[User-Review] Synology DS220j und Seagate IronWolf im Lesertest - inkl. Vergleich mit DS216j

Chr1st14n

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Hallo Leserinnen und Leser,
hiermit heiße ich euch Willkommen zu meinem Lesertest.
Vorab gilt ein großes Dankeschön gegenüber Hardwareluxx und dem dahinter stehenden Team, welches diesen Lesertest für mich überhaupt erst ermöglicht hat.

Im Folgenden geht es nun um die Synology DiskStation DS220j und die Seagate IronWolf Festplatten mit jeweils 10 TB Speicherplatz. Die Synology DiskStation DS220j ist ein sogenanntes NAS (Network Attached Storage) mit zwei Einschüben. Sie richtet sich an Einsteiger welche mehr als nur ein simples Netzwerklaufwerk betreiben möchten. Vielmehr soll die DiskStation zur persönlichen Cloud und Datenzentrale werden.

Seitens der Festplatten stehen mit den Seagate IronWolf-HDDs zwei waschechte NAS-Laufwerke zur Verfügung. Diese sind für den Dauerbetrieb geeignet und weisen dank der Heliumfüllung eine besonders geringe Leistungsaufnahme auf. Die Kapazität pro Festplatte fällt mit 10 TB in eine Größenordnung wo Solid State Drives häufig noch keine Alternative darstellen.

Inhaltsverzeichnis
1. Die Hersteller, der Hintergrund
2. Lieferumfang, Verpackung und erste Fotos
2.1 Installation der Festplatten, die DiskStation von innen​
2.2 Gehäuse der DS220j und DS216j im Vergleich​
3. Technische Daten
4. Inbetriebnahme
4.1 Systemsteuerung samt Fernzugriff​
4.2 Pakete, den Funktionsumfang erweitern​
5. Vorwort zu den Benchmarks
5.1 Allgemeine Wertung, DS220j​
5.2 Vergleichstest, DS220j gegen DS216j​
5.3 Externe Speichermedien, Vergleichstest​
5.4 Leistungsaufnahme der Synology DiskStation DS220j​
6. Lautstärke und Temperatur
7. Seagate IronWolf Health Management
8. Simulation eines Festplattenausfall
9. Fazit

1. Die Hersteller, der Hintergrund
Die Seagate IronWolf NAS HDD 10TB stammt vom gleichnamigen Hersteller Seagate Technology plc, welcher im Jahr 1979 gegründet wurde. Bereits ein Jahr danach startete der irländische Hersteller mit dem Verkauf einer 5 Megabyte fassenden Festplatte im 5,25-Zoll-Formfaktor. Heute umfasst das Sortiment von Seagate verschiedene Produkte aus dem Bereich Storage, darunter bekannte Produktnamen wie BarraCuda, Iron Wolf und Skyhawk. Damals wie heute zählt Seagate zu den größten Herstellern von Festplatten.

Das im folgenden getestete NAS stammt vom taiwanesischen Hersteller Synology Inc., welcher mit der Synology GmbH auch über eine Niederlassung in Deutschland verfügt. Das im Jahr 2000 gegründete Unternehmen zählt Stand heute zu den Marktführern im Bereich NAS-Systeme und bietet mit dem umfangreichen Sortiment für fast jeden das passende Produkt an.

2. Lieferumfang, Verpackung und erste Fotos
Synology verpackt die DiskStation DS220j in einem schlichten Pappkarton mit praktischen Tragegriff an der Oberseite. Lediglich der Aufkleber in der rechten oberen Hälfte bringt etwas Farbe ins Spiel. Nichtsdestotrotz lassen sich schon hier einige wichtige Informationen ablesen. Darunter Daten zur Hardware, der Lieferumfang und natürlich das Modell im Allgemeinen. Die Seagate IronWolf NAS HDD 10TB habe ich scheinbar in einer Bulk Verpackung erhalten weshalb es hier nicht viel zu sagen gibt.

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Nach dem aufklappen des Karton erblickt man, geschützt in einer Folie, die DiskStation. Im hinteren Bereich befindet sich ein weiterer Teil des Lieferumfangs.

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Nach dem alles ausgepackt ist liegen DiskStation DS220j, Netzteil, LAN-Kabel, Festplattenhalterung, Schnellstartanleitung und alle benötigten Schrauben auf dem Tisch.

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Ein kleiner Rundumblick offenbart schon das schlichte auftreten der DS220j. Seitlich dient der Herstellerschriftzug auch als Lufteinlass. Hinten befinden sich die Anschlüsse für USB, Netzteil und 1GbE-Port. Guten Halt bieten die vier weichen Füße aus Gummi. Der Rest wird fast komplett vom weißen Kunststoff geziert. An der Vorderseite setzt Synology mit einem grauen Streifen einen Akzent und schafft gleichzeitig Raum für die Status-Leuchten und die Einschalttaste.

