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ASRock X99 OC Formula im Test - Features und Layout (1)

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Der X99-Chipsatz wurde auf den technischen Stand des aktuellen Z97-PCHs gebracht, bringt allerdings vier weitere native SATA-6G-Ports mit. Identisch ist dagegen die Bereitstellung von sechs USB-3.0-Schnittstellen. Auch bietet die Southbridge weiterhin maximal acht PCIe-2.0-Lanes, die weiterhin sehr knapp werden können, vorwiegend bei teureren High-End-Platinen.

Aufgrund der Verwendung des Conformal Coating seitens ASRock war es nahezu unmöglich, detailreiche Bilder von den einzelnen Chips anzufertigen. Daher werden wir in diesem Fall alle auf dem Board befindlichen Chips nennen und die Funktionsweise und die Eigenschaften wie gewohnt beschreiben. Unter Conformal Coating versteht ASRock einen Schutzlack, der das gesamte PCB unempfindlich gegen elektrisch leitende Flüssigkeiten macht. Sowohl die Vorderseite als auch die Rückseite wurde mit dem Schutzlack versehen. Besonders nützlich wird dieses Feature sicherlich sein, wenn der Anwender auf Stickstoffkühlung setzt. Auch beim Einsatz einer Wasserkühlung wäre das Board somit theoretisch vor austretendem Wasser geschützt. Jedoch muss und sollte man es nicht drauf anlegen.

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24 MOSFETs versorgen insgesamt 12 Spulen.

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Beim VRM-Design hat sich ASRock eine kleine Besonderheit einfallen lassen und dabei meinen wir nicht die zwölf "Premium-60A-Spulen". Vielmehr sind es die insgesamt 24 Dual-N-MOSFETS, zwölf Stück befinden sich auf der Vorderseite und weitere zwölf wurden auf der Rückseite mit sechs Phase-Driver untergebracht. Somit wird also klar, dass sich jeweils zwei MOSFETs um eine Spule kümmern. ASRock möchte auf diese Weise gewährleisten, dass die eingesetzte Haswell-E(P)-CPU eine möglichst effiziente Spannung erhält. Zusätzlich schreibt ASRock deutlich aus, dass das vorliegende VRM-Design problemlos 1.300 Watt mitmacht. Wem also die Leistungsaufnahme unwichtig ist, hätte somit eine Menge Spielraum für das Overclocking. Da ist es nur verständlich, dass neben einem 8-poligen ATX-+12V-Stromanschluss noch ein 4-poliger belegt werden kann. Ähnlich wie beim ASUS Rampage V Extreme verbaut ASRock einen VRM-Kühlerblock aus zwei Teilen, die mit einer Heatpipe miteinander verbunden sind. Allerdings mit dem Unterschied, dass die Heatpipe beim X99 OC Formula nicht direkt auf den MOSFETs aufliegt. Das muss jedoch nicht unbedingt von Nachteil sein.

Links und rechts vom Sockel LGA2011v3 wurden, wie üblich, die insgesamt acht DDR4-Speicherbänke positioniert. Laut ASRock können durch den Anwender satte 128 GB installiert werden, was bei den aktuellen DDR4-Preisen jedoch ein eher kostenintensives Unterfangen darstellt. Jede der beiden Vier-Slot-Gruppierung wird von zwei Phasen angetrieben, die dazu fähig sein sollen, eine effektive Taktfrequenz von 3400 MHz zu ermöglichen.

Insgesamt wurden drei identische PWM-Controller verlötet. Es ist der Intersil ISL6379. Dabei wird einer für die 12 Phasen und jeweils einer für vier DIMM-Slots verwendet. Zusätzlich verlässt sich ASRock auf 12K-Platinum-Caps von Nichicon, die auf dem gesamten PCB verteilt aufzufinden sind.

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Die anderen zwölf MOSFETs wurden rückseitig untergebracht.

Hier sind die bereits erwähnten, zusätzlichen zwölf Dual-N-MOSFETs zu sehen. Sie wurden exakt identisch mit den vorderseitigen zwölf MOSFETs ausgerichtet. Oben drüber erkennt man die sechs Phasen-Doppler, die auch dringend benötigt werden. Sie stammen ebenfalls von Intersil und tragen die Bezeichnung ISL6611A. Jeweils zwei Phasen werden von einem dieser Chips betreut.

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Vier Grafikkarten können auf dem X99 OC Formula problemlos genutzt werden.

