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Chinesische Fabrikarbeiter protestieren gegen Microsoft-Übernahme

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Chinesische Fabrikarbeiter protestieren gegen Microsoft-Übernahme
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Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, haben sich am Mittwoch hunderte Fabrikarbeiter vor einem Nokia-Werk in südchinesischen Dongguan versammelt, um gegen die Übernahme der Smartphone-Sparte Nokias durch Microsoft zu protestieren, der gestern die Nokia-Aktionäre zugestimmt hatten. Sie befürchten eine Verschlechterung der Arbeitsbedienungen sowie sinkende Löhne und in vielen Fällen sogar den Verlust des Arbeitsplatzes, den in den letzten Tagen einige Mitarbeiter hinnehmen mussten. Auch die Kommunikation seitens der Fabrikleitung wird von den Mitarbeitern heftig kritisiert.

Um die Situation vor Ort unter Kontrolle zu halten, sollen sich laut Reuters etwa 30 Polizisten vor den Toren des Werkes in Dongguan aufgehalten haben. Vier der Protestierenden seien laut Zeugenaussagen von den Polizeikräften niedergeschlagen und abgeführt worden.

Microsoft lässt wie viele andere IT-Firmen einen Großteil seiner technischen Produkte beim Auftragsfertiger Foxconn produzieren, der in der Vergangenheit immer wieder in Kritik geriet. Im Nokia-Werk Dongguan seien rund 5.000 Arbeiter beschäftigt. Laut der Nachrichtenagentur gibt es aber auch Stimmen unter den Protestierenden, die behaupten, dass man die Situation der Übernahme durch Microsoft ausnutzen wolle, um trotz Weiterbeschäftigung Abfindungen zu kassieren.

Die Übernahme der Smartphone-Sparte Nokias durch Microsoft soll im Laufe des ersten Quartals 2014 abgeschlossen sein. Microsoft bezahlt für den Zugriff auf zahlreiche Patente und Namensrechte rund 5,4 Milliarden Euro. Insgesamt sollen rund 4.700 Mitarbeiter ihren Arbeitgeber fließend wechseln. Nokia wird durch die Übernahme erst ab 2016 wieder Mobiltelefone unter eigenem Namen anbieten dürfen und sich in Zukunft auf die Bereiche Netzwerktechnik und Navigation konzentrieren. Beides Segmente, die zuletzt deutlich wachsen konnten und einen Großteil des operativen Erfolgs ausmachten. Microsoft will die entsprechenden Standorte in Finnland zu Forschungszwecken weiter nutzen und sogar durch ein neues Rechnungszentrum ausbauen.

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