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2.1 Installation der Festplatten, die DiskStation von innen
Das Öffnen des Gehäuses ist sehr einfach gehalten, es werden einfach die zwei vorhandenen Hälften entgegengesetzt auseinander gezogen.

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Im inneren befindet sich ein Gestell in dem die beiden Festplatten dicht beieinander eingeschoben werden. Die Auflageflächen sowie die Verschraubungspunkte sind dabei gummiert und sollten so für eine gute Entkopplung der Festplatten sorgen. Der Lüfter im hinteren Bereich kann augenscheinlich problemlos ausgetauscht werden.

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Die Festplatten werden von außen mit jeweils vier Schrauben fixiert. Festplattenmodelle die nicht über den mittleren Verschraubungspunkt verfügen können mit dem optionalen aber mitgelieferten Halter im vorderen Bereich zusätzlich fixiert werden.

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Zum sicheren verschließen des Gehäuses werden auf der Rückseite zwei Schrauben eingedreht. So können die Hälften nicht auseinander rutschen.

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2.2 Gehäuse der DS220j und DS216j im Vergleich
Im direkten Vergleich zum älteren Modell ergeben sich fast keine sichtbaren Unterschiede. Das ist für mich aber nicht weiter tragisch da mir schon das Gehäuse der DS216j sehr gut gefallen hat.

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3. Technische Daten
Hier geht es erstmal um trockene Zahlen und Fakten. Die genannten Informationen entstammen den Webseiten von Synology und Seagate. Ich habe dabei selektiert, zusammengefasst und nur die, meiner Meinung nach, interessanten Informationen übernommen.

Synology DiskStation DS220j
ProzessorRealtek RTD1296 ARM
4-core mit 1,4 GHz
Hardware-Verschlüsselungsmodul
Arbeitsspeicher512 MB DDR4 non-ECC
SpeicherZwei Laufwerksfächer, SATA 6Gb/s
Kompatibel mit HDDs im 3.5“ Format
2.5“ Format kann mit einem optionalen Festplattenhalter verbaut werden
Externe PortsRJ-45 1GbE LAN-Port
Zwei USB 3.0 Ports
Dateisysteme und NetzwerkprotokolleInterne Laufwerke werden ausschließlich in EXT4 formatiert
Externe Laufwerke werden in EXT4, EXT3, FAT, NTFS, HFS+ und exFAT unterstützt
Der Zugriff über das Netzwerk unterstützt CIFS/AFP/NFS/FTP/WebDAV
Geräuschpegel18.2dB(A)
Systemlüfter 92 mm x 92 mm
AbmessungenGröße (Höhe x Breite x Tiefe) 165 mm x 100 mm x 225.5 mm
Garantie2 Jahre ab Kaufdatum gemäß Kaufbeleg
Preis am 2020.06.01163,28 €

Seagate IronWolf NAS HDD 10TB
Formfaktor und Drehzahl3.5“, 7200rpm
Cache256MB Cache
Leistungsaufnahme7,8W im Betrieb und 5W im Leerlauf
Lautstärke18dB(A) im Leerlauf
Garantie3 Jahre
Geeignet für DauerbetriebJa
HeliumgefülltJa
AufzeichnungsverfahrenConventional Magnectic Recording
Herkömmliche Bauart von Festplatten, welche im Gegensatz zu Modellen mit Shingled Magnetic Recording keine unerwarteten Leistungseinbußen beim Schreiben von Daten zeigt.
SensorenSensoren für Rotationsvibration
Ermöglicht das nutzen von bis zu 8 Festplatten in einem Gehäuse. Von anderen Festplatten verursachte Rotationsvibrationen werden erfasst und berücksichtigt.
ÜberwachungIronWolf Health Management
Überwacht und analysiert Festplatten- und Systemparameter. Darunter Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Stöße, Erschütterungen, unterbrochene Verbindungen und Signalintegrität. Kompatible Betriebssysteme, wie der DiskStation Manager von Synology, zeigen hiermit erweiterte Informationen zum Zustand der Festplatte und empfehlen im Fall der Fälle geeignete Maßnahmen.
Preis am 2020.06.01301,99 €


4. Inbetriebnahme
Hierfür musste ich leider vom sonnigen Garten in den Wohnbereich wechseln. Wie ihr gleich sehen werdet ist die Einrichtung der DiskStation DS220j aber ein leichtes und so keines wegs eine Tagesaufgabe.
Als erstes ist die Strom- und Netzwerkversorgung herzustellen um das Gerät anschließend durch das Drücken der Einschalttaste hochzufahren.

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Sobald die Statusanzeige organe blinkt oder der Signalton ertönt ist kann man die DiskStation über die App DS finder im Netzwerk ausfindig machen. Entweder nutzt man diese auch für die weitere Einrichtung oder man nutzt die ausfindig gemachte IP-Adresse um die Konfiguration über den Webbrowser zu starten.
Das nun gestartete Setup führt einen durch die wesentlichen Schritte. Dabei wird die aktuellste Version (DSM 6.2.3-25426 ) des DiskStation Manager auf der Festplatte installiert, ein Administratorkonto erstellt und nach der Installation empfohlener Pakete gefragt. Das ganze nimmt zirka 15 Minuten in Anspruch.

