[Kaufberatung] Mainboard mit onboard W-Lan oder extra Hardware (Netzwerkkarte, W-Lan Stick)?

Saltartio

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Hi Leute, hab mal ne Frage, will bald meinen PC aufrüsten und auf eine Ryzen 7 1700 CPU umsteigen. Für mich bedeutet dass auch einen Wechsel des Mainboards. Nun weiß ich nicht welches ich am besten nehmen soll, da ich netzwerktechnisch auf W-Lan angewiesen bin und Lan für mich nicht zur Verfügung steht. Sollte ich eher ein Board mittlerer Preisklasse wie z.B das MSI B350 Gaming Pro Carbon für ca. 115€ und dann eine Netzwerkkarte (überwiegend schlechte Erfahrungen) oder Netzwerk Stick (mittelmäßge Erfahrungen) nehmen oder doch eher etwas mehr Geld ins Board investieren und dann direkt eins mit integrietem W-Lan nehmen wie z.B. das MSI X370 Gaming Pro Carbon AC für ca. 160€ kaufen?
 
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Das ist eine ausgezeichnete Frage.
Die Onboard-Chips bieten in der Regel nur einen Vorteil gegenüber den Steckkarten. Platz! Du hast einen zusätzlichen freien Steckplatz (der oftmals aber von Lane-Sharing betroffen ist). Die verwendeten Chips sind in der Regel mit denen auf den Steckkarten und (größtensteils) auch mit denen in den Sticks vergleichbar.
Der große Nachteil der Onboard-Lösungen ist extrem beschränkte, oftmals komplett unmögliche Aufrüstbarkeit. Selbst wenn der Chip nicht verlötet, sondern nur gesteckt ist, versuche mal eine passende M.2-Wlan-Steckkarte auf dem freien Markt zu finden. Kannst du in der Regel vergessen. Wenn du das Board also ein paar Jahre verwendest (wovon in der Regel auszugehen ist) und du einen Router mit schnellerem WLan bekommst, wird dein Wlan-Chip zum Bottleneck.

USB-Sticks sind aus einem bestimmten Grund so beliebt. Sie sind idiotensicher. Die kaufen alle User, die von Basteln keine Ahnung haben. Plug & Play und gut. Die kompakte Bauform bringt aber auch sehr kleine Antennen und eine schlechte Sende- und Übertragungsleistung mit sich. Würde ich nicht nehmen.

Steckkarten wären in diesem Vergleich dann noch am ehesten mein Favorit. Viel Platz für den Chip, eine stabile Stromversorgung über den Steckplatz und die Add-On-Antennen bieten eine ähnlich gute Sendeleistung wie bei den Onboard-Chips. Zudem lassen sie sich, im Falle einer Aufrüstung, leicht aufrüsten.

Ehrlich gesagt, würde ich aber keine dieser Alternativen nutzen.
Wenn möglich, würde ich auf ein Powerline-Netzwerk (auch Steckdosen-Lan oder Dlan genannt) setzen. Damit hast du wenigstens eine halbwegs gleichwertige Alternative zu einem echten Netzwerk-Kabel.
Als Anbieter kann ich den Marktführer Devolo (relativ teuer, aber sehr gute Software und Support) oder TP-Link (vergleichsweise günstig) empfehlen. Powerline bekommst du in der Regel in 2 verschiedenen Geschwindigkeiten. Mit 500-550 Mb/s oder mit 1000-1200 Mb/s. Das langsamere (und billigere) reicht für reines Internet-Surfen, das schnellere eignet sich auch für Netzwerk-Streaming.

