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iOS 9

Adblocker installieren - aber Vorsicht!

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Adblocker installieren - aber Vorsicht!
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Mit iOS 9 führte Apple zahlreiche neue Funktionen und Verbesserungen ein. Das gehören ein Multitasking auf den iPads sowie eine deutlich aufgebohrte Sprachassistentin Siri, die noch mehr Aufgaben übernehmen soll. Weitere Details zu den Änderungen mit iOS 9 für iPhones und iPads sind in einer gesonderten News zu finden.

Für viele Nutzer die wohl wichtigste Funktion ist die Möglichkeit einen Adblocker zu installieren. Drittanbieter-Browser bieten diese unter iOS schon etwas länger, Apple selbst verzichtete beim Safari bisher noch darauf (bis auf die Möglichkeit z.B. JavaScript abzuschalten). Das Potenzial für Adblocker auf dieser Plattform ist groß. Viele Nutzer besuchen auch Hardwareluxx mit iPhones und iPads. Aktuell besuchen 27,35 Prozent aller Nutzer unsere Seite über ein Smartphone und Tablet, von all diesen mobilen Geräten sind wiederum 37,1 Prozent mit iOS ausgestattet. Und die können nun einen Adblocker installieren.

Adblocker im Apple App Store

Adblocker im Apple App Store

Die Installation eines Adblockers ist unter iOS 9 etwas komplizierter, als man dies erwarten würde. Zunächst einmal zeigt ein Blick in den App Store in den Dienstprogrammen die Beliebtheit der Adblocker, denn Platz eins und zwei waren über einen gewissen Zeitraum von eben solcher Software belegt. Von kostenlos bis 3,99 Euro ist alles dabei und je nachdem welches Vertrauen man in den jeweiligen Anbieter setzt (hier arbeiten meist noch Whitelist-Anbieter und Werbenetzwerke im Hintergrund, dazu aber später mehr), fällt die Entscheidung für die eine oder die andere App.

Aber Vorsicht: Nicht alle iPhones und iPads unter iOS 9 sind in der Lage einen womöglich gekauften Adblocker auch ausführen zu können. Die Erweiterung seitens Apple für den Zugriff der Adblocker setzt einen 64-Bit-SoC voraus, den Apple beim iPhone erst ab dem iPhone 5s (Apple A7) und beim iPad erst mit dem ersten iPad Air (ebenfalls Apple A7) anbietet. iPhones und iPads die älter sind, können trotz iOS 9 keinen Adblocker ausführen.

Einstellungen zu den Adblockern in iOS9

Einstellungen zu den Adblockern in iOS9

Nach der Installation der App weisen einen die Adblocker darauf hin, dass man die Einstellungen von iOS 9 besuchen sollte. Dort können unter Safari --> Inhalts-Blocker die einzelnen Blocker aktiviert werden, denn es ist durchaus möglich auch mehrere zu verwenden. Nachdem der Adblocker installiert ist, können dort meist noch weitere Einstellungen vorgenommen werden. So lassen sich auch Social-Media-Plugins, also solche von Twitter, Facebook und Co. entfernen oder es kann die Möglichkeit abgedreht werden externe Schriftarten zu verwenden. Die Webdarstellung lässt sich also bis auf ein gewünschtes Maß kastrieren - ob dies nun in jedem Fall auch sinnvoll ist, sei einmal dahingestellt. Besonders wichtig ist aber die Möglichkeit auch bestimmte Seiten vom Blocking auszusparen. Nicht jede Seite und auch wir von Hardwareluxx bemühen uns die richtige Art und Weise der Werbung zu verwenden. Näheres dazu folgt noch, denn wir haben uns gewisse Richtlinien auferlegt, die den Nutzer davor schützen sollen komplett in Werbeeinblendungen zu versinken.

[h3]Kontroversen um Moral und Werbenetzwerke[/h3]

Adblocker sind ein probates Mittel, um das Internet werbefrei zu bekommen. Der radikale Ansatz einfach alles zu blockieren, ohne sich dabei Gedanken darüber zu machen welche Konsequenzen dies haben könnte, sollte aber noch einmal überdacht werden.