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Anschließend befindet man sich bereits auf der Startseite des DiskStation Manager und kann beliebig weitere Einstellungen vornehmen.

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Als nächstes galt es das Synology Hybrid RAID einzurichten. Dies ersetzt zwar auf keinen Fall ein richtiges Backup, da ich mit 10 TB Festplattenspeicher aber erstmal gut auskomme nehme ich die Redundanz eines SHR1 gerne mit. Zur Einrichtung wählt man in der Programmliste oben links den Speicher-Manager und wählt anschließend den Punkt Speicherpool um dort die zweite Festplatte hinzuzufügen. Mit der nachfolgenden Konsistenzprüfung ist die DiskStation über 12 Stunden beschäftigt. Eine weitere Nutzung ist aber problemlos möglich. Neben dem genannten SHR1 stehen noch folgende Optionen zur Wahl. Basic, JBOD, RAID 0 und RAID 1. Das von mir verwendete SHR1 entspricht im Kern allerdings einem regulären RAID 1.

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4.1 Systemsteuerung samt Fernzugriff
Die Systemsteuerung ist die Einstellungszentrale im DiskStation Manager. Hier nehmt ihr alle systemrelevanten Einstellungen vor, erstellt Benutzer, weist Berechtigungen zu und vieles mehr. Aufgrund des großen Umfangs beschränke ich mich auf die für mich wichtigeren Einstellungen. Allgemein habt ihr die Wahl zwischen einer einfachen und einer erweiterten Ansicht. Dank der aufgeräumten Einteilung sollten sich auch Einsteiger schnell in der erweiterten Ansicht zurechtfinden.

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Interessant sind zunächst die gemeinsamen Ordner, welche die Grundverzeichnisse auf der DiskStation darstellen. Hier kann beispielsweise jedem Familienmitglied ein persönlicher Ordner erstellt werden. Unter Bearbeiten lässt sich unter anderem pro Ordner der Papierkorb aktivieren, die Verschlüsselung aktivieren oder Lese- und Schreibberechtigungen pro Benutzer zuweisen.

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Dateidienste zeigt alle Dateifreigabediensten über die ein Zugriff auf die Ordner der DiskStation erfolgen können. SMB, CIFS, AFP, NFS, FTP, TFTP und rsync können dabei nach belieben aktiviert und konfiguriert werden.

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Unter Benutzer können Konten angelegt werden die auf die DiskStation und die freigebenen Ordner zugreifen können. Berechtigungen, maximal gewährte Speichernutzung und erlaubte Netzwerkgeschwindigkeiten können zugewiesen werden. Benutzergruppen erlauben euch zusätzlich die einfache Konfiguration mehrerer Benutzer mit den gleichen Einstellungen. Weiter lassen sich so die nutzbaren Pakete einstellen.

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QuickConnect ermöglicht über ein Synology-Konto den bequemen Zugriff über das Internet und die mobilen Apps auf die DS220j. Das herausragende an dem Dienst ist, dass ihr euch lediglich die selbst ausgewählte QuickConnect ID merken müsst um euch mit dem NAS zu verbinden. Allerdings lässt sich die ID auch nur in kompatiblen Anwendungen nutzen, darunter die Smartphone und Tablet Apps von Synology. Für den Zugriff über den Browser gibt es die Webseite https://quickconnect.to/ um sich auf die DiskStation zu verbinden. Über den Relay-Dienst ist der Zugriff auch aus dem WAN möglich. Für alles weitere lassen sich unter Externer Zugriff zusätzlich noch fast beliebige DDNS Anbieter hinterlegen.

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Das Info-Center informiert euch über den aktuellen Systemzustand der DiskStation. Von der Betriebszeit, der verbauten Hardware über Temperaturen von SoC und Festplatten bis hin zur aktuellen Speicherauslastung und laufenden Diensten ist hier alles zu finden.

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Benachrichtigung kann über bestimmte Ereignisse per E-Mail, SMS oder Push-Dienst informieren. So ist man stets über den aktuellen Betriebszustand informiert und kann bei Bedarf reagieren.

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Hardware & Energie ermöglicht das Anpassen der Lüftersteuerung, der LED-Helligkeitsregelung, sowie das Verhalten nach Stromausfall. Letzteres zeigt auch die Option für Wake on LAN. Weiter lässt sich hier ein zeitgesteuertes Hoch- und Herunterfahren zur Energieeinsparung einstellen. Automatisches abschalten nach längerer Inaktivität unterstützt Synology natürlich auch.

