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Facebook-Virus macht Rechner zum Bitcoin-Miner

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Facebook-Virus macht Rechner zum Bitcoin-Miner
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Nicht nur in vermeintlichen Rechnungen großer deutscher Mobilfunkanbieter, die derzeit von kriminellen Online-Betrügern verschickt werden, kann sich Schadsoftware verstecken. Auch über das Nachrichten-System von Facebook wird in diesen Tagen ziemlicher Unfug betrieben, wie die Kollegen von heise online heute berichten.

Demnach habe das Norwegische Zentrum für Informationssicherheit (NorSIS) einen Schadcode entdeckt, der sich über das Nachrichtensystem des weltweit größten sozialen Netzwerkes verteilt und den Rechner seines Opfers infiziert, sobald dieses eine angehängte Datei öffnet. Laut NorSIS sollen betroffene Nutzer eine Chatnachricht über Facebook erhalten, die vorgibt ein Bild empfangen zu haben. Um den Nutzer zum Öffnen zu bewegen, wird das angebliche Bild mit einem „LOL“ kommentiert.

Hinter dem angeblichen Bild versteckt sich allerdings ein ZIP-Archiv, das den Rechner beim Entpacken übernimmt und zum Schürfen von Kryptowährungen missbraucht. Ist der Code einmal installiert, wird der Rechner des Opfers dafür verwendet Bitcoins und andere Kryptowährungen zu berechnen und dieses dann an die Autoren der Software weiterzuleiten. Dafür wird fast die gesamte zur Verfügung stehende Rechenleistung verwendet. Der Rechner könnte damit langsamer, vor allem aber auch wärmer werden, schreiben die Kollegen.

Ist die Software installiert, verbreitet sie sich automatisch über Facebook an die gesamte Kontaktliste des Opfers. Den Informationen zufolge soll die Software Java nutzen und auf Komponenten setzen, die bereits von anderen Kryptowährungs-Trojanern bekannt ist. Ersten Analysen zufolge soll der Schadcode eine DLL namens „YQJHBJX.PWY“ auf dem Rechner anlegen, wodurch sie entdeckt werden könnte. Allerdings könnte der Name der Datei bei neueren Versionen des Virus zufällig sein oder ständig neu vergeben werden.

Die Forscher raten, keine verdächtigen Anhänge zu öffnen. Zwar wurde der Virus bislang nur in Norwegen gesichtet, doch könnte er demnächst auch über die Landesgrenzen treten.

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