Wenn ich dich richtig verstehe ist der Hauptkritikpunkt die Dämmung der Vibration der Pumpe und die Entkopplung
Ja.
bzw. das spätere Ablassen der Flüssigkeit?
Das eigentlich nicht. Da nehmen sich beide nicht wirklich was. Was man noch hinzufügen könnte, ist, dass getrennte Lösungen oft bisschen schwerer zu befüllen sind und das es bei getrennten Lösungen auch Deckel für 2 Pumpen gibt. Bei Kombis gibts das nicht, zumindest nicht in gut. Andererseits braucht sowieso kaum jemand 2 Pumpen. Das wäre reines Wollen.
Hier meine ich nicht nur wie viel Flüssigkeit/Wasser ich in das System geben muss, sondern mir geht es um die verschiednen Kapazitäten der AGB. Wo liegt genau der Unterschied zwischen folgenden AGB+Pumpe Kombinationen? Wenn ich das richtig deute benötige ich doch eine höhere Kapazität, um eine bessere Kühlleistung zu erreichen?
Achso, das. Altbekannter Punkt: Optik. Ein großer Agb hat natürlich eine andere optische Wirkung als ein kleiner.
Und jetzt die funktionale Erklärung.
Ein großer Agb braucht natürlich (viel) mehr Platz, dafür ist das Befüllen aber auch deutlich leichter. Man füllt einmal auf, lässt laufen und manchmal reicht die eine Füllung schon aus. Jedenfalls muss man wesentlich seltener neu auffüllen, hat weniger Ärger, wenn Wasser zurückfließt, muss im laufenden Betrieb später seltener nachfüllen und ja, man hat eine höhere Wärmekapazität, weil man eine größere thermische Masse hat. Das hat aber nichts mit der Kühlleistung zu tun.
Die wird dadurch bestimmt, wie viel Wärme die Radiatoren bei welcher Temperaturdifferenz abgeben können. Ist die Abwärme des Systems höher als die abgegebene Wärme, wird das Wasser wärmer, ist sie niedriger, kühlt das Wasser ab. Ist sie gleich, bleibt das Wasser gleich warm. Wenn du also aus dem Leerlauf raus anfängst, Last zu geben, wird dein Wasser erst mal wärmer, weil der Wärmeübergang am Radiator noch nicht so effizient ist. Irgendwann ist der Kreislauf dann gesättigt, sprich das Wasser hält seine Temperatur und es wird genauso viel Wärme abgegeben wie aufgenommen wird. Nimmst du dann Last weg und gehst wieder in den Leerlauf, wird über die Radiatoren mehr Wärme abgegeben als frisch zugeführt wird, das Wasser kühlt also ab, bis man irgendwann den Punkt erreicht hat, wo die Wärmeabgabe nicht mehr effizient genug ist und Abfuhr und Aufnahme sich wieder angeglichen haben.
Da kommt jetzt die thermische Masse ins Spiel. Ist fast genauso wie Beschleunigung, Schwung und Abbremsen (sprich Massenträgheit) von Fahrzeugen oder die Kapazität von Kondensatoren. Darum auch die Bezeichnung thermische Masse. Mit mehr Wasser bzw. allgemein mehr Material hast du eine höhere Wärmekapazität. Das ändert aber nicht direkt was an der Wärmeabfuhr und -aufnahme. Die wird nahezu ausschließlich über den Wärmewiderstand bzw. umgekehrt Wärmeleitfähigkeit der Radiatoren (Fläche, Luftdurchsatz,..) und die Temperaturdifferenz bestimmt.
Hast du nun eine höhere thermische Masse, braucht der Kreislauf insgesamt länger, um sich zu erwärmen. An der Endtemperatur ändert sich aber rein nichts. Es dauert nur länger, bis die erreicht ist. Selbiges beim Abkühlen. Um mal den klassischen Autovergleich ranzuziehen, ein leichteres Auto kommt schneller auf 100km/h und auch wieder schneller auf 0. Deswegen sind sportliche Fahrzeuge ja auch auf Gewicht optimiert.
Bei der Wasserkühlung bringt die langsamere Erwärmung nun nur bedingt was. Lediglich kurze Lasten, z.B. ein Benchmarkrun, werden dadurch besser abgefedert. Läuft die Kiste über längere Zeit auf Volllast, beispielsweise wenn du ne Stunde zockst, ist das völlig egal, wie viel Wasser drin ist. Der Kreislauf wird bei seiner Endtemperatur angelangt sein. Faustregel dafür ist ne halbe Stunde, wer bei seinen Messergebnissen sicher gehen will nimmt eine Stunde.
Kurz gesagt, ein größerer Agb bringt praktisch nichts an Kühlleistung, dafür aber was (mitunter einiges) an Komfort.