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4.2 Pakete, den Funktionsumfang erweitern
Synology bietet zahlreiche Pakete zur Erweiterung des Funktionsumfangs an. Diese können nach Belieben nachinstalliert werden. So hat jeder Nutzer individuell nur die Software auf der DiskStation installiert, die er auch wirklich nutzt. Dies hat den Vorteil, dass Systemressourcen geschont werden und eventuell auftretende Sicherheitslücken nicht automatisch jeden Nutzer betreffen.
Die Installation erfolgt nicht wie bei Windows üblich über das Ausführen einer Installationsdatei, sondern über das sogenannte Paket-Zentrum. Dies ähnelt der Paketverwaltung eines Linux-Betriebssystems. Die hier angebotenen Pakete stammen von Synology und ausgewählten Drittherstellern. Es sollte also keine „schädliche“ Software dabei seien. Manuelle Installation bezeichnet dann aber noch die Möglichkeit Pakete aus fremden Quellen auf eigenes Risiko zu installieren. Im Folgenden zeige ich euch die von mir ausprobierten Pakete.

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File Station
Das wohl wichtigste und bereits vorinstallierte Paket ist die File Station. Wie der Name schon erahnen lässt handelt es sich dabei um den hauseigenen Dateibrowser. Hier lassen sich lokale und entfernte Dateien verwalten und betrachten. Entfernte heißt, dass hier sogar andere Netzwerklaufwerke eingebunden werden können. Der Zugriff erfolgt dabei entweder über den Browser und somit über das Webinterface der DiskStation oder über die zugehörige App.

Zuerst mal ein Überblick über die Browser-Version. Ich denke dass Synology hier gute Arbeit geleistet hat und vieles dabei selbsterklärend ist. Links in der Spalte befinden sich die gemeinsamen Ordner und rechts der aktuelle Ordnerinhalt. Oberhalb gibt es eine Menüleiste zum hochladen von Dateien, Erstellen von Ordnern, Erstellen von Archiven und vielem mehr. Erfreulicherweise ist auch im DSM ein Papierkorb vorhanden, hier betitelt als #recycle. Ähnlich wie bei Windows lassen sich hier vormals gelöschte Dateien widerherstellen. Weiter gibt es mit der App DS file eine für das Smartphone und Tablet angepasste Lösung. Der Funktionsumfang ist ähnlich, es lassen sich aber auch bequem Dateien offline verfügbar machen. Obendrein gibt es in der App auch eine Möglichkeit anfallende Fotos automatisch auf das NAS zu sichern. Diese Funktion finde ich sehr praktisch da man so stets alle Aufnahmen vom Smartphone auch auf anderen Geräten abrufen kann.

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Synology Drive
Von mir bisher selten genutzt aber dennoch für viele Interessant. Mit diesem Paket entfernt man sich etwas vom klassischen Dateimanager und erhält im Gegenzug eine Lösung welche ähnlich wie die der gängigen Cloud-Anbieter aufgebaut ist. Umfangreiche Synchronisierungsoptionen in der Desktop-Anwendungen sowie eine gut aufgebaute App lassen mich die zuvor genutzte Dropbox schnell vergessen. Zusammen mit QuickConnect lassen sich Dateien auch bequem über einen Link mit anderen über das Internet teilen.

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Synology Moments
Ergänzend zu Drive gibt es das Paket Moments. Dies stellt den Fokus auf Fotos welche zuvor im Unterordner Moments des home Ordners abgelegt wurden. Genauso wie bei der File Station gibt es hier die Möglichkeit automatisch alle Fotos vom Smartphone hochzuladen. Die Anzeige im Browser und in der App ist super, dank langwierig errechneten Thumbnails erscheint hinterher auch alles recht flott in der Bedienung. Ich persönlich kann mich mit diesem Paket aber nicht so recht anfreunden da ich nicht alle meine Fotos in diesem speziellen Unterverzeichniss ablegen möchte. Mir fehlt die Möglichkeit eigene Ordner als Quelle für Moments zu hinterlegen. Beim automatischen Fotoupload in der App missfällt mir zusätzlich dass Fotos tagesweise in Ordner einsortiert werden. Über die File Station kann man die Fotos so kaum noch betrachten. Wie schon angedeuted kann das erstellen der Thumbnails bei großen Fotosammlungen durchaus einige Stunden bis Tage dauern. In dieser Zeit reagiert die DiskStation spürbar träge aber bleibt nutzbar. Im privaten Bereich sollte man sich damit arrangieren können.

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Note Station
Mit der Note Station hat Synology ein Paket im Programm, dass eine ernsthafte Konkurrenz zu gängigen cloudbasierten Diensten wie Google Notizen, Apple Notes und anderen darstellt. Es gibt dazu eine Anwendung im DSM, ein Windows Programm und eine App. Das Paket ist bestimmt auch sehr nützlich wenn man Notizen mit mehreren Personen teilen und bearbeiten möchte. In meinem Fall besteht hier aber kein Bedarf.

