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Wachstumskurs sorgt bei Spotify für hohe Verluste

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Wachstumskurs sorgt bei Spotify für hohe Verluste
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Der von Spotify eingeschlagene Expansionskurs hat für wachsende Umsätze, aber auch für höhere Verluste gesorgt. Dies geht aus in Luxemburg veröffentlichten Dokumenten hervor, die der New York Times vorliegen. Laut diesen beliefen sich die Einnahmen im vergangenen Jahr auf 1,3 Milliarden US-Dollar, ein Plus von etwa 45 % im Vergleich zu 2013. Gleichzeitig hat sich das Minus aber fast verdreifacht: Unter dem Strich muss ein Verlust von 197 Millionen US-Dollar ausgewiesen werden.

Spotify selbst macht dabei kein Geheimnis daraus, dass das Wachstum viel Geld kostet. Unter anderem verweist man auf die stark gestiegene Zahl der Mitarbeiter. Ende 2014 beschäftigte man 1.354 Mitarbeiter, zwölf Monate zuvor waren es noch 958. Veränderungen hinsichtlich der Nutzerzahlen behält man allerdings für sich, ausgewiesen wird lediglich der bereits bekannte Stand zum Jahreswechsel. Demnach greifen 60 Millionen Nutzer auf den Streaming-Dienst zu, allerdings handelt es sich nur bei einem Viertel um Premium-Konten, für die monatlich knapp 10 Euro bezahlt werden müssen. Dennoch entfallen 91 % aller Einnahmen auf eben diese Nutzer, nur 9 % hingegen auf Werbung und andere Quellen. Eine Einschränkung oder gar Streichung des kostenlosen Dienstes könnte für Spotify am Ende aber weitaus größere Probleme als nur den Verlust eines Zehntels der Umsätze bedeuten. Denn aus der Unternehmenszentrale heißt es immer wieder, dass man auf diesem Wege Nutzer für die Premium-Variante gewinne. Schränke man den kostenlosen Part ein, werde man am Ende auch weniger stark oder gar nicht mehr wachsen.

25 Prozent der Spotify-Nutzer sorgen für 91 Prozent der Einnahmen

25 % der Spotify-Nutzer sorgen für 91 % der Einnahmen

Adressat der Aussage ist dabei die Musikindustrie in Form der großen Platten-Labels. Diese sollen verschiedenen Berichten zufolge Druck auf Spotify ausüben, damit die kostenlose Nutzung weniger attraktiv wird. Darin verstrickt soll auch Apple sein. Die Kalifornier sollen unter anderem finanzielle Anreize geschaffen haben, um auslaufende Lizenzen für Spotify in der aktuellen Form nicht zu verlängern. Möglicherweise sucht man in Schweden aber schon nach einer alternativen Einnahmequelle. Denn erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass man derzeit über die Nutzung von Videos verhandele. Ob es sich dabei lediglich um eine Konkurrenz zu YouTube und Co. oder eine Alternative zu Netflix handeln soll, ist noch völlig unklar.

Quellen und weitere Links

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