Reserven für sechs Monate: Spotify-Konkurrent Tidal droht das finanzielle Aus

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Nach nur rund zweieinhalb Jahren droht dem Streaming-Dienst Tidal das Aus. Medienberichten zufolge soll das unter anderem im Besitz von Jay Z befindliche Unternehmen einen großen Teil seiner finanziellen Reserven aufgebraucht haben, schon in sechs Monaten könnte eine Insolvenz unumgänglich sein. Tidal selbst vermeidet ein klares Dementi, verweist aber auf steigende Nutzerzahlen.Bereits am Dienstag hatte die norwegische Zeitung Dagens Næringsliv berichtet, dass Tidal allein im Jahr 2016 einen Verlust von umgerechnet etwa 40 Millionen Euro...

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War iwie bei Gründung von Tidal schon abzusehen. Keine Ahnung warum Jay-Z da sein Geld investieren musste...
 
Tidal war im Grunde echt gut. Das verlustfreie FLAC-Format ist beispielsweise ein klares Alleinstellungsmerkmal.

Nur ist es richtig dumm, bei einem Streaming-Dienst den doppelten Preis gegenüber der Konkurrenz zu verlangen und dann nicht mal Studentenrabatt in Deutschland oder anderen Ländern zu bieten.
Zudem gibt es beispielsweise im Gegensatz zu Spotify keinen Client für Linux oder andere Betriebssysteme und der Webclient lief bei mir nur in Chromium mit dem FLAC-Format.
Außerdem hat Tidal viel für exclusive Alben ausgegeben, was aber die Nutzer nicht wollen. Und nur wegen eines Albums wird auch keiner von z.B. Spotify zu Tidal wechseln...

Es ist halt eine komplett falsche Ausrichtung, einen Streamingdienst so hochzuziehen, ohne überhaupt erst mal genug Plattformen zu supporten, und die Leute anzulocken, die auch am meisten Werbung für einen machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eigendlich finde ich Tidal ja super, da man in FLAC streamen kann. Aber der Preis ist wirklich etwas zu hoch. Für den Preis vom Tial Abo kann ich mir ein Spotify und ein Netflix Abo abschliessen...
Und so viel mehr bringt mir das FLAC dann auch nicht im Vergleich zum 320er MP3 von Spotify im Premiumabo...

Von dem her schade. Super Idee, aber preislich leider an der grossen Masse weg. Ich kenne zwar einige die es nutzen, aber das sind dann Leute, die auch grosse Summen in Ihre Anlagen investiert haben und das bestmögliche wollen. Diese Leute sind aber ein sehr kleiner Teil der Gesamtbenutzer.
 
Und ich höre Tidal zum 1. mal, vielleicht gings anderen auch so ? Warum sollte man sich als Spotify User auch für anderes interessieren?
 
Ja, Tidal hat als eiziges Alleinstellungsmerkmal halt Flac - und denke dieses ist auch das Problem.
Hab noch nie eine Flac auf dem Rechner gehabt, aber soweit ich das grad sehen konnte ist die Dateigrösse gut 5 mal höher als mp3.
Also bedeutet dies 5 mal höheren Traffic und auch deutlich stärkere Server notwendig für den Dienst.

Dem gegenüber stehen halt zu wenige Kunden die meinen, den Unterschied zu Mp3 heraushören zu können.
 
Warum Alleinstellungsmerkmal? Bei Deezer zumindest gibts das auch, kostet halt 20€/Monat
 
Tidal hat einfach nicht genug User und benötigt einen Investor mit einem sehr langem Atem.

Spotify ist nun seit fast zehn Jahren im Geschäft und weiterhin nicht profitabel.
Wer unkt das Tidal nach so kurzer Zeit noch nicht den Break Even erreicht hat, sollte bedenken das Streaming Abos weiterhin eine Wette auf die Zukunft sind.

Hab noch nie eine Flac auf dem Rechner gehabt, aber soweit ich das grad sehen konnte ist die Dateigrösse gut 5 mal höher als mp3.
Also bedeutet dies 5 mal höheren Traffic und auch deutlich stärkere Server notwendig für den Dienst.

Für höhere Bitraten benötigt ein Server, der unkonvertierte Files ausliefert, lediglich eine schnellere Anbindung und der Traffic ist halt größer.

Traffic ist billig und ich wette darauf das Tidal die gesamte Infrastruktur in der Cloud bei Amazon etc hostet, was bedeutet, das die Anbindung an das Inet mehr als ausreichend für billiges Geld verfügbar ist.
 
@exxo
Der Server braucht aber auch schnellere Festplatten, bzw. welche die schneller angebunden sind. Oder alternativ, mehr Caching RAM.
Nur der Ausgang nach aussen alleine, reicht nicht.
Gut, reine Rechenleistung wird nicht zusätzlich gebraucht.

Denke trotz Amazon ist der 5fache Traffic, eine Hausnummer...
Jedenfalls erfordert das halt die höheren Preise.