Werbung ist die einzige Einnahmequelle für weite Teile des Internets und auch für uns bei Hardwareluxx. Personal-, Technik- und Reisekosten müssen schließlich irgendwie bezahlt werden. Allerdings darf das natürlich nicht dazu führen, dass der Nutzer einer Webseite kaum noch etwas vom Inhalt sieht oder von diesem zu sehr abgelenkt wird. Wir haben uns daher bereits vor einigen Jahren immer wieder mit diesem Thema auseinandergesetzt und uns selbst einige Richtlinien auferlegt. Weiterhin gilt auch bei den Adblockern Vorsicht walten zu lassen, denn einige verwenden im Hintergrund eigens definierte Whitslists bzw. arbeiten mit Werbenetzwerken zusammen. In diesem Zusammenhang ein besonders prominentes Beispiel ist sicherlich Adblock Plus, die sich für ein Nicht-Blockieren von Werbedienstleistern bezahlen lassen. Geld verdient wird hier also nicht nur mit dem Nutzer, der für die Software eventuell zahlt, sondern auch noch durch die eigentliche Werbung, die durchgelassen wird.

Weiterhin blocken Adblocker meist weit mehr, als nur die Einblendung von Werbung. Wer sich gegen Google wehren möchte, dem sei das Abschalten des Trackings gegönnt und dieser Schritt ist auch durchaus nachvollziehbar, doch wir sind auch darauf angewiesen, dass wir gewisse Nutzerstatistiken erheben können. So ermöglicht uns eine Auswertung das Abstimmen der Inhalte auf euch, den Leser. Was interessiert euch, was interessiert euch weniger, auf welche Details in News und Artikeln legen unsere Leser besonderen Wert - mit eben solchen Daten können wir die Inhalten auf Hardwareluxx immer weiter verbessern. Natürlich ist uns ein direktes Feedback durch den Leser lieber und auch deutlich produktiver.

Weiterhin häufig geblockt werden Zählpixel, die im Falle von VG Wort, der Verwertungsgesellschaft Wort, für einen Verteilungsschlüssel von Tantiemen sorgen, die zwischen Autoren, Übersetzern und Verlegern von dramatischen, journalistischen und wissenschaftlichen Texten verteilt werden. Es geht dabei also nicht darum das Verhalten der Seitenbesucher zu analysieren, sondern es handelt sich um eine weitere Einnahmequelle die dafür sorgt, dass hier tagtäglich News und Artikel erscheinen können. Diese Einnahmen fallen für den Redakteur beim Blocken direkt weg. 

Einstellungen der Adblocker mit der Möglichkeit Ausnahmen zu definieren

Einstellungen der Adblocker mit der Möglichkeit Ausnahmen zu definieren

Selbst den Entwickler von Adblockern macht die Diskussion rund um die eigene Software oftmals zu schaffen. Prominentestes Beispiel ist Marco Armant, der seinen Adblocker Peace nach zwei Tagen wieder aus den App Store entfernte, da ihn doch einige Zweifel plagten. Zum einen sah er die Gefahr die Geschäftsgrundlagen einiger Partner zu zerstören, zum anderen wurde ihm aber auch einmal mehr bewusst, welche dubiosen Machenschaften die Werbenetzwerke antreiben und wie hier versucht wird, mit und gegen die Adblocker zu arbeiten. Wer die 3,99 Euro Kaufpreis für Peace zurückhaben wollte, dem wurde dies durch den App Store aber ermöglicht, insofern hält sich der Schaden für den Nutzer in Grenzen. Der Vorfall hat das Thema aber sicherlich wieder auf den Plan gerufen und neue Denkanstöße ermöglicht.

Moralisch zweifelhaft wird es dort, wo Adblocker mit Werbenetzwerken zusammenarbeiten. Eyeo GmbH mit dem Adblock Plus sowie dem eigenen Adblock Browser tut sich hier besonders hervor. Anders als beispielweise bei Peace, kann der Nutzer hier nicht nur eine eigene Whitelist erstellen, sondern bekommt diese gleich mitgeliefert. Die Whitelist wird allerdings nicht auf Basis besonders guter Werbung oder solcher erstellt, die als wenig störend angesehen wird, sondern wer zahlt, kommt auch auf die Whitelist. Soweit sind diese Praktiken aber schon bekannt.

