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HTC Desire 510 im Kurztest

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Ein LTE-taugliches Smartphone für weniger als 200 Euro und einem Display zwischen 4 und 5 Zoll wird gesucht? Nicht selten fällt die Wahl dann auf Motorola Moto G, das seit geraumer Zeit als Preis-Leistungs-Champion in diesem Segment gelten darf. Doch mit dem Desire 510 schickt HTC nun einen Gegner ins Rennen, der unter Umständen die Alternative mit der besseren Zukunftsperspektive sein könnte.

Doch schon am Anfang müssen die Erwartungen gedämpft werden. Denn wer heute ein Desire 510 erwirbt, hat von der Zukunft noch nichts, erst in einigen Wochen oder Monaten kann die Technik völlig ausgereizt werden, das gesamte Potential kann ein Test derzeit noch nicht in Gänze bewerten.

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Die Rede ist dabei vom SoC. Denn als eines der ersten Smartphones überhaupt kann HTCs jüngster Sproß - sieht man einmal vom noch nicht verfügbaren Desire 820 ab - mit einem 64-Bit-fähigen SoC aufwarten. Für Android L bedeutet dies im besten Fall eine höhere Leistung als auf Geräten mit 32-Bit-SoC, für das eingesetzte Android 4.4.3 mitsamt Sense 6.0 hingegen kaum etwas. Denn der Qualcomm Snapdragon 410, der im Wesentlichen auf vier 1,2 GHz schnellen Cortex-A53-Kernen und einer GPU vom Typ Adreno 306 basiert, ist in puncto 32-Bit-Leistung ein enger Verwandter des Snapdragon 400, ein derzeit häufig in der Mittelklasse genutzter Chip. Die Pro-Kern-Performance liegt je nach Kriterium in etwa auf dem Niveau eines Cortex A7 oder Cortex A9, Höchstwerte in Benchmarks dürfen somit nicht erwartet werden. Immerhin aber hat HTC dem Desire 510 1 GB Arbeitsspeicher spendiert, was für viele Fälle ausreichend sein dürfte.

Das unsichtbare Highlight steckt hinter der schlichten Rückseite: Der 64-Bit-SoC

Das unsichtbare Highlight steckt hinter der schlichten Rückseite: Der 64-Bit-SoC

Gespart hat man hingegen beim Display. Zwar fällt die Anzeige mit 4,7 Zoll angenehm groß aus, es werden jedoch nur 854 x 480 Pixel und somit eine Pixel-Dichte von 208 ppi geboten. Zumindest etwas großzügiger zeigt man sich bei den Schnittstellen. Denn das Mobilfunkmodem versteht sich auf LTE nach Cat 4, im Idealfall erreicht man somit beim Download bis zu 150 Mbit pro Sekunde. Der Rest ist hingegen unspektakulär: Single-Band-WLAN nach n-Standard, Bluetooth 4.0 sowie Micro-USB 2.0 sind das Mindeste, was ein Smartphone im Herbst 2014 bieten muss; NFC fehlt im übrigen. Dafür steht ein microSD-Slot zur Verfügung, über den sich der 8 GB große interne Speicher erweitern lässt.

Zumindest auf dem Papier gerade so eben noch der Mittelklasse angemessen sind die Kameras. Auf der Rückseite bietet der Sensor 5 Megapixel sowie die Möglichkeit, Videos in Full-HD-Auflösung aufzuzeichnen. Verzichten muss man dabei aber ebenso wie bei Fotos auf einen Autofokus oder einen Blitz - auf beides hat HTC verzichtet. Allenfalls für Video-Telefonate geeignet ist die Frontlösung. Hier stehen 0,3 Megapixel zur Verfügung, Bewegtbilder bieten lediglich VGA-Auflösung.

Hinten 5,0, vorhne 0,3 Megapixel: Auf dem Papier sind Kameras nicht spektakulär

Hinten 5,0, vorhne 0,3 Megapixel: Auf dem Papier sind Kameras nicht spektakulär

Eine Überraschung bietet das Gehäuse des Desire 510. Denn mit 139,9 x 69,8 x 10,0 mm fällt das Gerät ungewöhnlich groß aus. Das mit einem 5-Zoll-Bildschirm ausgestattete Moto G des Jahrgangs 2014 bringt es auf 141,5 x 70,7 x 11,0 mm - der Unterschied, der nicht ins Gewicht fällt; beim Z3 Compact schafft Sony es, ein größeres Display in ein 127,3 x 64,9 x 8,6 mm messendes Gehäuse zu integrieren. Mit 158 g fällt das Desire 510 aber auch überdurchschnittlich schwer aus.

Gut verarbeitetes, aber großes und schweres Gehäuse in bekannter HTC-Optik

Gut verarbeitetes, aber großes und schweres Gehäuse in bekannter HTC-Optik

Beides, Gewicht als auch Größe, sind dem Smartphone aufgrund des Designs anzusehen. Denn HTC setzt auf die gleichen Linien und Details, die man auch bei diversen Schwestermodellen verwendet. Die markantesten Punkte sind dabei das unterhalb des Displays platzierte eigene Logo sowie die Gestaltung der Lautsprecher. Ansonsten wirkt das Handy wie aus einem Guss, trotz abnehmbarer Rückseite, unter der sich der 2.100 mAh fassende Akku sowie die Schächte für Speicherkarte und Micro-SIM verbergen.

Quellen und weitere Links

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