Wenn es unbedingt Wireless sein muss, kauf dir einen gescheiten Wlan-Router, den du auch als Wlan-Repeater konfigurieren kannst. Die Übertragungsraten werden deutlich höher sein als bei einem Wlan-Access direkt am PC. Den PC schließt du dann natürlich per Lan an. Die meisten Router haben 4 Netzwerk-Ports, da gehen also noch andere Geräte dran. Und das Wlan wird in deinem PC-Zimmer auch noch deutlich besser. Einfache Repeater gingen auch, aber die kosten in der Regel fast genauso viel und bieten deutlich weniger Funktionen.
Wenn du mir mitteilst, welchen DSL-Modemrouter du besitzt, kann ich dir explizit ein paar Geräte empfehlen. Ich empfehle ASUS und AVM (Fritz). Deutsche Menüs, die man auch versteht. TP-Link ist auch nicht schlecht, nur die Menüs sind oftmals grauenhaft.
Hier nur mal zur Übersicht:
ASUS RT-AC52U B1 Preisvergleich Geizhals Deutschland
ASUS RT-AC1200G Plus Preisvergleich Geizhals Deutschland
AVM FRITZ!Box 4020 Preisvergleich Geizhals Deutschland
AVM FRITZ!Box 4040 Preisvergleich Geizhals Deutschland
Alternativ kann man für so etwas auch eine alte Fritz!Box mit integriertem Modem nehmen. Die meisten neueren (ab der 32er/72er-Reihe) unterstützen das. Die ganz alten zwar auch, aber dann nicht mit WPA2-PSK.
 
Board ohne WLan, da zu teuer.

Karte oder Stick = würfeln
Hauptsache der Empfang ist gut ...
 
@ plutoniumsulfat:

Auch 500 Mbit/s reichen für Streaming
Streaming ist nicht gleich Streaming. Für Netflix in 1080p reichen die meisten 500er-Powerline, da hast du recht. Aber schon bei UHD wird es bei 500 eng. Und wenn man "In-Home-Streaming" betreibt, am besten unkomprimierte Daten von einem Homeserver streamt, zwischen PCs Dateien hin- und herkopiert oder Steam In-Home-Streaming nutzt, das wird tendenziell sogar mit 1000er-Powerline schon relativ knapp... Besonders bei älteren und schlechteren Stromleitungen oder wenn ein Sicherungskasten dazwischen ist. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.

@ emissary42:
Da habe ich mal wieder was gelernt. Als ich vor ca. 3 Jahren den Onboard-Wifi-Chip auf der Asus-Platine eines Bekannten aufrüsten sollte, habe ich bei Geizhals nix gefunden. Musste bei Ebay suchen.

Trotzdem bleiben meine Empfehlungen bestehen.
 
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UHD braucht knapp 30 Mbit/s, selbst Steam begnügt sich mit ungefähr 50 Mbit/s. Wenn 1000er knapp wäre, könnte das praktisch niemand benutzen.
 
Ich danke euch für eure Antworten und bin nun auch von den Onboard W-Lan Boards abgerückt, da für mich nur das MSI X370 Gaming Pro Carbon AC in Frage kam da alle anderen Boards den Aufpreis einfach nicht wert sind. Jedoch habe ich gerade nochmal bei genaue Durchsicht des Boards gemerkt das W-Lan nicht onboard ist sondern über eine mitgelieferte Steckkarte empfangen wird.

Ich schätze mal dass es bei mir eine Repeater Lösung werden wird.
 
Wie ich sagte. Wenn du mir sagst, welcher DSL-Modemrouter verwendet wird, oder zumindestens, welche Wlan-Standards er unterstützt, kann ich dir einen passenden Router/Repeater empfehlen. DA kenn ich mich tatsächlich relativ gut aus.
 
@ Plutoniumsulfat:

Mit der ganzen Umrechnung von Brutto- zu Netto-Übertragungsraten kann ich an dieser Stelle nicht dienen. Aber ich verkaufe seit mehreren Jahren Netzwerk-Hardware für Consumer. Und außerdem habe ich die Möglichkeit, die Sachen auch mal selbst zu testen. Ich weiß aber aus dem Feedback von Kunden und meinen eigenen Erfahrungen, das Powerline fast so empfindlich wie Wlan ist. Phasensprünge (also in der Regel Sicherungskästen) sowie alte und/oder schlechte Leitungen sorgen in der Praxis für drastische Performance-Einbrüche. Die Dämpfung, die man auch von Wlan kennt.
Erfahrungswerte dazu: In meiner letzten Wohnung in einem erst 8 Jahre alten Haus konnte ich mit Dlan 550 von Devolo problemlos UHD-Inhalte von Netflix streamen und auch Steam In-Home-Streaming lief, von leichten Lags abgesehen, zufriedenstellend. Die Kabellänge war mit knapp 10 Metern auch sehr kurz. Normalerweise nutzte ich da Lan, war nur zum Testen.
In meinem 35 Jahre alten Elternhaus sah die Sache schon ganz anders aus. Unter ähnlichen Testbedingungen lief UHD nur mit viel Buffern und In-Home-Streaming war schlicht unmöglich.
Erst das 1200er-Kit von Devolo schafftte da Abhilfe. Die Raten lagen zwar immer noch deutlich unter echtem Gigabit-Ethernet, aber alles war benutzbar.
Das deckt sich mit den Erfahrungen meiner Kunden und den meisten Testberichten von seriösen Magazinen und Webseiten.

