TEST

MSI Z170A Gaming M9 ACK im Test - Fazit

Portrait des Authors


Werbung

Die verwendeten Wortlaute aus dem Fazit vom MSI Z170A Gaming M7 haben auch für das hauseigene Z170A Gaming M9 ACK ihre Gültigkeit. Das Flaggschiff aus der Enthusiast-Gaming-Serie ist ein erweitertes Z170A Gaming M7, welches für einige wenige Enthusiasten noch ein paar zusätzliche Argumente für einen Kauf bieten soll. Die Taiwaner haben das Z170A Gaming M7 genommen und für das M9-Modell nicht nur das Killer-Wireless-AC-1535-Modul von Rivet Networks draufgelötet, sondern einen VRM-Kühler verbaut, der WaKü-ready mit 1/4-Zoll-Gewinden ist, und zudem den Onboard-Sound ordentlich ausgebaut, welcher in diesem Ausmaß (zwei ESS DACs, zwei Cirrus ADCs, drei Texas-Instruments-Amplifiers, 34 Audiokondensatoren) so gut wie auf kaum einem anderen Board anzutreffen ist. Für diesen immensen Soundausbau musste allerdings der siebte Erweiterungssteckplatz weichen. Das ATX-PCB wird zudem rückseitig von einer großen (Steel-)Backplate nahezu vollständig überdeckt und soll der erhöhten Stabilität dienen. Passend zum Farbschema haben sich auch einige rote LEDs unterwärts eingefunden.

Ansonsten entspricht die Ausstattung, bis auf den siebten Slot, der des Z170A Gaming M7. So befinden sich drei mechanische PCIe-3.0-x16- und drei PCIe-3.0-x1-Steckplätze an Ort und Stelle, mit denen das System entsprechend erweitert werden kann. Auch die für die Skylake-S-Plattform üblichen vier DDR4-DIMM-Speicherbänke wurden selbstverständlich verlötet, sodass sich maximal 64 GB Arbeitsspeicher installieren lassen. Wie es sich gerade für ein Flaggschiff gehört, kam auch der Onboard-Komfort nicht zu kurz. Es wurden dabei nicht nur einige Spannungsmesspunkte hinterlassen, sondern auch eine Debug-LED, jeweils einen Power- und Reset-Button sowie der neue Game-Boost-Knob. Mit dem Letztgenannten kann das System mit sieben Stufen übertaktet werden. In der Praxis legt das Board jedoch eine viel zu hohe CPU-Spannung an, sodass diese manuell festgelegt werden sollte.

img_5.jpg

Identisch zum M7-Modell geht es auch im Storage-Bereich zu. MSI hat daher auch für das Flaggschiff zwei SATA-Express-, zwei SATA-6GBit/s- und zwei M.2-Schnittstellen vorgesehen. Dabei wurde der obere M.2-Anschluss verlustfrei angebunden, was leider nicht für den unteren Anschluss gilt. Über das I/O-Panel sind neben dem DisplayPort- und HDMI-Grafikausgang außerdem zwei USB-3.1- (1x Type A und 1x Type C), zwei USB-3.0- und drei USB-2.0-Anschlüsse anzutreffen. Intern wurden die USB-Anschlussmöglichkeiten um zwei USB-3.0- und einem USB-2.0-Header ergänzt. Einer der USB-3.0-Header wurde sogar um 90 Grad angewinkelt. Der Nutzer hat neben der kabellosen Netzwerkverbindung auch die Möglichkeit, das Mainboard über den Killer-E2400-Gigabit-LAN-Anschluss ins Netzwerk einzubinden. Wahlweise auch kombiniert über das Killer-DoubleShot-Pro-Feature.

In Sachen UEFI liefert MSI erneut eine gewohnt gute Oberfläche, die sämtliche von uns gewählten Einstellungen zu unserer vollsten Zufriedenheit umgesetzt hat und auch von der Struktur her zu überzeugen weiß. Die Leistungsaufnahme liegt zwar im Leerlauf in keinem optimalen Bereich, doch dafür kann das Z170A Gaming M9 ACK unter Last mit sehr ordentlichen Werten glänzen. Weniger gefallen uns die Tatsache, dass sich im BIOS keine Komponenten, wie das WLAN/Bluetooth-Modul oder auch die USB-3.1-Anschlüsse, deaktivieren ließen, die den Stromverbrauch hätten reduzieren können. MSI liefert neben dem Command-Center und dem MSI/Intel-Extreme-Tuning-Utility auch das ECO-Center mit, doch all zu viel kann auch damit nicht ausgeschaltet werden.

Aber gerade der kräftige Aufpreis vom Z170A Gaming M7 zum Z170A Gaming M9 ACK von satten 168 Euro will gut überlegt sein. Während das Z170A Gaming M7 für etwa 209 Euro zu haben ist, müssen für das M9-Modell gar 377 Euro auf den Tisch gelegt werden. Wer sich für die Unterschiede des M9-Modells begeistern lässt und diese gut gebrauchen kann, der kann sich überlegen, den Aufpreis in das technisch gute Brett zu investieren. Andernfalls können wir für das M7-Mainboard eine Empfehlung aussprechen, das ebenfalls gut ausgestattet ist und den meisten Anwendern mehr als ausreichen dürfte.

Positive Eigenschaften des MSI Z170A Gaming M9 ACK:

  • hohe Leistungsfähigkeit mit einer sehr guten CPU-Spannungsversorgung und sehr vielen Overclocking-Eigenschaften
  • gute Ausstattung, u.a. zwei USB-3.1-Schnittstellen, sechs USB-3.0-Anschlüsse, zwei SATA-Express-Buchsen und zwei M.2-Schnittstellen.
  • PCI-Express-3.0-Unterstützung an drei PEG-Slots
  • sehr gute Gesamtperformance, sehr gute Stabilität und gute Effizienz unter Last
  • extrem umfangreicher Onboard-Sound
  • VRM-Kühler ist WaKü-ready
  • WLAN-ac und Bluetooth 4.1

Negative Eigenschaften des MSI Z170A Gaming M9 ACK:

  • hoher Preis
  • erhöhte Leistungsaufnahme im Idle

Von der technischen Seite her ist das MSI Z170A Gaming M9 ACK ein aufgepimptes Z170A Gaming M7, das neben dem Killer-WLAN vor allem einen üppig ausgestatteten Soundbereich spendiert bekommen hat. Als Ergänzung kann der VRM-Kühler in einen Wasserkühlungskreislauf eingebunden werden.

Alternativen? Kann auf die M9-Zusätze verzichtet werden, ist ein Blick auf das deutlich günstigere M7-Modell eine Empfehlung wert. Alternativ zum Z170A Gaming M9 ACK kann sich auch das ASUS Maximus VIII Formula näher angeschaut werden, dessen VRM-Kühler ebenfalls WaKü-ready ist und ähnliche technische Eigenschaften zu bieten hat.

 

Persönliche Meinung

Wer den saftigen Aufpreis bezahlt, bekommt zweifellos ein gut ausgestattetes Mainboard, was gerade für den Onboard-Sound gilt. Ich bin mir allerdings sicher, dass sich für das M9-Modell weniger Abnehmer finden lassen als für das M7-Modell. Zwar sind die Unterschiede der beiden Platinen klar erkennbar, diese werden jedoch vermutlich kein großes Gewicht bei vielen Umrüstwilligen haben. Loben muss ich MSI in Sachen Leistungsaufnahme unter Last, die gerade bei einem Flaggschiff meist eher höher ausgeprägt ist. (Marcel Niederste-Berg)