Nun geht die Eyeo GmbH gezielt auf die Anbieter von Adblockern zu, um auch diese dafür zu bezahlen, dass die eigenen Whitelisten in die Adblocker der Drittanbieter wandern. Für die Anbieter der Adblocker ein gutes Geschäft, schließlich kassieren sie den Kaufpreis der App und bekommen von Dienstleistern wie der Eyeo GmbH auch noch Geld dafür, dass sie manche Seite nicht blocken. Auch der Adblocker Crystal hat sich in den Charts nach oben gearbeitet, doch der ehemals gute Ruf scheint nun auch hier ramponiert zu sein. Offenbar ist man auf ein solches Angebot wie das der Eyeo GmbH eingegangen und bietet eine "gekaufte Whitelist" an. Diese lässt sich zwar abschalten, allerdingst ist sie standardmäßig aktiviert und so bedarf es dem Wissen des Nutzers, dass er diese deaktivieren kann.

Neben der Frage, ob man nun einen Adblocker einsetzen möchte oder aber nicht besser komplett darauf verzichtet solche Seiten zu besuchen, sollte man nun auch ein Auge darauf haben, welche Adblocker man einsetzen möchte. Auch wenn viele Adblocker ein vollständiges Blocken von Werbeinhalten versprechen, nicht immer tun sie das auch. Dubiose Machenschaften im Hintergrund schaden auch denjenigen, die auf gute Werbung achten und die Nutzer nicht mit Pop-up und Autoplay-Videos quälen.

[h4]Motivation für Adblocker[/h4]

Wir können den Einsatz von Adblockern durchaus verstehen: Hier und da sind Webseiten kaum zu bedienen, wenn man keinen Adblocker installiert hat. Programme wie Adblock Plus, Noscript und andere helfen hier zuverlässig, die Inhalte wenigstens lesen zu können. Deshalb wird sich wohl gerade bei unseren IT-geprägten Lesern ein Adblocker als Plugin im Browser finden. Und nur allzu bequem ist es, die Einstellungen so zu setzen, dass sämtliche Banner aller Seiten weg sind - das spart zudem auch noch ein wenig Datenvolumen.

Auf Hardwareluxx haben wir allerdings eine andere Philosphie als viele Seiten, für die so ein Adblocker gedacht ist: Wir verwenden keine Pop-Up-Ads, Layer-Ads oder Pop-Under-Ads, die einem das Browsen auf der Webseite unmöglich machen oder beim Schließen des Browsers nerven. Auch verwenden wir keine Video-Ads, die zuletzt immer häufiger zu finden sind - und bei denen man das "X" zum Schließen erst einmal suchen muss.

Mit iOS 9 und dem Einsatz von Adblockern im mobilen Bereich kommt natürlich noch ein weiterer Gesichtspunkt hinzu, der auf dem Desktop weniger eine Rolle spielt. Adblocker können helfen Datenvolumen zu sparen und reduzieren auch den Stromverbrauch. Während der letztgenannte Effekt wohl weniger ins Gewicht fällt, ist bei den häufig mit einem Datenvolumen versehenen Mobilfunktarifen der Verbrauch bei einem Seitenaufruf sicherlich entscheidender. Aber auch hier verwenden wir bei Hardwareluxx keine resourcenverschwendende Tracker und aufwändige mobile Werbeeinblendungen - schon gar keine großflächigen Bild- oder Videoeinblendungen. Der einzige Banner, der bei uns momentan mobil zu finden ist, ist ein 300x50-Banner. 

Wir bitten euch daher, zumindest für Besuche auf Hardwareluxx, eure Adblocker abzuschalten. Sowohl auf dem Desktop, als auch bei den inzwischen beliebten Blockern auf den Smartphones und Tablets, gibt es häufig die dazugehören Einstellungen. Ihr helft uns dabei, Euch mit gutem Content zu versorgen. Es ist eure Möglichkeit, uns etwas für den Besuch auf unserer Seite zurückzugeben. Die Inhalte hier sind kostenfrei - aber werbegebunden. Die Werbung zu unterdrücken ist unfair uns gegenüber.

Wir hoffen, dass sich möglichst viele Hardwareluxx-Leser dem Aufruf anschließen und den Werbeblocker abschalten: Danke dafür!

Quellen und weitere Links

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