@ A R 9 9:

Was denn? Das ich mit Consumer-Netzwerkhardware auskenne? Darfst du gerne tun. Ich weiße aber darauf, das ich da Autodidakt bin und von "echter" Netzwerk-Hardware (also Business-Grade) kaum Ahnung habe. Als es um die Netzwerk-Verkabelung des neuen Hauses meiner Eltern mit echtem Verlegekabel (Unterputz) und der Bestückung mit einem PoE+-Switch, Patchpanel, Serverschrank und Ubiquiti-Wlan ging, habe ich mich auch erstmal hier im Forum schlau gemacht und schließlich einen Bekannten kontaktier, der praktischerweise gelernter Netzwerktechniker ist.
 
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Keine Angst, ich will dir deine Expertise nicht absprechen. Ich wollte nur vermeiden, dass der Eindruck entsteht, dass diese Geschwindigkeiten generell nicht ausreichen. Sonst denkt der nächste noch, dass sein Gbit-LAN dafür knapp wird ;)
 
Da sind wir uns wieder einig. Das Problem bei solchen Netzwerk-Lösungen ist ja, dass die Leute nur auf die theoretischen Brutto bzw. Netto-Übertragungsraten achten und sämtliche andere Gegebenheiten ignorieren. Das habe ich schon so oft bei meinen Kunden erlebt. Faktoren wie bspw. die Dämpfung werden da schlicht vergessen. Zudem ist jeder Aufbau in der Regel anders. So ziemlich jeder hat andere wohnliche Gegebenheiten oder Verkabelung. Daher MUSS man es eben immer ausprobieren. Zudem sind die Usecases oftmals sehr unterschiedlich. Da hilft eben nur ausprobieren (oder LAN-Kabel ziehen). Die von mir vorgestellten Lösungen sind die, die sich bei meinen Kunden als am Zuverlässigsten erwiesen hatten.
 
Dann würde ich vorzugsweise was von AVM nehmen. Andere Router funktionieren zwar auch, aber mit AVM zu AVM ist es am Einfachsten.
Kleinste Lösung wäre die FB 4020: AVM FRITZ!Box 4020 Preisvergleich Geizhals Deutschland
Besser wäre allerdings die FB 4040: AVM FRITZ!Box 4040 Preisvergleich Geizhals Deutschland
Die 4020 hat nur das langsamere N-Wlan mit 2,4 GHz, die 4040 unterstützt zusätzlich AC-Wlan im 5 GHz-Netz. Ähnlich wie deine 7490. Könntest du also potentiell mehr Leistung rausholen.
Oder du kaufst eine gebrauchte Fritze in der Bucht. Alle Modelle ab 72XX/32XX unterstützen das nativ. Gerade die 3XXX-Modelle werden relativ günstig angeboten. DIe Leute verkaufen die, weil sie kein VoiP haben, was am IP-Anschluss gebraucht wird. Kann dir für deinen Einsatzzweck aber egal sein. Vielleicht kannst du da ein Schnäppchen finden.

Bei Fragen zur Konfiguration: WLAN-Reichweite der FRITZ!Box mit einem Repeater vergrößern | FRITZ!Box 7270 | AVM Deutschland Exemplarisch, bei den verschiedenen Modellen variieren die Menüs gleich.

Besonders ab Punkt 2 beachten! Bei den 40XX-Modellen ist die Funktion direkt auf dem Einrichtungsbildschirm verfügbar. :d
 
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