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HTC One Max im Test

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Mit der One-Serie hat HTC ein neues Zeitalter eingeleitet, mit dem dieses Jahr eingeführten HTC One ein Smartphone auf den Markt gebracht, das gerade in Sachen Multimedia seinesgleichen sucht. Um dem Phablet-Wahn gerecht zu werden, hat man nun mit dem HTC One Max eine überdimensionierte Version des Erfolgssmartphones vorgestellt, das zudem einen Fingerprint-Reader spendiert bekommen hat.

Ansonsten entspricht das One Max in weiten Teilen dem One - mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass es kein geschlossenes Unibody-Gehäuse mehr hat. Wie sich der Riese im Test geschlagen hat und ob es im Phablet-Segment für ähnlich viel Furore sorgen kann, haben wir im Test geklärt.

Erster Eindruck, Optik, Hardware

Das One Max ist die Supersize-Version des HTC One. Ob größer = besser ist, haben wir getestet.

Ist man ein aktuelles High-End-Flaggschiff mit 5 Zoll gewöhnt, wirkt das One Max nichtsdestotrotz riesig. Und das, obwohl eigentlich nur ein 5,9-Zoll Display verbaut ist. Damit ist es zwar noch etwas größer als das des Samsung Galaxy Note 3, bleibt aber hinter der Diagonale von 6,44 Zoll des Sony Xperia Z Ultra zurück. Trotz des "nur" 0,2-Zoll größeren Displays als beim direkten Konkurrenten Note 3 legt das HTC One Max in Länge und Tiefe deutlich zu: 164,5 zu 151,2 mm bzw. 10,3 zu 8,3 mm im direkten Vergleich. Die überdurchschnittliche Zunahme in der Länge ist natürlich durch die für die One-Serie charakteristischen Stereo-Lautsprecher an der Vorderseite bedingt ("BoomSound").

Kein Unibody: Die Verarbeitungsqualität ist lediglich mittelmäßig.

Das komplette Gerät erinnert von der Design-Sprache vielmehr an das One Mini (zum Test) als das eigentliche One. Das ist keinesfalls negativ gemeint, konnte uns das One Mini in den Bereichen Verarbeitung, Optik und Haptik durchaus überzeugen. Leider ist das beim One Max nicht ganz so gut gelungen. Das fängt auf der Vorderseite an mit einem etwas überstehenden Aluminium-Element (siehe Foto oben) und endet auf der Rückseite mit einer zwar abnehmbaren Schale, deren Spaltmaße jedoch deutlich von denen einer "guten" Verarbeitung abweichen. Das ist HTC bei den Vorgängermodellen deutlich besser gelungen. Bedenkt man, dass die abnehmbare Rückseite lediglich den Zugang zu SIM- und microSD-Slot gewährt, hätte der Hersteller besser eine Einschub-Variante wie beim One Mini genutzt.

Trotz verschobenem Power-Button bleibt der IR-Blaster an bekannter Position.

Die restliche Hardware ist jedoch nahe am "Original"-One. FullHD-Auflösung, Snapdragon 600 Quad-Core mit je 1,7 GHz, 2GB RAM, LTE (in diesem Fall Quadband statt wie beim One Triband), 16 oder 32 GB interner Speicher, die gleichen Kameras, Bluetooth 4.0 und microUSB 2.0 sowie ein IR-Blaster und NFC komplettieren das Gerät. Die größten Unterschiede zum One: Ein Fingerprint-Reader auf der Rückseite und ein microSD-Kartenslot, mit dem das Phablet um bis zu 64 GB Speicher erweitert werden kann. Der mit 3300 mAh deutlich gewachsene Akku (One: 2300 mAh) wurde entsprechend der größeren Displayfläche angepasst. Höhere Laufzeiten sind daher wohl kaum zu erwarten.

Die Rückseite ist zwar abnehmbar, unter ihr finden sich jedoch nur die SIM- und microSD-Slots.

Bedauerlich ist, dass HTC die Hardware nicht auf die aktuelle Generation (Qualcomm Snapdragon 800, 3 GB Arbeitsspeicher, microUSB 3.0) angehoben hat. Der Konkurrenz mit einem teureren Gerät bei schlechterer Hardware zu begegnen, ist gerade im Preisvergleich nicht unbedingt verkaufsfördernd.

Haptik und Komfort

Die Haptik ist aufgrund der hochwertigen Materialien, der gerundeten Rückseite und den abgeschrägten, umlaufenden Kunststoff-Kanten auf hohem Niveau. Das One Max ist trotz seiner Größe ein wahrer Handschmeichler. Zumindest wenn die Hände denn groß genug sind, das Phablet fest zu umschließen. Mit 164,5 x 82,5 x 10,3 mm ist das Gerät nicht unbedingt als handlich zu bezeichnen, wobei das für ein aktuelles Flaggschiff recht "pummelige" Profil der Ergonomie eher zuträglich ist, als dass es schadet.

Der Fingerprint-Reader ist an der Rückseite angebracht. Optimal ist das jedoch nicht.

Wirklich unergonomisch ist nur das neue Feature des HTC One Max. Der Fingerprint-Reader ist rückseitig unter der Kamera angebracht, sodass man diesen blind erfühlen muss. Einloggen kann so schon einmal zur Geduldsprobe werden, da der Finger nicht nur aufgelegt, sondern darüber gezogen werden muss. Zudem hat man seinen Finger öfter auf der Linse, als einem lieb ist. Apple hat dies beim iPhone 5s deutlich besser gelöst, ebenso wie seinerzeit Motorola mit dem Atrix.

Gewicht und Größe sprechen - relativ gesehen - für das One Max. Mit 70% Ausnutzung der Vorderseite hat es trotz der großen Lautsprecherflächen die Nase recht weit vorn, wenngleich wohl niemand ein 5,9-Zoll Boliden mit einer Hand problemlos bedienen kann. Auch die 1,55 g/cm³ - das ist unter anderem ebenfalls den Lautsprecherflächen sowie der größeren Dicke geschuldet - liegen im oberen Mittelfeld. Und auch im Alltag fällt das Gewicht von 217 g durch die schiere Größe des Phablets nicht negativ auf.