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Hyper Backup
In Hyper Backup lässt sich bequem ein Backup für die meisten Bereiche der DiskStation einrichten. Es können ausgewählte Ordner bis hin zu Paketen samt zugehörigen Daten auf ein lokales oder entferntes Ziel sichern. Darunter Ziele wie, Dropbox, Google Drive oder gar eine weitere Disk Station mit installierten Hyper Backup Vault. Das besondere dabei ist, dass die lokalen Dateien in proprietäre Pakete verpackt werden und so in zirka 50 Megabyte großen Blöcken hochgeladen werden. Dies kann die Uploadzeit verkürzen, verhindert aber auch das betrachten der Dateien ohne spezielle Synology Software. Diese Software zur Betrachung des Backups ist in das Hyper Backup Paket integriert, kann aber auch für Windows heruntergeladen werden. Auf Wunsch kann hier auch ein Dateiversionsverlauf aktiviert, so dass beispielsweise versehentlich gelöschte Dateien zu einem späteren Zeitpunkt noch aus dem eigentlich neueren Backup wiederhergestellt werden können. Aufgrund dieses Aufbaus muss man Hyper Backup so ein gewisses Vertrauen entgegenbringen.

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VPN Server
Dieses Paket lässt euch einen VPN Server einrichten. Dabei besteht die Wahl zwischen PPTP, OpenVPN und L2TP/IPSec. Es sollte also für jeden Client etwas dabei seien. Mein Android Smartphone konnte ich innerhalb weniger Minuten problemlos auf L2TP/IPSec konfigurieren und verbinden. Entsprechende Portfreigaben im Router ermöglichen so den problemlosen Fernzugfriff auf das NAS. Ein schneller Leistungstest mit dem Smartphone ergibt über L2TP/IPSec eine Übertragungsrate von zirka 30 Mbit/s. Der Upload eines üblichen VDSL Anschluss lässt sich also gut nutzen.

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DS finder
Dies ist kein Paket im eigentlich Sinne und lediglich als App für Smartphones und Tablets verfügbar. Dennoch passt es gut in diese Auflistung da es die vorhandene Systemsteuerung gut ergänzt. Die App DS finder ermöglicht das eingeschränkte administrieren des NAS in einer gut angepassten Ansicht für kleine Displays. Zwar kratzen die verfügbaren Optionen gerade mal an der Oberfläche des eigentlich möglichen aber sogar die Inbetriebnahme eines neuen Synology NAS ist darüber möglich.

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5. Vorwort zu den Benchmarks
Alle Leistungstests wurden von meinem Windows 10 PC mit NVMe SSD auf das freigegebene Netzwerklaufwerk ausgeführt. Zur Wertung der Leistungsfähigkeit habe ich mir mehrere praxisnahe Testläufe ausgedacht. Als erstes das Lesen und Schreiben einer Windows 10 ISO Datei zum Ermitteln der sequentiellen Leistungsfähigkeit. Darauf folgend das Lesen und Schreiben eines Ordners mit 946 Megabyte Gesamtgröße, welche sich auf 263 Dateien aufteilen. Dies ergibt pro Datei ungefähr die Größe eines Fotos im .jpg Format. Sodann als drittes noch das Lesen und Schreiben eines kleines Spiel. Hier handelt es sich um 2200 Megabyte, ungleichmäßig aufgeteilt in 446 Dateien und 88 Ordner. Für eine gute Vergleichbarkeit habe ich als weitläufig verwendetes Tool zuletzt noch den synthetischen CrystalDiskMark 7.0.0 aufgenommen.
Der CrystalDiskMark 7.0.0 besteht aus vier separaten Tests. Zwei wo die ausgewählte Dateigröße in 1 MiB großen Blöcken sequentiell verarbeitet wird. Wiederum zwei andere Tests arbeiten mit 4,096 Kilobyte kleinen Dateiblöcken, welche zufällig ausgewählt und verarbeitet werden. Unterschiede gibt es bei der Art der Ausführung. So werden die Blöcke bei Q1T1 der Reihe nach verarbeitet. Andersherum werden bei Q8T8 viele Befehle gleichzeitig an die Festplatte gesendet. Die Testeinstellung ist 1 GB und 4 Wiederholungen.

Die anderen selbst erdachten Testläufe decken eine große Datei, viele kleine und einen gemischten Ordnerinhalt ab. In den zugehörigen Diagrammen wird die benötigte Zeit in Sekunden angeben, der geringere Wert ist in dem Fall natürlich der bessere.


5.1 Allgemeine Wertung, DS220j
Zunächst habe ich die Synology DS220j für sich allein betrachtet. Den Unterschied macht hier die verwendete Konfiguration.
- DS220j mit einer Festplatte.
- DS220j mit einer Festplatte und aktivierte Verschlüsselung des Ordners.
- DS220j mit zwei Festplatten im SHR1 RAID.

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Erfreulicherweise gibt es zwischen den verschiedenen Konfigurationen keinen Nennenswerten Unterschied. In Hinsicht auf die Leistung muss man sich also keine Gedanken darüber machen, ob man die Verschlüsselung eines Ordners aktiviert oder ein SHR1 konfiguriert. Synology bietet hier also selbst im Einstiegsbereich eine sehr solide Basis.