Gleiches Spiel wie bei den restlichen X99-Platinen auch. Je nachdem, welche Haswell-E(P)-CPU eingesetzt wird, lassen sich bis zu vier NVIDIA- oder AMD-Grafikkarten in die vier gelben PCIe-3.0-x16-Slots einsetzen. Den Unterschied machen entweder 40 oder 28 PCIe-3.0-Lanes. Währenddessen Nutzer mit dem Core i7-5930K und dem Core i7-5960X wirklich vier Grafikkarten nutzen können, sind es beim kleinsten Core i7-5820K hingegen drei Grafikkarten. In der Mitte von den vier gelben Slots hält sich auch noch ein weiterer PCIe-3.0-x16-Steckplatz auf, der im Falle von SLI oder CrossFireX nicht benötigt wird. Die folgenden zwei Tabellen zeigen die Laneverteilung im Detail auf.

PCIe-Slots und deren Lane-Anbindung mit dem Core i7-5820K (28 Lanes)
  PCIe-Slot 1 PCIe-Slot 2 PCIe-Slot 3 PCIe-Slot 4 PCIe-Slot 5
Single-GPU-Betrieb x16 - - - -
Zwei Grafikkarten im 2-Way SLI/CrossFireX-Verbund x16 - - x8 -
Drei Grafikkarten im 3-Way SLI/CrossFireX-Verbund x8 x8 - x8 -

 

PCIe-Slots und deren Lane-Anbindung mit dem Core i7-5930K und Core i7-5960X (40 Lanes)
  PCIe-Slot 1 PCIe-Slot 2 PCIe-Slot 3 PCIe-Slot 4 PCIe-Slot 5
Single-GPU-Betrieb x16 - - - -
Zwei Grafikkarten im 2-Way SLI/CrossFireX-Verbund x16 - - x16 -
Drei Grafikkarten im 3-Way SLI/CrossFireX-Verbund x8 x8 - x16 -
Vier Grafikkarten im 4-Way SLI/-CrossFireX-Verbund x8 x8 - x8 x8

An der Laneverteilung fällt auf, dass bei allen drei Prozessoren in jeder Situation noch genügend Lanes für einen der beiden M.2-Steckplätze übrig bleiben. Lediglich der untere Slot mit der Aufschrift "Ultra M.2" ist mit vier PCIe-3.0-Lanes an die CPU angebunden und kommt somit in der Theorie auf 32 GBit/s (umgerechnet 3,94 GB/s). Positiv anzumerken ist der freie Platz unter dem obersten Steckplatz, sodass mit nur einer Dual-Slot-Grafikkarte alle weiteren Steckplätze auf Wunsch dennoch belegt werden können. Genau dort wurde nämlich der zweite M.2-Anschluss untergebracht, der allerdings mit 20 GBit/s eine niedrigere Anbindung über den X99-Chipsatz erhalten hat. In beiden lassen sich dafür Module mit einer Länge von 3 cm, 4,2 cm, 6 cm, 8 cm und 11 cm einsetzen.

Wer es bisher noch nicht gesehen hat, zwischen dem ersten und zweiten PCIe-3.0-x16-Steckplatz ist die Unterschrift von Nick Shih zu sehen. Er gilt weltweit als einer der besten Übertakter und war an dem Board-Design beteiligt.

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Zehn SATA-6G-Ports gehören zum Standardprogramm.

Ersichtlich hat ASRock gänzlich auf das SATA-Express-Feature verzichtet und stattdessen lieber auf zehn SATA-6G-Ports gesetzt. Bei dieser Anzahl wird glücklicherweise kein Zusatzchip benötigt und kann vom Chipsatz selbst gestemmt werden. Allerdings gilt zu beachten, dass nur die sechs Anschlüsse von links aus gesehen kompatibel mit den RAID-Verbänden sind. Zusätzlich wird der zweite, untere Port von rechts (S_SATA3_3) unbrauchbar, wenn in dem oberen M.2-Slot ein M.2-Modul auf SATA-Basis eingesetzt wird. Anders sieht es dagegen aus, wenn ein PCI-Express-Modul eingesetzt wird. Rechts von den Ports sehen wir noch einen vertikalen Typ-A-USB-3.0-Anschluss sowie zwei USB-3.0-Header, die über den ASMedia ASM1074-Hub arbeiten. Der native Anschluss auf dem Board hängt am nächstgelegenen USB-3.0-Header mit dran und teilt sich die Anbindung mit einem der beiden Anschlüsse.

Quellen und weitere Links

Es sind keine Quellen vorhanden

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