgegeben, an welcher ich mich orientieren werde.
Im Prinzip sollte auf Proxmox ja auch fast alles Möglich sein, was auch auf Ubuntu Server möglich ist, oder gibt es da irgendwelche größeren unterschiede? Basiert doch beides auf Debian.

Hast du für jeden LXC und jede VM dann einen eigene Partition eingerichtet?


1. Proxmox installieren
2. Raid 1 einrichten mit LVM
3. Samba Server auf Proxmox Host
4. Server Backup Umsetzten (muss ich mir noch überlegen was ich da nutze)
5. Backups des Destops auf das Raid einrichten (hier muss ich auch noch überlegen was ich da nutze)
5a. Daten Backup einspielen
6. Ubuntu Server LXC, mit LXC bind mount Verzeichnisse für Nextcloud freigeben
7. den Rest der Anleitung für die Nextcloud in dem LXC umsetzen.

8. openVPN in weiterem LXC umsetzten

Über ZFS hab ich auch schon einiges postives gelesen, bliebe aber erstmal bei LVM. Bin froh, dass ich das jetzt langsam verstanden habe :d
Über sowas wie StorageVM mache ich mir vielleicht später Gedanken. Klingt besser/sinnvoller aber auch komplizierter.
 
Hi,
wie gesagt nutzt Proxmox Debian als Unterbau. Daher: Ja, es sollte sich eigentlich fast alles umsetzen lassen, was auch auf Ubuntu Server möglich wäre. Mir fällt zumindest aktuell nichts ein bei dem das nicht zutreffen würde.

Bzgl. der Filesysteme für LXC und VM: Man gibt Proxmox ein Verzeichnis mit, in dem dann die Daten abgelegt werden. Als Beispiel: Ich habe das Verzeichnis /pvepool/container/ angegeben. Das ist ein Fileset in meinem Pool "pvepool", der auf der SSD liegt. Proxmox erstellt dort dann ein Verzeichnis in dem die Daten des jeweiligen Containers liegen. Für VMs läuft es genauso, nur in einem gesonderten Verzeichnis und Plattenimages an Stelle von Verzeichnissen.
Ich muss jedoch gestehen, dass ich ewig schon keine VM mehr genutzt habe, da ich für alles Container nutze. Gesonderte Partitionen habe ich jedoch für nichts weiter eingerichtet.

Bzgl. der verschiedenen Dienste kannst du dir auch Turnkey Linux anschauen. Die stellen eine ganze Reihe an Anwendungen in fertig konfigurierten Containern zur Verfügung, die aus dem Proxmox Interface heruntergeladen und genutzt werden können. Das macht manche Anwendung deutlich einfacher :-)
 
Also ich kann aus "Anfängersicht" auch erzählen was ich für Erfahrungen gemacht habe.

Meinen Miniserver habe ich Anfangs auch auf Proxmox-Basis machen wollen. Installation war kein Problem, die Weboberfläche ist aber trotz Bootstrap am Anfang sehr unübersichtlich. Ich hatte mich schon beim Einrichten der Dateisysteme davon verabschiedet, habe mich mit SSH verbunden und in der Konsole die Dateisysteme eingerichtet. Auf der Weboberfläche gibt es dafür einfach zu wenig Optionen. Irgendwann habe ich dann aber bei der LVM-Konfiguration die Schnauze voll gehabt, paar Nächte drüber geschlafen und dann einen ganz normalen Ubuntu Server mit LXDE und RDP-Client eingerichtet. Die Platten mit dem Laufwerkstool eingerichtet und die Virtualisierung machte ich dann per virt-manager. Das war dann an einem Wochenende alles gemacht und läuft bis heute problemlos, verbraucht aber natürlich mehr Ressourcen als eine Proxmox Umgebung.
Irgendwann kam dann ein neues Projekt wo ich wieder auf Proxmox zurückgegriffen hab um dem ganzen nochmal ne Chance zu geben, schließlich ist das ganze nur an meiner Faulheit gescheitert.
Also wieder Dateisysteme mit Konsole gemacht und mich intensiv mit verschiedenen Youtube Videos beschäftigt wo ich Images, Nodes und Konfigurationen anpassen kann. Das ganze lief dann mit 2 VMs gut genauso wie ichs wollte und läuft auch bis heute so.
Heute würde ich auch gerne diesen Ubuntu-Server durch Proxmox ersetzen weils einfach mehr Sinn macht (bin mitlerweile 100% Linux-User überall und hab sehr viel mehr Erfahrung), allerdings finde ich die Weboberfläche von Proxmox immernoch nicht besonders gut gemacht.
 
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Moin,
Erstmal frohes Neues!

Da es einen "Unfall" gab war ich die letzten Wochen mit meiner anderen IT beschäftigt und hatte wenig Zeit für den Server :poop:

Wie überlegt wolle ich dann Proxmox verwenden, da es die Trennung von Diensten/VMs scheinbar deutlich einfacher ermöglicht als alles selbst zu konfigurieren.
Muss ich Einstellungen am Router anpassen (damit ich diesen im Lan errereichen kann)? Im ersten Anlauf habe ich glaube ich eine falsche IP zugewiesen (auch außerhalb des DHCP Adressraumes), jetzt habe ich auch wieder eine außerhalb mit der Endung xxx.xxx.2.255 genommen.
Im Router (speedport) kann ich den server sehen, jedoch nicht von einem anderen Gerät anpingen, geschweige denn auf das WebGUI zugreifen.
Hat da einer eine Idee was ich nicht bedacht haben könnte?
Der proxmox server selbst startet und ich kann andere server anpingen.
sudo apt-get update läuft zwar an, scheint aber ebenfalls Verbindungsprobleme zu haben und spuckt Errors aus.

Wenn es dort jetzt keinen offensichtlichen Fehler gibt die jemandem aufallen werde ich es doch mit Ubuntu Server versuchen. Das scheint zwar nicht so bequem in der Verwaltung zu sein und insgesamt mehr Konfigurationsaufwand bedeuten, jedoch vermtue ich, dass ich dabei dann auch noch mehr lernen kann als bei Proxmox.
An sich finde ich IT interessant, jedoch soll der Kram (vor allem Samba) jetzt auch mal endlich laufen. Zudem habe ich dafür gerade eigentlich echt wenig Zeit da das Semsterende mit seinen Klausuren naht :(

VPN Server, Nextcloud und weitere Spielereien (mailserver, xmpp , ts/muble, minecraft oder etwas änhliches) sollen dann später (vielleicht dann ja auch wieder auf Proxmox) mal folgen bzw. ausprobiert werden.
 

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Ich kenne zwar deine Subnetzmaske nicht, vermute aber 255.255.255.0
Wenn dem so ist, hast du die Broadcastadresse des Netzwerks zugewiesen. Das kann nicht funktionieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Denke auch es liegt an der Kombination aus IP-Adresse und Subnetzmaske. Versuch mal eine IP zwischen x.x.2.1 und x.x.2.254, die außerhalb der DHCP-Range liegt und nicht bereits durch ein anderes System belegt ist. Damit sollte es funktionieren.
 
Ok, danke nochmal.
Ich merke gerade, dass ihr meine Frage schon beantwortet hattet ich aber zu unwissend war sie zu verstehen :mad:

Das wars (y)
 
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