Habe jetzt noch weiter mit den scaling drivers und governors experimentiert. Mit amd_pstate=active bin ich mit 49 Watt zwar am tiefsten gekommen, aber die häufigen und dafür umso ausgeprägteren Spikes nach oben machen den Durchschnitt tatsächlich wieder hin. amd_pstate=passive mit unterschiedlichen governors waren in einer kleineren und stabileren Range, zeigten mir aber im Wattverbrauch dennoch ein höheres Ergebnis. Alles im kleinen Bereich.
Jetzt nutze ich wieder den acpi-freqcpu driver und teste dort die verschiedenen governors, tatsächlich kann ich es aber auch einfach bei performance belassen. Dies entspricht der default-Einstellungen und auch wenn die CPU nicht immer bei 3,4Ghz bleibt, ist der Stromverbrauch im Druchschnitt ähnlich. Dann ist der Mindestwert bei ca. 53 Watt und schwankt bis in die 60 Watt, geht aber auch nicht viel höher. Ich bin froh, dass ich es ausprobiert habe, aber zumindest zum jetzigen Stand, sehe ich (für mein Setup!) keine Vorteil in den Änderungen an den scaling drivers und governors.
Ich habe festgestellt, dass der Server meist ab ca. 12 Uhr bis am Nachmittag mehr Stromverbrauch hat, meist bleibt dann der Durschnittsverbrauch um 5-10 Watt höher. Dieses Verhalten hatte ich von gestern bis heute auch mit den amd_pstate=active Treiber. Temperatur der Umwelt schließe ich dabei eher aus, da die Lüfter unter jeglichen mir getesteten Zuständen immer bei 600rpm bleiben, dennoch werde ich da auch nochmal am Mittag genauer messen. Es kann aber auch sein, dass ich den Server im Laufe meiner täglichen Tests immer zwischen 23 und 0 Uhr neu starte und der Verbrauch in einer Zeit von x Stunden nach einem Reboot langsam immer mehr Strom benötigt. Aber woran könnte das wohl liegen? Ich könnte jetzt nochmal das CPU-Verhalten per bashscript über längere Zeit loggen, gehe aber nicht davon aus, dass ich hier Mittags eine Besonderheit feststelle, die parallel zu meinem erhöhten Stromverbrauch liegt. So ein Verhalten konnte ich mit meinem alten Proxmox Server nicht bemerken.
Insgesamt komme ich zu dem Fazit, dass ich mit diesem Server meine Zeit besser in andere Dinge investieren kann, als den Wattverbrauch im minimalen Bereich zu tunen. Vermutlich hätte ich in dieser Zeit andere Dinge im Haus gefunden, wie ich mehr Strom hätte einsparen können. Trotzdem sehr interessant, für den Moment versuche ich aber mit dem Thema abzuschließen. Lediglich der langsam (über viele Stunden) ansteigende Verbrauch muss noch geklärt werden.
Bislang bin ich ansonsten mit dem Board zufrieden. Das Mounten von ISO Images finde ich hier allerdings blöd bis unmöglich. Auch das es so lange dauert, wenn ich keine SMB Freigaben nutze. Vielleicht romantisiere ich meine Erinnerungen hier, aber das kenne ich von meinem über 10 Jahre alten Supermicro Board nicht so. Da musste ich nie einen USB-Stick auspacken.