[Gelöst?] Ryzen 3000 - zwei PCs, zwei CPUs und ein unerklärliches Problem

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Moin,
mein erster Beitrag soll gleich ein echtes Rätsel sein. Es geht um zwei Ryzen-basierte PCs.

System A ist mein Allrounder zuhause und läuft ohne Probleme:
CPU: Ryzen 3700X (Standard Takt und Spannungen, PPT auf 65W begrenzt, großer Mugen Scythe Luftkühler)
RAM: 32GB (2x16) G.Skill Trident Z Neo DDR4-3600
GPU: GTX1060 6GB (stock)
Mainboard: AsRock X570 Phantom Gaming 4 (aktuelles Bios)
PSU: beQuiet 750W
OS: ArchLinux

System B soll meine portable ITX Spiele-Kiste werden. Der Rechner lief so ca. eine Woche lang ohne Probleme, aber dann ging der Ärger los:
CPU: Ryzen 3600 (Standard Takt und Spannungen, PPT auf 55W begrenzt, aus Platzgründen geköpft* und Direkt-Die-Kühlung mit Noctua L9x65 und Conductonaut)
RAM: 16 GB (2x8) of Crucial Ballistix DDR4-3000
GPU: GTX1060 3GB (stock)
Mainboard: ASUS ROX STRIX B450 ITX (aktuelles BIOS)
PSU: Corsair SFX 450W
OS: ArchLinux (geklont von System A) und Windows 10 Dual Boot auf 2 SATA SSDs

Ich habe den 2. PC zusammengeschustert und dann mehre Tage lang Belastungstests (blender, folding@HOME, stress) gefahren um u.A. erträgliche Fan-Kurven zu setzen, dabei aber auch erfolgreich den RAM auf 3600 MHz übertaktet. Die Probleme fingen an, als ich eigentlich gerade fertig war und den PC herunterfahren wollte - das System ist dann einfach eingefroren. "Kein Problem", dachte ich mir, "das wird bestimmt nur der RAM sein, 3600 MHz sind doch etwas gut gemeint." Also XMP geladen, neu starten wollen und...Pustekuchen. Der PC hat sich, während das Betriebssystem gerade am laden war, resettet (als hätte jemand auf den Reset-Button gedrückt) - komisch. Ich habe dann vorsichtshalber Clear CMOS gemacht und es nochmal versucht, und wieder hat sich die Kiste beim booten mehrfach resettet.
Aus meiner Verzweiflung habe ich dann memtest86+ vom USB-Stick gestartet und über Nacht rödeln lassen, der hat aber keine Fehler gefunden (auch bei 3600 war der RAM laut memtest stabil). Am nächsten Tag ist der PC dann wieder ganz normal hochgefahren und mehrere Stunden lang, auch mit dem RAM-OC, unter Last gelaufen - bis aus heiterem Himmel wieder die Resets losgingen.

Die ganzen üblichen Dinge wie Gehäuse offen lassen für bessere Belüftung, Stecker/Komponenten reseaten habe ich alle schon durchprobiert, an den verschiedensten CMOS-Einstellungen (Spannungen für SOC und RAM, LLC, Fans auf Vollgas) habe ich ebenfalls bereits erfolglos gedreht. Da der Prozessor aus Platzgründen geköpft* wurde, war das jetzt mein nächster Verdacht. Habe ich vielleicht doch was kaputtgemacht? Hier wird die Geschichte komisch:
Ich habe den geköpften 3600 samt Kühler in System A transplantiert, die CPU von System A mit Kühler dafür in System B. Beide PCs laufen in dieser Konfiguration unter den gleichen Belastungen stundenlang (12h+) ohne Komplikationen. Sobald ich den geköpften Ryzen 3600 wieder in sein Heim in System B verfrachte habe ich ruck zuck wieder meine Reset-Loops.

Kurz gefasst:
System A+R3600: stabil
System A+R3700X: stabil
System B+R3600: instabil
System B+R3700X: stabil

Kann sich das einer erklären? Ich bin mit meinem Latein am Ende...