5.2 Vergleichstest, DS220j gegen DS216j
Hier wird es spannend für alle die bereits im Einstiegsbereich von Synology unterwegs sind. Neugierige Leser freuen sich mit Sicherheit aber ebenfalls über die folgende Diagramme.
Ich habe in diesem Abschnitt meine 4 Jahre alte Synology DS216j mit einer der beiden IronWolf Festplatten ausgestattet und so beide DiskStations gegeneinander antreten lassen.
Mit vorgehaltener Hand sind die Ergebnisse der DS216j auch für die DS218j gültig da Synology bei den letzten beiden Vorgängern auf den gleichen Marvell Armada 385 Dual-Core Prozessor mit 512 MB DDR3 RAM gesetzt hat und lediglich ein Unterschied von 300 MHz bei der Taktfrequenz besteht. Wie stark die neue DS220j vom aktualisierten Hardwaregerüst profitiert sehr ihr jetzt.

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Wie ihr seht, kann sich die DS220j bereits jetzt vom Vorgänger absetzen. Teils liegen die Ergebnisse zwar im Rahmen der Messungenauigkeit beinander, an anderer Stelle ist die schnellere Datenverarbeitung aber sogar deutlich zu sehen. Ohne direkten Vergleich wär es für mich aber Ehrlich gesagt nicht so eindeutig gewesen. Im Alltag agieren beide DiskStations in diesem Anwendungsfall angemessen schnell.
Der Ausgang im Gesamten steht hier aber noch nicht fest, da die immer häufiger gebräuchliche Verschlüsselung noch nicht berücksichtigt wurde. Dies ändert sich im nächsten Schwung Diagramme.

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Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Alle die mit der bisherigen Verschlüsselungsleistung unzufrieden waren können nun getrost zur Synology DS220j greifen. Wie schon eingangs sichtbar wurde, zeigt sich die DS220j von der aktivierten Verschlüsselung ziemlich unbeeindruckt. Die DS216j hingegen bricht deutlich spürbar ein und benötigt für das schreiben der Windows 10 ISO fast drei Minuten. Das fällt selbst ohne direkten Vergleich sofort negativ auf. Beim Vorgänger gillt also abzuwägen zwischen Leistung und Sicherheit. Bei der aktuellen DiskStation könnt ihr bei Zweifel getrost zur Verschlüsselung greifen.


5.3 Externe Speichermedien, Vergleichstest
Synology stattet die DiskStation DS220j mit zwei USB 3.0 Anschlüssen zum anbinden externer Speichermedien aus. So können Backups direkt von der DiskStation, ohne zwischen geschalteten Computer, abgewickelt werden. Aber wie schon von vielen Routern bekannt ist, ist USB 3.0 kein Garant für eine hohe Übertragungsrate. Die in der Einstiegsserie genutzten Prozessoren könnten durchaus noch in die Kategorie fallen, wo die Nutzung von USB und NTFS sehr auf die verfügbaren Ressourcen schlägt. Folgende Diagramme geben Aufschluss darüber wie schnell ein typischer USB Speicher angesprochen werden kann. Als Testspeicher habe ich eine Samsung 860 EVO SSD in einem USB 3.0 Festplattengehäuse genutzt.

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Ich denke es ist unschwer zu erkennen, dass Synology hier deutlich höhere Übertragungsraten ermöglicht hat. Die DS216j schlägt sich dagegen zwar auch nicht schlecht aber bei größeren Backups könnte es durchaus mal länger dauern. Im direkten Vergleich zum Windows 10 PC haben aber beide DiskStations sehr deutlich das Nachsehen. Allgemein hat die Übertragungsrate für mich zu keiner Zeit ein Problem dargestellt da Backups für mich nicht zeitkritisch sind.
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5.4 Leistungsaufnahme der Synology DiskStation DS220j
Der Energiehunger eines Netzwerkspeicher ist ein nicht zu vernachlässigender Punkt. Viele Nutzer betreiben ihr Gerät 24 Stunden am Tag und 7 Tage die Woche. Das ist der Preis dafür, dass das NAS genauso wie Dropbox, Google Drive, OneDrive ständig und zu jeder Zeit Erreichbar ist. Zwar lassen sich mit zeitgesteuerten Betriebszuständen und dem Festplatten-Ruhemodus einige Watt einsparen aber bemerkbar machen wird sich die DiskStation trotzdem auf der Stromrechnung.

Ich habe die Leistungsaufnahme mit einer FRITZ!DECT 200 Steckdose ermittelt.

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Gegenüber der DS216j konnte ich bei der DS220j kaum nennenswerte Unterschiede erfassen. Lediglich die Wattage im Ruhemodus konnte Synology scheinbar messbar senken. Die gemessenen Werte befinden sich im Allgemeinen im niedrigen Bereich. Ein selbstgebautes NAS kann von solchen Werten häufig nur träumen. Deutlichere Unterschiede ergeben sich logischerweise bei der Anzahl der verbauten Festplatte. Zur weiteren Einschätzung habe ich hier mal ein Beispiel für euch. Angenommen der Strompreis beträgt 30 Cent pro kWh, die DS220j ist mit beiden IronWolf Festplatten bestückt und es finden keine Zugriffe statt. In diesem Fall enstehen pro Tag Kosten von 0,12 €, auf das Jahr gerechnet zirka 40 €. Wenignutzer können die Kosten bei Nutzung des Ruhemodus aber schnell auf 0,02 € pro Tag senken. Mit jeder aktiven Minute steigen die Kosten dann natürlich an.


