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PCI-Express-SSD Plextor M6e 128 GB im Test - Die Plextor M6e im Detail

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Ursprünglich als NGFF (Next Generation Form Factor) eingeführt, soll der M.2 Standard nicht nur SSDs mit dem System verbinden, sondern eine Schnittstelle für alle nur erdenklichen Erweiterungen eines Systems sein, wie z.B. auch WLAN oder NFC. Im Kontext dieses Artikels interessiert uns aber natürlich hauptsächlich die Anbindung von Massenspeichern.

Der Betriebszustand wird über drei LEDs angezeigt

Hier sind mittels M.2 mehrere Möglichkeiten vorgesehen:

1.) Über das M.2-Interface soll unter anderem ein SATA-6 Gb/s-Anschluss zur Verfügung gestellt werden. Dieser ist dann selbstverständlich von den gleichen Performancelimitierungen wie alle anderen SATA-Anschlüsse betroffen. Es wird lediglich ermöglicht, SSDs in einem wesentlich kleineren und vor allem standardisierten Formfaktor einzusetzen.

2.) Alternativ lassen sich über M.2 bis zu vier PCI-Express-Lanes nutzen. Diesen Weg hat Plextor bei der M6e gewählt, wobei lediglich zwei Lanes genutzt werden und die SSD über den AHCI-Treiber angesprochen wird. Der AHCI-Treiber ist hierbei ebenfalls problematisch, denn auch dieser ist nicht optimal auf SSDs ausgerichtet, ermöglicht es dafür aber, dass man Laufwerke wie die Plextor M6e in jedem AHCI-kompatiblen System nutzen kann – was praktisch alle Systeme sind.

3.) Der dritte Weg ermöglicht es schließlich, alle „Bremsen" in Form von SATA und/oder AHCI zu lösen, indem man eine zur NVM-Express-Spezifikation (NVMe) kompatible SSD nutzt. Dies setzt allerdings auch eine Unterstützung seitens des Betriebssystems voraus. Microsoft unterstützt NVMe bisher nur ab Windows 8.1, ältere Versionen sind (noch) ausgeschlossen.

Um die M6e in Desktop-Rechnern nutzbar zu machen, liefert Plextor die eigentliche SSD zusammen mit einer Adapterplatine. Ein Betrieb ohne diese scheint nicht vorgesehen, denn über der Verschraubung klebt ein Garantiesiegel. Auf der M6e kommt der 88SS9183-Controller von Marvell zum Einsatz. Dieser besitzt auf der einen Seite ein PCIe-Interface und bindet auf der anderen Seite den Flash-Speicher an. Darin unterscheidet sich die M6e wesentlich von den bisher von uns getesteten PCI-Express-SSDs, bei denen es sich immer um zwei SATA-SSDs gehandelt hat, die mittels RAID-Controller zusammengeschaltet wurden.

Die SSD selbst ist nicht größer als absolut notwendig

Dass die M6e letztendlich nicht doch auf die gleiche Konstruktion setzt, ist allerdings nicht auszuschließen, schließlich baut Marvell sowohl Controller für SATA-SSDs als auch RAID-Controller. Diese drei (2x SSD-Controller, 1x RAID-Controller) Chips nun in einem einzigen Chip-Gehäuse unterzubringen, sollte kein größeres Problem sein. Für die Theorie, dass die M6e intern doch noch mit SATA arbeitet, spricht weiterhin die Tatsache, dass die Bezeichnung 88SS91xx von Marvell bisher für SATA-Controller verwendet wurde.

Wie genau der Controller intern arbeitet, ist allerdings auch zweitrangig – es kommt letztendlich auf die Performance an, die das Laufwerk zu liefern im Stande ist. Außerdem ist die Plextor M6e, zumindest ohne die Adapterplatine, aufgrund ihrer hohen Integration sehr viel kleiner als die PCI-Express-Laufwerke, die wir bisher im Test hatten. Die Plextor M6e benötigt außerdem keinen proprietären Treiber, sondern ist, wie bereits erwähnt, AHCI-kompatibel und wird von Windows sofort erkannt. Ein bestehendes Betriebssystem kann daher auch ohne besondere Vorkehrungen auf die M6e umgezogen werden, ebenso wird standardmäßig der TRIM-Befehl unterstützt.

Als nächstes schauen wir uns die Performance der Plextor M6e nach starker Belastung an. Dazu lassen wir über das Laufwerk zuerst den HDTach-Benchmark laufen, der Werte von 512,9 MB/s lesend und 333,9 MB/s schreibend liefert. Danach wird das Laufwerk zwei Stunden lang mit Iometer belastet (4k random write, QD 64). Ein anschließender HDTach-Durchlauf ergibt folgendes Bild:

m6e-used

Die Leserate ist mit 390,4 MB/s spürbar gefallen. Noch größer ist der Unterschied jedoch beim Schreiben - durchschnittlich erreicht die Plextor M6e 60,6 MB/s. Von einem Betrieb ohne den TRIM-Befehl ist daher abzuraten.

Quellen und weitere Links

Es sind keine Quellen vorhanden

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