*) Der 3600er wurde vergleichsweise gewaltfrei deliddet, indem ich zuerst der Klebstoff mit einer Rasierklinge abgetrennt und anschließend den Heatspreader auf einer regelbaren Heizplatte entlötet habe.

Cheers
 
Zuletzt bearbeitet:
Hast du auch mal CPU + Ram gleichzeitig getauscht?
 
Noch nicht, das ist aber keine schlechte Idee.
Ich mir noch überlegt ein älteres BIOS zu flashen, vielleicht hat bloß die aktuelle Version einen Hau weg.
 
Du könntest zum Test auch das Aktuelle BIOS erneut flashen;hat bisweilen auch schon Probleme behoben.Klingt komisch ist aber so....
 
Kommen die Reset-Loops erst beim Laden des BS oder auch im Bios? Wenn ja, würde ich zuerst mal ein frisches Linux/Windows installieren und schauen ob das Besserung bringt.
 
@Luxxiator:
Dummerweise dauert es manchmal echt mehrere Stunden, bis die Probleme losgehen. Da möchte ich zunächst eine große Bandbreite abdecken, bevor ich in's Detail gehe - darum erstmal die ältere Version.

@Nonaamee:
Ich habe das System nie lange genug im BIOS stehen lassen, um da eine verlässliche Aussage treffen zu können, s.o.. Es sind aber beide installierten Betriebssysteme betroffen, von daher würde ich das vorerst als Ursache ausschließen.


Im Moment habe ich, wie von genzo vorgeschlagen, den RAM mitgetauscht. Wenn die PCs bis morgen Abend noch nicht abgeschüsselt sind, tausche ich nur die CPU zurück, Samstag oder Sonntag ist dann das BIOS dran. Welch ein Spaß :wall:
 
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So, kleines Update:
System B (mit CPU und RAM aus A) ist über Nacht eingefroren, hatte dann Probleme überhaupt zu POSTen und lief allgemein wie ein Sack Nüsse.
In den Tiefen meines Kellers konnte ich noch eine GTX760 und ein anderes Netzteil auftreiben; damit habe ich dann außer dem Mainboard alle Komponenten ausgetauscht. Es wird spannend!

Update zum Update:
Der Verdacht, dass die BIOS-Version einen Knall hat, erhärtet sich. Die GTX760 ist wohl zu alt, um im reinen EFI-Modus zu starten, das Mainboard hat automatisch CSM (BIOS+EFI) aktiviert und das System ist bis eben durchgelaufen. Ich habe jetzt, vorerst - bis auf das Netzteil - alle original verbauen Komponenten zurückgesteckt und CSM eingeschaltet gelassen.
 
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Ja mmmh pfff...der PC läuft wieder - auch wenn ich keine abschließende Erklärung habe.
Ich habe mittlerweile wieder alle ursprünglichen Komponenten zurückgebaut und im BIOS - wie zuvor - CSM deaktiviert, die Kiste läuft jetzt trotzdem schon seit über 24h tadellos im Dauerbetrieb.

Mein Verdacht beläuft sich derzeit auf RAM+Speichercontroller: Bevor der Ärger losging liefen mein 3600 MHz RAM-OC über Tage hinweg stabil, während der Fehlersuche waren zum Teil nichtmal 3000 MHz zu halten. Jetzt gehen 3400 MHz mit straffen Timings, aber 3600 sind auch mit seeehr labbrigen Latenzen unmöglich stabil zu bekommen. Vielleicht gibt es einfach ein Kompatibilitätsproblem zwischen meiner CPU und dem RAM, evtl. ist auch was mit einem der Steckverbinder.

Da der PC jetzt aber endlich wieder funktioniert ist der Drops an dieser Stelle erstmal gelutscht, ich habe keinen Bock mehr auf debuggen :kotz:

Danke nochmal für eure Hinweise!
 
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