6. Lautstärke und Temperatur
Synology setzt bei der DS220j auf das bereits von der DS216j bekannte Gehäuse. Das zeitlose Design samt Füßen aus Gummi lässt allerdings auch im Jahr 2020 wenig Wünsche offen. Im inneren sind die Festplattenaufnahmen mit gummierten Flächen versehen was ebenfalls dazu beiträgt dass die Laufgeräusche der Festplatten nicht unangenehmen auffallen. Zusammen mit dem 92mm großen Lüfter, welcher bei normalen Temperaturen zum Stillstand kommen kann, resultiert dies in einem kaum hörbaren Betriebsgeräusch. Deutlich heraushören lassen sich die Festplatten nur beim Anlaufen und bei größerer Auslastung.
Als zweite Lärmquelle kommt der Systemlüfter in Frage, unten im Bild sind die zugehörigen Lüftereinstellungen beschrieben, ganze vier an der Zahl. Bei den meisten Anwendern wird die Wahl aber zwischen dem stillen Modus und dem niedrigen Energiestatus getroffen werden. Diese senken das Geräuschniveau auf ein Minimum und halten das System trotzdem zu jeder Zeit ausreichend kühl. Konkret haben sich die Temperaturen des SoC und der Festplatten, bei aktiver Nutzung, bei mir immer im Bereich um 30°C bis 42°C befunden. Der Lüfter ist auf niedrigster Stufe nur in stiller Umgebung leicht wahrnehmbar. Die dabei aus dem Gehäuse ausströmende Luft ist kaum als warm zu bezeichnen.

Erfahrene Nutzer können Stand heute auch Änderungen an der Datei scemd.xml vornehmen und den Lüfter nach belieben konfigurieren. Hierfür wird in der Systemsteuerung der SSH-Dienst aktiviert und die Datei über WinSCP oder PuTTY abgerufen. Spätestens ein Updates des DSM könnte die Datei aber wieder zurücksetzen. Fraglich ist allerdings auch wie sich so eine Änderung auf die Garantie und Gewährleistung auswirkt.

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7. Seagate IronWolf Health Management
Das IronWolf Health Management Überwacht und analysiert Festplatten- und Systemparameter. Darunter Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Stöße, Erschütterungen, unterbrochene Verbindungen und Signalintegrität. Kompatible Betriebssysteme, wie der DiskStation Manager von Synology, zeigen hiermit erweiterte Informationen zum Zustand der Festplatte und empfehlen im Fall der Fälle geeignete Maßnahmen.
Die bekannte S.M.A.R.T. Analyse greift auf 20 Festplattenparameter zurück und unterscheidet effektiv nur zwischen intakt oder Fehler. Hierfür werden lediglich feste Schwellwerte herangezogen. Das IronWolf Health Management überwacht dagegen mehr als 200 Festplattenparamter und soll so den Nutzer bereits vor dem Auftreten der schwerwiegenden Meldung Fehler warnen. Anstelle von bestimmten Schwellwerten nutzt Seagate eine bewegliches Zeitfenster um die Festplatte langfristig beurteilen zu können. Was sich in der Theorie erstmal sehr gut anhört, macht sich im Alltag kaum bemerkbar. Ohne Fehlerfall aber auch nicht wirklich negativ zu sehen. Der aktuelle Zustand lässt sich aber bei Interesse im DiskStation Manager über das Paket Speicher-Manager abrufen.

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Anhand der großzügigen Informationsabbildung kann man auch selbst eine Einschätzung vornehmen. Gefallen tut mir auch die zeitliche Darstellung im letzten Bild. Auch wenn ich nun im Testzeitraum nicht viel von der Überwachung mitbekommen habe, freue ich mich über das vorhanden seien dieser. Es ist beruhigend zu wissen, dass die Festplatten bestmöglich überwacht werden.


8. Simulation eines Festplattenausfall
Gegen Ende meines Lesertest stellte sich mir die Frage, wie sich die DiskStation im Ernstfall verhalten würde. So startete ich kurzerhand einen größeren Kopiervorgang, öffnete das Gehäuse und zog eine der beiden IronWolf Festplatten aus dem Halter. Der Kopiervorgang geriet daraufhin für einen Augenblick ins stocken, setzte dann aber ohne Probleme fort. Die DiskStation begann währenddessen laut zu Piepsen und signalisierte optisch über eine orange blinkende LED die Fehlfunktion. Ein Blick in den DiskStation Manager löste das bereits bekannte dann vollständig auf. Der Speicherpool lies sich nach erneuten einschieben der Festplatte anstandslos reparieren. Die erwartete Redundanz durch das RAID 1 erfüllt also voll und ganz ihren Zweck. Etwas verwundert hat mich hier nur, dass das IronWolf Health Management zu keinem Zeitpunkt eine Reaktion gezeigt hat.