@PixelPC
Hast recht! Glaub Tidal waren aber die ersten. Jedenfalls verbinde ich die irgendwie mit Flac.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Server braucht in beiden Fällen genügend schnelle Platten, damit seine Anbindung ausgereizt ist. Das ist in beiden Fällen identisch. Man skaliert ja Trafficgeneratoren nicht vertikal.
 
Schade, wenn Tidal verschwinden würde. Irgendwie müsste das Marketing verbessert werden, denn Tidal ist nicht sehr bekannt. Es gibt bestimmt genug audiophile Leute, die potenzielle Kunden sind/sein können. Die meisten (nicht audiophilen) Leute hören nur Musik in MP3-Qualität mit Smartphone oder aus Logitröten.


Nur ist es richtig dumm, bei einem Streaming-Dienst den doppelten Preis gegenüber der Konkurrenz zu verlangen und dann nicht mal Studentenrabatt in Deutschland oder anderen Ländern zu bieten.
Natürlich gibt's auch in Deutschland Studentenrabatt. Da muss man sich erst einmal einen Test-Account erstellen und kann später Unis und Hochschulen in DE auswählen.

tidal.PNG


Zudem gibt es beispielsweise im Gegensatz zu Spotify keinen Client für Linux oder andere Betriebssysteme und der Webclient lief bei mir nur in Chromium mit dem FLAC-Format.
Außerdem hat Tidal viel für exclusive Alben ausgegeben, was aber die Nutzer nicht wollen. Und nur wegen eines Albums wird auch keiner von z.B. Spotify zu Tidal wechseln...
Für Linux nicht, aber für Mac, iOS und Android schon.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
FLAC? Was ist das? Kann man es essen?

Die Meisten wissen doch garnicht dass es Tidal oder FLAC gibt?

Und nix geht über die gute, alte CD :bigok:
--> Notfalls "rippt" man selber :p
 
@exxo
Der Server braucht aber auch schnellere Festplatten, bzw. welche die schneller angebunden sind. Oder alternativ, mehr Caching RAM.
Nur der Ausgang nach aussen alleine, reicht nicht.
[...]

du glaubst doch nicht echt, dass der laden pleite ist, weil die audiostreams die platten ein bisschen mehr belasten?
das sind audiostreams!
ich würde eher richtung content-lizenzen und marketing schauen. (wobei marketing, hab von denen noch nie gehört)
 
Andere Lizenzen weil man die Musik als lossless will, und nicht als mp3?
Möglich, aber klingt nicht so wahrscheinlich...

Die Server erklären zumindest weshalb der Dienst teurer ist, als die mp3 Konkurenz. Das bedeutet automatisch dass es schwieriger ist, Kunden zu finden.
 
Ich denke nicht, dass es etwas mit dem bisher genannten zu tun hat. Meiner Meinung nach hatte man einfach zu wenige Kunden, gleichzeitig zu viele Ausgaben.

Der Preis war zu hoch. Dadurch ist man nicht wettbewerbsfähig gewesen. Logischer Umkehrschluss: Man hätte gleich teuer wie Spotify sein müssen, und kein Geld für Exclusivtitel ausgeben sollen, dann hätte man mit etwas Marketing viele Kunden gewinnen können, sodass viele Zahler auf die gleiche Anzahl an "Content-Einpflegern" kommen.

Gleichzeitig hat man den Künstlern einen zu hohen Anteil bezahlt. Der hätte vom Gewinn abhängen sollen: Wenn die Künstler Tidal konkurrenzfähig machen, steigt auch ihr Gewinn, wenn nicht, eben nicht.
Es ist bei solchen Geschäftsmodellen völlig normal, dass man einige Jahre lang Verluste einfährt, bis eben genug Kunden da sind, um die Fixkosten zu decken. Ich habe das Gefühl, man hat bei Tidal einfach nicht "die Eier" gehabt, auf Risiko zu gehen, um möglichst viele Kunden anzulocken, sondern wollte stattdessen die Verluste gering halten. Leider kann man dem sinkenden Schiff dann nur zuschauen.
AMD ist fast ein krasses Gegenbeispiel: Sie haben mit den Vielkern-CPUs sehr weit unten im Preis angefangen, weil klar war, dass sie sich immer mehr rentieren, je mehr kaufen, und verstehen es jetzt auch, den Preis gut anzupassen. Dieses marktstrategische Denken ist wohl beim "Hobbyprojekt" von Jay-Z ziemlich in die Hose gegangen, einem BWL-Profi wären solche Fehler glaube ich nicht unterlaufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
du glaubst doch nicht echt, dass der laden pleite ist, weil die audiostreams die platten ein bisschen mehr belasten?

Leute, glaubt ihr, die haben jetzt 1000 Server rumstehen, die nur 1/5 ihrer Außenanbindung und Platten nutzen? Die Server laufen mit MP3s genauso auf Vollast, egal welche Bitrate die Audiostreams haben. Die Anzahl der Server ist das, was skaliert, nicht die Leistung eines einzelnen Servers.
 
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