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9. Fazit
Mit der DiskStation DS220j hat Synology ein hervorragendes NAS für den Einsteigerbereich auf den Markt gebracht. Die herkömmlichen Aufgaben eines solchen Gerätes erledigt es mit leichtigkeit. Überzeugend ist so auch die Verschlüsselungsleistung. Weiter überzeugen das schlichte Gehäuse, die einfache Montage der Festplatten und das leise Betriebsgeräusch. Umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten und zahlreiche Pakete runden das Gesamtpaket positiv ab. Allerdings gibt es auch negatives zu erwähnen. So bewältigt die DiskStation das ausführen mehrerer Pakete zur gleichen Zeit erstmal relativ beschwerdenfrei, bei manchen Aufgaben wie dem generieren von Miniaturansichten für Fotos stößt das SoC dann aber doch schnell an seine Grenzen. Allerdings darf man hier auch nicht vergessen, dass sehr hohe Rechenleistung nicht unbedingt der Anspruch dieses NAS ist. Im Gegenzug erfreut man sich wieder über die geringe Leistungsaufnahme des Systems. Alle die einfach nur ihre Daten zentral speichern wollen, ein im Betrieb unauffälliges und pflegeleichtes Gerät wollen, können bedenkenlos zur DiskStation 220j greifen. Alle die noch mehr von einem NAS erwarten sollten individuell prüfen ob ihre Anforderungen von der DS220j gedeckt werden können.

Der Sprung von einer bestehenden DiskStation auf die DS220j gilt allerdings gut überlegt zu seien. Der Vergleich mit der älteren DS216j zeigt, dass die Leistung nur punktuell spürbar gestiegen ist. So gillt abzuwägen wie sehr man im Alltag davon profitiert. Alternativ ist man hier vielleicht mit einem größeren Modell besser beraten. Höhere Rechenleistung, Unterstützung vom btrfs Dateisystem und weitere Merkmale machen dort ein Aufrüsten möglicherweise interessanter.

Zuletzt noch ein Wort zu den bereitgestellten Seagate IronWolf NAS HDD 10TB Festplatten. Ehrlich gesagt fehlt mir hier der Vergleich zur Konkurrenz um eine richtige Einschätzung vornehmen zu können. Innerhalb des Testzeitraumes ist mir aber nichts negatives aufgefallen, die Laufgeräusche sind subjektiv betrachtet sehr angenehm für eine Festplatte mit 7200 Umdrehungen pro Minute, der Energiebedarf ist gering und das IronWolf Health Management scheint eine gut durchdachte Überwachung darzustellen. Ich würde daher auch bei meinen nächsten Festplatten auf Seagate zurückgreifen.


Vielen Dank fürs Lesen meines Lesertest. Es war mir eine große Freude diesen zu schreiben. Ich hoffe, dass euch die abgebildeten Informationen gefallen haben.
Für Anregungen, Kritik und Fragen zur Synology DS220j und Seagate IronWolf NAS HDD bin ich stets offen.
 
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Gestern schlug die DS220j alarm, das IronWolf Health Management berichtete von einem übermäßigen Stoß gegen Festplatte 2. Ehrlicherweise habe ich die DiskStation davor im laufenden Betrieb angehoben um sie an anderer Stelle zu positionieren. Dabei bin ich allerdings äußerst vorsichtig vorgegangen, eine Erschütterung beim anheben und abstellen hat es nicht gegeben. Möglicherweise war das IronWolf Health Management aber auch schon durch den vorangegangen Kopiervorgang (~1TB) strapaziert, da Festplatte 1 so über einen längeren Zeitraum für Vibrationen gesorgt hat. Mittlerweile hat sich der Zustand der Festplatte auch wieder zu Normal geändert.

Ich bin also weiterhin gespannt, wie sich Seagates Monitoring-Lösung in der Zukunft verhalten wird. Denn einerseits freue ich mich über rechtzeitige Hinweise und Warnungen, andererseits verspielen mögliche Fehlalarme das Vertrauen.

IronWolf Fehler 102 Stoß erlitten.png
 
Ich habe nach einem Festplattentausch (IronWolf durch IronWolf Pro ersetzt) jetzt auch diesen Fehler: Testausgangscode: 102
Wie sind deine weiteren Erfahrungen bei diesem Fehler?
Bekommt man den Fehler dauerhaft behoben? Oder kann er nur noch ignoriert werden?
 
Bei mir hat sich der Festplattenzustand nach einigen Tagen wieder "erholt". Also am besten erstmal abwarten, vermutlich sammelt das Health Management hier erstmal weitere Daten bis eine Entwarnung geben wird.
 
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